Benchmarks
Obwohl der Treiber der Quadro FX 5800 im Gegensatz zu dem der GTX 285 nicht auf Spiele optimiert sein soll, bewirkt das in unseren Benchmarks keine spürbaren Leistungsunterschiede. Zwar ist die Quadro FX 5800 spürbar langsamer als die Geforce GTX 285. So etwa mit 36,7 zu 45,2 fps in Crysis (1920x1200, hohe Details) oder gar 48,2 zu 70,5 fps in Far Cry 2 (1920x1200, ultrahohe Details). Das liegt allerdings am langsameren Standardtakt der FX 5800 gegenüber der GTX 285. Senkt man den Takt der GTX 285 auf FX 5800-Niveau, schrumpft der Vorsprung der GTX 285 zusammen und beide Karten liegen praktisch gleich auf - beispielsweise in Crysis und denselben Einstellung auf 36,7 (FX5800) zu 38,5 fps (GTX 285).
Auch in der extremen Auflösung 2560x1600 inklusive achtfacher Kantenglättung und sechzehnfach anisotropem Texturfilter bringen die 4,0 GByte RAM der Quadro FX5800 dabei keinen spürbaren Vorteil: Beide Platinen liegen bei gleichem Takt etwa gleich auf: Die Geforce GTX 285 schafft 20,3 fps, die Quadro FX5800 19,8 fps.
Übertakten
Die gleichen Ergebnisse erhalten Sie, wenn Sie die Quadro FX 5800 übertakten. Die Platine zeigte sich in unserem Test erstaunlich empfänglich für Leistungssteigerungen. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Platine der FX5800 aus 14 Schichten (Layern) gefertigt wird, während sich die GTX 285 mit elf Schichten begnügen muss. Durch die höhere Layer-Anzahl wird die FX 5800 belastbarer und verträgt in der Regel auch kräftigere Übertaktungen. Zudem sind Quadro-Karten für den 24-Stunden-Einsatz in Grafik-Workstations konstruiert und haben dank der zusätzlichen Layer eine höhere Fehlertoleranz und Lebenserwartung.
In unseren Versuchen ließ sich der Chiptakt der FX 5800 problemlos auf satte 701 MHz für den Grafikkern und 1.489 MHz für die Shader steigern. Einzig der Speicher gab bei 1.025 MHz auf und lag weiterhin spürbar unter dem Niveau der GTX 285 mit 1.242 MHz. Mit der Leistungssteigerung erreicht die FX 5800 in Spielen dann aber in etwa das Niveau mit der auf Standardwerte eingestellten GTX 285 trotz des nach wie vor langsameren Speichers.
Unterschiede zwischen Quadro und Geforce
Nach dem Betrachten der Benchmarks fragen Sie sich zu Recht, wie nun der extreme Preisunterschied zwischen Quadro und Geforce zustande kommt. Einen Teil tragen die erhöhten Produktionskosten der 14 Layer dicken Quadro-Platine dazu bei, während die Geforce mit nur elf Layern deutlich günstiger in der Herstellung ist. Zum anderen zertifiziert Nvidia in regelmäßigen Abständen Quadro-Treiber für die gängigen 3D-Programme wie Maya oder 3ds Max. Das heißt, Nvidia garantiert, dass die Treiber mit den genannten Tools funktionieren. Der erhöhte Testaufwand schlägt sich natürlich im Preis nieder. Für professionelle Entwickler ist es aber entscheidend, dass sie bei Problemen garantiert Hilfe bekommen.
Als weiteren Kaufanreiz für Entwickler beschert Nvidia den Quadro-Karten zudem einige Fähigkeiten, die bei den Geforce-Chips entfernt beziehungsweise mechanisch im Chip zerstört wurden. So kann eine Quadro etwa die Linien, aus denen ein typisches Drahtgittermodell besteht, mit Hardware-Beschleunigung zeichnen, während eine Geforce dazu auf Software-Rendering zurückgreifen muss und so etwa zwanzig Mal langsamer ist.
Zudem kann eine Quadro bis zu 65.000 Fenster gleichzeitig darstellen, ohne dass die Performance einbricht, da ihr Speicher mit einer speziellen Architektur arbeitet (»unified backbuffer«), während bei einer Geforce der Speicher irgendwann voll läuft und die Performance stark einbricht. Dass ist auch ein Grund, warum viele Spiele bei einer Geforce im Fenstermodus zicken.
Dazu kommen noch zahlreiche weitere Spezialfähigkeiten, hauptsächlich für den professionellen Bereich, die Nvidia den Quadro-Karten vorbehält. So zum Beispiel den für 3D-Bildschirme wichtigen Stereomodus, wie ihn etwa Nvidias neue 3D Vision-Technik (siehe Test) nutzt, auch mit OpenGL und nicht nur mit Direct3D zu beherrschen. Das hilft vor allem bei professionellen 3D-Anwendungen mit Datenhandschuhen, etwa in der Medizintechnik.
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