Wer heuer Bilder oder Videos der PC-Version von Fifa 10sieht, mag gar nicht glauben, dass sie erst ein Jahr alt sind. Da krauchen detailarme Kicker über kontrastfreien Texturmatsch-Rasen, bejubelt von potthässlichem Pixelpublikum. Kein Wunder, dass wir im Test spekulierten, dem Computer-Fifa läute bereits die Totenglocke.
Was auch gar nicht so falsch war, der Entwickler EA Canada hat dieses Jahr tatsächlich etwas beerdigt. Allerdings nicht die Serie, sondern nur ihre Oma-Engine: Die PC-Version von Fifa 11basiert endlich auf der deutlich schöneren Konsolenversion, wenn auch auf der des Vorgängers (Konsolen-Test von FIFA 10). Auch wenn wir uns gewünscht hätten, dass die Entwickler die aktuelle Fassung umsetzen, wollen wir nicht meckern. Denn dank der Verjüngungskur avanciert Fifa 11 zum bislang besten Serienteil.
Die Grafik: Schön gespielt
Auch wenn sich die Konsolen-Umsetzung nicht nur optisch auswirkt, fällt die verbesserte Grafik logischerweise zuerst ins Auge. Die Kicker sind nun deutlich detaillierter und vor allem vielfältiger animiert als im Vorgänger. Letzteres zeigt sich vor allem bei Sprints, Ballannahmen und Zweikämpfen, die Fifa 11 deutlich lebensechter darstellt.
Dank der glaubwürdigen Bewegungsabläufe wirkt der Spielablauf auch insgesamt flüssiger und realistischer. Nachdem die Fifa-Serie jahrlang grafisch auf der Stelle gedribbelt ist, fühlt sie sich endlich wieder mehr nach »echtem« Fußball an. Pro Evolution Soccer 2011hat hier allerdings immer noch leicht die Nase vorn, denn der Fußball-Rivale bietet noch ausgefeiltere Animationen und lebensechtere Spielergesichter. Aber Fifa 11 hat kräftig aufgeholt.
Die Physik: Wie in echt, nur nicht beim Schießen
Und zwar auch spielerisch. Die aufpolierte Ballphysik etwa sorgt dafür, dass das Leder stets nachvollziehbar abprallt, unrealistische Hüpfer haben wir im Test nicht erlebt. Auch am Kollisionsverhalten haben die Entwickler geschraubt, Zweikämpfe fühlen sich realistischer an, weil Spieler beim Körperkontakt richtig miteinander rangeln. So können wir Gegner abdrängen und behindern, auch ohne sie gleich umzugrätschen – wie im echten Fußball eben. Schüsse und Zuspiele erfordern allerdings viel weniger Präzision und Timing als in PES 2011. Zum Beispiel passen die Fifa-Kicker gerne mal aus der Drehung, was auf dem realen Rasen (und in PES 2011) so sicher in die Turnhose geht wie eine Flanke von Edson Braafheid.
Die Taktiken: Endlich mehr Möglichkeiten
Trotz des weniger wichtigen Timings spielt Fifa 11 auch beim Realismus locker eine Liga höher als sein Vorgänger, zumal auch die Mitspieler klüger kicken. So halten sich die Kameraden an taktische Vorgaben, die wir nun ähnlich wie in PES 2011 über hilfreiche Schieberegler festlegen.
Darüber hinaus können wir endlich auch während einer Partie die Formation sowie das Angriffs- und Abwehrverhalten unserer Kicker ändern. Zwar nur über fummelige Menüs, in denen wir ständig zwischenspeichern müssen, aber immerhin. Auch wenn PES 2011 mehr taktische Optionen und neuerdings auch mehr Bedienkomfort bietet, ist die Fifa-Serie auf einem guten Weg.
Das gilt auch für den neuen Editor für Standardsituationen: Außerhalb von Partien können wir unsere eigenen Varianten für Frei- und Eckstöße austüfteln, bei denen wir unseren Spielern individuelle Laufwege vorgeben.
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