Geforce GTX 1170 - Zweifelhafter Benchmark-Leak der Turing-Grafikkarte

Wieder einmal gibt es einen Leak eines angeblichen Benchmarks einer Geforce-Grafikkarte mit Turing-Architektur, der sehr zweifelhaft ist.

Ausschnitt des angeblichen 3DMark-Ergebnisses einer Geforce GTX 1170 (Bildquelle: PCGamesN) Ausschnitt des angeblichen 3DMark-Ergebnisses einer Geforce GTX 1170 (Bildquelle: PCGamesN)

In letzter Zeit ist es anscheinend beliebt geworden, von Benchmarks keinen Screenshot mehr anzufertigen, sondern stattdessen ein möglichst schlechtes Smartphone-Foto eines Bildschirms zu machen. Immerhin sind Fakes auf diese Weise schlechter aufgrund von Bildbearbeitungs-Artefakten zu erkennen. Ob man im aktuellen Fall von einem Fake ausgehen kann, ergibt sich daher nur aus den eigentlichen Daten auf dem Foto.

16 GByte GDDR6 erscheinen unwahrscheinlich

Zu sehen ist ein 3DMark-Ergebnis, das teilweise von anderen Fenstern überlagert wird. Laut den erkennbaren Angaben soll in dem Rechner eine Nvidia Geforce GTX 1170 mit gleich 16 GByte GDDR6-Videospeicher stecken. Der Grafikchip soll mit 2.512 MHz getaktet haben und der Speicher mit effektiven 10,2 GHz zudem sehr schnell gewesen sein. Schon die 16 GByte GDDR6 lassen Zweifel an den technischen Daten und damit natürlich auch an dem Benchmark aufkommen.

Die Geforce GTX 1170, wenn sie denn so heißt, wird vermutlich nicht die High-End-Grafikkarte der Turing-Serie sein. Alleine aus diesem Grund scheinen 16 GByte des noch seltenen und teuren GDDR6-Speichers unwahrscheinlich. Auch in einer neuen Grafikkarten-Generation sollten 8 GByte VRAM ausreichen. 12 oder gar 16 GByte dürften daher wohl den echten Flaggschiffen der neuen Geforce-Serie wie einer Geforce GTX 1180 oder eine Geforce GTX 1180 Ti vorbehalten sein.

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Leistung vermutlich zu hoch

Auch die Leistung des angeblichen Benchmarks ist fragwürdig. Die vermeintliche Geforce GTX 1170 wäre schneller als eine Geforce GTX 1080 Ti. Das wäre zwar denkbar, doch eigentlich hätte Nvidia keinen Grund, seine neue Generation mit derart hoher Leistung für das 1170-Niveau auf den Markt zu bringen - auf absehbare Zeit gibt es kaum Gegenwehr von AMD im High-End-Bereich.

Wie PCGamesN durch ein Gegenbeispiel zeigt, ist es auch sehr einfach, solche Fotos mit 3DMark-Angaben zu fälschen. Die Webseite weist auch darauf hin, dass seltsamerweise jeder, der angeblich Zugriff auf eine Geforce GTX 1170 oder Geforce GTX 1180 hat, umgehend vergisst, wie ein Screenshot funktioniert und zu seltsamen Fotos greifen muss.

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