Festplatten-Preise: Welche Auswirkungen hat die Kryptowährung Chia?

Die Preise für Festplatten sind zuletzt angezogen. Aber hält dieser Trend auch weiterhin an? Wir sehen uns die Marktlage einmal genauer an.

Vor einigen Wochen sorgte eine neue Kryptowährung für Aufsehen und Aufregung. Chia setzt auf ein System, das zum Schürfen eines Coins nicht auf die Rechenleistung von Grafikkarten (Proof of Work) angewiesen ist, sondern auf Speicherkapazität (Proof of Space and Time). Daher wurde befürchtet, dass nach den Grafikkarten auch die Preise für Festplatten und SSDs sprunghaft steigen würden.

Vor ziemlich genau einem Monat haben wir uns die Preise für Speichermedien schon einmal genauer angesehen und mussten tatsächlich gestiegene Anschaffungskosten feststellen. Lest mehr dazu im folgenden Artikel:

Nun werfen wir erneut einen Blick auf die Kurse für Festplatten und SSDs. Sind die Preise weiter gestiegen?

Auf welchen Daten basiert der Artikel?
Wir nehmen exakt dieselben Festspeicher unter die Lupe wie schon vor einem Monat. Das jeweils günstigste Angebot fließt in die Diagramme ein, die Werte werden in Schritten zu fünf Euro gerundet.

Alle Kapazitäten in gleichem Maße betroffen

Von ein paar Ausreißer abgesehen, sind die meisten untersuchten HDDs in den vergangenen vier Wochen noch einmal teurer geworden. Der Sprung ist beileibe nicht mehr so groß wie von April auf Mai, als Chia gerade aufgekommen ist, aber er ist dennoch spürbar.

Im Gegensatz zum letzten Artikel (oben verlinkt), wo gerade große HDDs mit Kapazitäten von 10,0 Terabyte und mehr von der Teuerung betroffen waren, haben diesmal die Preise für alle Größen gleichermaßen angezogen.

Schnelle SSDs bilden erneut die Ausnahme

Weiterhin nicht oder zumindest deutlich weniger spürbar von Preissteigerungen betroffen sind schnelle SSDs. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um SATA- oder NVMe-SSDs handelt.

Wie hoch ist der Einfluss von Chia?

Wie hoch der Einfluss von Chia auf die Preise für Festplatten im Detail ist, lässt sich nicht pauschal beurteilen. Die Anzahl der möglichen Faktoren ist schlicht zu groß. Allerdings es gibt einen interessanten Zusammenhang, den der deutsche Youtuber und Technikexperte Roman der8auer Hartung ausmachen konnte:

Link zum YouTube-Inhalt

Mit seiner Testanlage konnte er in sechs Wochen gerade einmal zwei Coins schürfen. Hauptgrund für die geringe Ausbeute ist die steigende Speichermenge, die dem Chia-Netzwerk anhängig ist. Das heißt, es werden respektive wurden mehr Festplatten gekauft.

Aber offenbar auch nicht so viele, wie man zunächst meinen könnte, da sich Chia Romans Erkenntnissen zufolge zum Schürfen für Einzelpersonen kaum lohnt. Pools, in denen Rechenleistung von mehreren Personen zusammengeschaltet werden, um eine konstantere Ausbeute zu gewährleisten, gebe es bislang aber noch nicht.

Chia im Moment auf dem absteigenden Ast

Chia-Kurs in US-Dollar. (Bildquelle: CoinGecko) Chia-Kurs in US-Dollar. (Bildquelle: CoinGecko)

Dementsprechend sieht auch der Kurs von Chia selbst aus. Der Wert eines Coins liegt bei gerade einmal noch knapp 408 Dollar und fällt seit dem Peak Mitte Mai kontinuierlich. Im Moment scheint Chia also nicht zu einer ausgewachsenen Bedrohung für die Bestände an Speichermedien zu werden.

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