Gaming-Monitor: Curved oder flat - Welches Modell ist das richtige?

Ihr spielt mit dem Gedanken, euch einen neuen Gaming-Monitor zu kaufen, wisst aber nicht, ob sich curved oder flat besser eignet? Wir liefern euch in unserem Ratgeber die Antwort auf die Frage, wann ihr zu welchem Modell greifen solltet.

Für wen lohnt sich ein Curved-Bildschirm? Wir liefern die Antwort in unserem Ratgeber. Für wen lohnt sich ein Curved-Bildschirm? Wir liefern die Antwort in unserem Ratgeber.

Wer zuhause aktuelle PC-Spiele vernünftig zocken möchte, braucht neben einem potenten Rechner mit passender GPU und CPU vor allem eins: den richtigen Monitor. Aber der will bei der Fülle unterschiedlicher Geräte und Bildschirmvarianten am Markt auch erstmal gefunden werden.

Wir haben uns deshalb mit einer Frage auseinander gesetzt, die beim Kauf eines Gaming-Monitors oftmals eine wichtige Rolle spielt: Brauche ich ein Curved-Display? Wofür eignen sich gekrümmte Bildschirme am besten? Welche Vor- und Nachteile hat ein curved Gaming-Monitor? Und was gibt es sonst beim Kauf eines Curved-Bildschirms zu beachten? Das und mehr erfahrt ihr in unserem Ratgeber.

Wenn ihr eine konkrete Empfehlung für Gaming-Monitore sucht, findet ihr in unserer Kaufberatung sicher das passende Modell:

Curved-Monitore: Die wichtigsten Eigenschaften im Überblick

Was ist eigentlich ein Curved-Monitor? Und worin unterscheidet er sich von einem flachen Bildschirm? Der wesentliche Unterschied zwischen einem flachen und einem gekrümmten Monitor liegt auf der Hand: Ein gekrümmert Bildschirm verfügt über ein gebogenes Display. Aber was bedeutet das konkret?

Curved-Monitore gibt es in verschiedenen Krümmungsradien. Der sogenannte R-Wert gibt an, wie stark ein Curved-Display gekrümmt ist. Ein R-Wert von 1.000 entspricht dabei einem Krümmungsradius von 1.000 mm, also einem Meter. Je geringer der Wert, desto stärker die Krümmung. Folgende Werte haben sich bei Gaming-Monitoren als gängig durchgesetzt: 1800R, 3000R und 4000R.

Der Zweck der Krümmung bei einem Curved-Monitor besteht darin, ein für das Auge angenehmeres Bilderlebnis zu bieten. Unser Sichtfeld folgt nämlich einem nach vorne gewölbtem Bogen - das wird peripheres Sehen genannt. Mit Blick auf das Spielen kann das die Immersion erhöhen.

Curved-Monitor zum Zocken am PC: Vor- und Nachteile

Gekrümmte Bildschirme unterscheiden sich also in diversen Punkten von klassischen flachen TFT-Geräten. Aber welche Vor- und Nachteile bringt die Krümmung des Displays in der Praxis mit sich? Wir bewerten Pro und Contra von Curved-Monitoren anhand unserer eigenen praktischen Erfahrungen.

Curved-Monitore besitzen konkret folgende Vorteile:

