»Es war mein Baby«: Ex-Microsoft-Chef war reicher als Steve Jobs und hätte trotzdem fast alle seine Microsoft-Aktien verkauft

Ex-Microsoft-CEO Steve Ballmer hat lange Jahre die Geschicke des Unternehmens geleitet. Nach seinem Beschäftigungsende fiel es ihm allerdings schwer, sich von »seinem Baby« zu trennen.

Steve Ballmer war als charismatischer, wenn auch manchmal etwas überdrehter Microsoft-CEO bekannt – nach seinem Ausscheiden hat ihm aber dieses Temperament Probleme gemacht. (© Wikimedia Commons) Steve Ballmer war als charismatischer, wenn auch manchmal etwas überdrehter Microsoft-CEO bekannt – nach seinem Ausscheiden hat ihm aber dieses Temperament Probleme gemacht. (© Wikimedia Commons)

In der langen Historie von Microsoft gab es so einige einflussreiche Persönlichkeiten, die das Unternehmen maßgeblich geprägt haben. Zwischen Gründer Bill Gates und dem aktuellen CEO Satya Nadella dürfte insbesondere ein Name fallen: Steve Ballmer.

Ballmer selbst war insgesamt 34 Jahre bei Microsoft angestellt; von 2000 bis 2014 führte er die Microsoft-Geschicke als CEO. Im August 2013 kündigte Ballmer seinen Rücktritt von diesem Posten an, der schließlich im Februar 2014 vollzogen wurde . Doch der fiel ihm extrem schwer, wie er nun in einem Interview mit dem »Acquired«-Podcast erzählt.

An einer Stelle drückt Ballmer seine Verbundenheit zu Microsoft wie folgt aus: »Es war mein Baby. Ich war so früh da und habe im Grunde jeden dort eingestellt.

  • Zwar blieb der Ex-CEO dem Unternehmen als Mitglied des Verwaltungsrats ein weiteres halbes Jahr erhalten, doch konnte er eigenen Angaben zufolge in diesem Zeitraum nicht von der intensiven Arbeit loslassen.
  • So habe er weiterhin alle möglichen Unterlagen gelesen und nachverfolgt, Aktionärsversammlungen besucht und blieb auch ansonsten stark im operativen Geschäft eingebunden.

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Die drastische Überlegung: Alle Microsoft-Aktien verkaufen

Diese emotionale Belastung führte in manchen Aspekten dazu, dass sich Ballmer laut eigener Aussage »wie ein ziemlicher Arsch« verhielt. Unter anderem ging es ihm bei dieser Einschätzung um seine öffentliche Kritik an Microsofts Cloud-Strategie (via Bloomberg News), die er nach seinem Ausscheiden aus dem Verwaltungsrat – und damit nicht mehr in offizieller Unternehmensfunktion – tätigte.

Um sich vor dieser »zu tiefen Verbindung« zu lösen, zog er es 2014 und 2015 in Erwägung, sich komplett von seinen Microsoft-Aktien im Wert von 333 Millionen US-Dollar zu trennen. Hierbei beteuert Ballmer, dass diese Überlegung »nichts mit Geld zu tun hatte; es ging ausschließlich um das emotionale Loslösen«.

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Eine namentlich nicht genannte Beraterin bewog den Ex-Microsoft-CEO allerdings zum Umdenken: »Sie sagte: Du kannst nicht verkaufen. Das wird viel mehr wert sein« – was Ballmer schließlich auch so in die Tat umsetzte und die Aktien behielt.

  • Rückblickend dürfte Ballmer dieser Beraterin wohl einiges schulden, denn die Entscheidung erwies sich als Glücksgriff. Ballmers Vermögenswert im Kontext dieser Aktien im Jahr 2014 sprang auf heute (je nach Quelle) bis zu 151 Milliarden US-Dollar an.

Und auch mental scheint Ballmer sich wesentlich gesünder zu seinem Ex-Job zu verhalten; er hat stattdessen eine andere Möglichkeit gefunden, sein Temperament auszuleben: Als Besitzer des NBA-Teams Los Angeles Clippers (2014 für zwei Mrd. US-Dollar gekauft) gilt Ballmer nicht nur als einer der einflussreichsten, sondern auch als leidenschaftlichster Besitzer einer solchen Basketballmannschaft.

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