  • Curved-Monitore erzeugen durch die Display-Krümmung ein verstärktes Immersionsgefühl.
  • Das Bild wirkt bei Curved-Monitoren realitätsgetreuer als bei flachen Bildschirmen, weil es besser an das menschliche Sichtfeld angepasst ist.
  • Viele Curved-Monitore setzen auf das Ultra-Wide-Format, wodurch ihr die Vorteile eines breiten Bildschirms genießen könnt (mehr Übersicht, vereinfachtes Arbeiten mit mehreren Programmen/Fenstern auf einem Bildschirm).
  • Curved-Displays beanspruchen eure Augen weniger als flache Monitore, weil der Abstand des Displays zum Auge an jedem Punkt des Bildschirms gleich bleibt (das kann übrigens auch Kopfschmerzen beim Spielen lindern).
  • Die Farben wirken wegen der Krümmung des Displays auf Curved-Monitoren häufig besser und gleichmäßiger als bei normalen Flachbildschirmen.
Die Nachteile von Curved-Monitoren sehen in der Praxis wie folgt aus:
  • Curved-Monitore besitzen keine Pivot-Funktion und lassen sich deshalb nur waagerecht nutzen. Ihr könnt sie also nicht hochkant hinstellen.
  • Damit die Krümmung ihre volle Wirkung entfalten kann, müsst ihr direkt vor dem Bildschirm sitzen. Als Zweitmonitor zum Arbeiten mit schrägem Blickwinkel eignen sich Curved-Display also nicht.
  • Curved-Monitore kosten häufig mehr als vergleichbare flache Displays.
  • Ein Curved-Monitor mit hoher Auflösung setzt entsprechend leistungsfähige Hardware voraus, die die große Pixelzahl stemmen kann. So müssen beispielsweise bei der im 21:9-Format beliebten Auflösung von 3440x1440 etwa 34 Prozent mehr Pixel berechnet werden als beim 16:9-Pendant 2560x1440.
  • Nicht alle PC-Spiele kommen mit dem verbreiteten Widescreen-Format von Curved-Displays gut zurecht. Insbesondere Konsolenports haben hier häufiger mal Probleme.


Was die Unterschiede zwischen OLED, Mini-, Micro- und QLED sind, erfahrt ihr im oben verlinkten Artikel.

Was muss ich beim Kauf eines Curved-Monitors beachten?

Hersteller versprechen viel, halten aber nicht alles ein. Um den im Vergleich zu flachen PC-Bildschirmen höheren Preis zu rechtfertigen, überbetonen manche Hersteller die Vorteile eines Curved-Monitors. Umso mehr müssen Gamer, die über den Kauf eines solchen Bildschirms nachdenken, letzendlich bestimmte Dinge beachten.

Wie groß sollte ein Curved-Monitor für Gaming-PCs sein? Bei Curved-Monitoren stimmt tatsächlich der Spruch: Auf die Größe kommt es an. Denn der Immersionseffekt kommt umso mehr zum Tragen, je größer das Display ausfällt. Auch das Format spielt eine wichtige Rolle.

Curved-Monitore gibt es zwar bereits mit Bilddiagonalen ab 24 Zoll und im Format von 16:9. Wer sich ein solches Display aber wegen seines Hauptvorteils anschaffen will, nämlich wegen des visuellen Effekts, sollte mindestens zu 27 Zoll oder einem Format von 21:9 greifen. Ab dieser Größe macht sich die verbesserte Immersion im Vergleich zum normalen Flatscreen erst richtig bemerkbar.

Der Curved-Effekt macht sich bei Monitoren mit weniger als 27 Zoll Bilddiagonale praktisch nicht bemerkbar. Der Curved-Effekt macht sich bei Monitoren mit weniger als 27 Zoll Bilddiagonale praktisch nicht bemerkbar.

Ein 24-Zoll-Curved-Display, wie es etwa Samsung mit dem CF24FG73 anbietet, taugt vielleicht als herkömmlicher Monitor. Der Immersions-Effekt bleibt bei diesem und vergleichbar kleinen Bildschirmen mit 16:9-Format in der Praxis jedoch verschwindend gering.

Beachtet aber auch, dass ihr keinen zu breiten Curved-Monitor wählt. Ein Seitenverhältnis in Ultra-Wide mit 32:9 ist für viele Spiele überdimensioniert und sorgt gerne mal für Probleme bei der Anzeige. Solche Displays eignen sich eher zum Arbeiten und als Ersatz für mehrere Monitore nebeneinander.

Welchen Radius sollte ein zum Zocken am PC geeigneter Curved-Monitor besitzen? Anders als bei der Größe gilt: Es kommt darauf an, in welcher Umgebung ihr den Curved-Bildschirm einsetzen wollt.

Wir erinnern uns: Der R-Wert beschreibt den Radius der Krümmung beziehungsweise des Kreises, den das Display in voller Rundung ergeben würde. Eine geringe Krümmung resultiert dementsprechend in einem hohen Radius, eine hohe Krümmung in einem geringen Radius.

Der Radius wiederum wirkt sich auf die Entfernung aus, in der ihr maximal vor dem Monitor sitzen solltet, um ein optimales Bild zu erhalten. Je größer der R-Wert ausfällt, desto weiter könnt ihr theoretisch auch von eurem Display entfernt sitzen.

Je nachdem, wie die Krümmung eines Curved-Monitors ausfällt, solltet ihr euch vor dem Bildschirm positionieren. Je nachdem, wie die Krümmung eines Curved-Monitors ausfällt, solltet ihr euch vor dem Bildschirm positionieren.

Das spielt in der Praxis insbesondere dann eine Rolle, wenn ihr euch über den Platz auf eurem Schreibtisch Gedanken machen müsst. Habt ihr wenig Platz zur Verfügung, ergibt ein verhältnismäßig kleines Display mit hoher Krümmung mehr Sinn als ein großes Display mit geringer Krümmung.

Was wir euch hingegen nicht empfehlen können, ist ein großes Display mit starker Krümmung. Denn wenn ihr wegen der hohen Krümmung nahe am Bildschirm sitzen müsst, geht bei einem großen Ultra-Wide-Display schnell die Übersicht flöten.

Welchen Abstand sollte ich beim Spielen zu einem Curved-Monitor einhalten? Der Abstand, den ihr zu einem Curved-Monitor einnehmen solltet, hängt wie bereits erwähnt mit der Krümmung des Displays zusammen. Zur Orientierung:

  • 1800R entsprechen einem Radius und damit einer maximalen Distanz von 1,8 Metern.
  • 2300R entsprechen einem Radius und einer maximalen Distanz von 2,3 Metern.
  • 3000R entsprechen einem Radius und einer maximalen Distanz von 3,0 Metern.
  • 4000R entsprechen einem Radius und einer maximalen Distanz von 4,0 Metern.
Wählt die Krümmung eures Curved-Monitors oder -TV-Geräts also danach aus, wieviel Platz euch zur Verfügung steht.

Fazit: Lohnt sich ein Curved-Monitor für Gamer?

Wenn ihr jetzt eine konkrete Antwort auf die Frage erwartet, ob sich ein Curved-Monitor für (jeden) Gamer lohnt, müssen wir euch enttäuschen. Denn die ganz klare Antwort lautet auch hier: Es kommt darauf an.

Überlegt vor dem Kauf genau, für welchen Zweck ihr den Monitor einsetzen möchtet. Beantwortet ihr den Großteil der folgenden Fragen mit einem Ja, kommt ein Curved-Monitor für euch definitiv infrage:

  • Habe ich ausreichend Platz zur Verfügung, um die Vorteile eines Curved-Displays ausnutzen zu können?
  • Kann ich damit leben, dass ein Curved-Monitor durchschnittlich teurer ist als ein vergleichbarer Flachbildschirm?
  • Will ich den Curved-Monitor ausschließlich oder hauptsächlich zum Zocken nutzen?
  • Verfüge ich über einen ausreichend leistungsstarken PC, der die Auflösung eines Ultra-Wide-Curved-Displays problemlos und flüssig wiedergeben kann?
Wir hoffen, dass euch dieser Ratgeber eure Kaufentscheidung erleichtert und wünschen euch frohes Zocken an eurem neuen Monitor - egal, ob flach oder gekrümmt.

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