Bei dieser Preview der Geforce RTX 5060 mit einer UVP von 319 Euro handelt es sich um ein Novum in der GameStar-Tech-Geschichte.
Normalerweise können wir Grafikkarten rechtzeitig vor ihrem Release völlig frei testen. Der Bericht dazu erscheint dann kurz vor oder zum Marktstart. Doch im Falle der RTX 5060 ist die Situation anders.
Der Grund für die besondere Situation: Nvidia hat sich dazu entschieden, den für Messungen der GPU zwingend nötigen Treiber vorab nur unter bestimmten Vorgaben und sehr wenigen Medien weltweit zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören auch wir.
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RTX 5060: Nvidia zeigt die neue Einsteiger-GPU
Besonders entscheidend dabei: Welche Grafikkarten und Spiele wir messen und mit was für Einstellungen, konnten wir uns für diese Preview nicht frei aussuchen.
Warum wir eine Grafikkarte unter diesen Bedingungen messen
Dass wir uns trotz der genannten Einschränkungen dazu entschieden haben, Benchmarks der RTX 5060 im Rahmen dieser Preview durchzuführen, hat drei zentrale Gründe.
- Neutrale Einordnung: Wir können die Ergebnisse mit unserer Expertise und Erfahrung einordnen, damit ihr wisst, was sie genau aussagen – und was nicht.
- Eigene Messungen vor Release: Die Preview ermöglicht es uns, euch vor dem Erscheinen der RTX 5060 eigene Messungen und einen ersten Praxiseindruck der Karte zu liefern. Andernfalls hätten wir frühestens einen Tag nach dem Marktstart Benchmarks veröffentlichen können.
- Ein Sonderfall für Frame Generation & Co.: Im Falle der RTX 5060 spielen genau die Techniken, die Nvidia selbst in den Vordergrund rücken will, eine ganz besondere Rolle. Schließlich handelt es sich um die langsamste der bislang erschienenen RTX-5000-GPUs und da stellt sich die Frage, wie gut sie unter diesen Voraussetzungen mit vergleichsweise niedrigen Basis-FPS noch von Frame Generation & Co. profitieren kann, insbesondere mit Blick auf das Spielgefühl. Das macht unsere subjektiven Eindrücke zu der tatsächlichen Performance umso wichtiger.
Trotz all dieser Punkte gilt, dass wir uns für die Zukunft eine Rückkehr zum bisher üblichen Verfahren von Nvidia wünschen, bei dem möglichst viele verschiedene Webseiten, YouTube-Kanäle und andere Medien die Gelegenheit bekommen, Grafikkarten vor ihrer Veröffentlichung völlig frei von Vorgaben zu messen.
Ebenfalls sehr wichtig: Ein regulärer Test ohne jede Vorgaben seitens Nvidia mit mehr Grafikkarten und anderen Settings erscheint ebenfalls noch in der nächsten Woche auf GameStar.de. Bei diesem Artikel hier handelt es sich also nur um einen ersten Blick vorab auf die neue GPU.
Die engen Rahmenbedingungen für diese Preview
Folgende Vorgaben hat Nvidia uns gemacht:
- Grafikkarten: Es sind nur Messungen der RTX 5060, RTX 3060 und der RTX 2060 Super gestattet. Hintergrund ist, dass Nvidia diese Upgrade-Pfade als besonders relevant ansieht (was wir grundsätzlich nachvollziehen können) und sie deshalb betonen will.
- Spiele: Wir dürfen nur in den fünf Spielen Avowed, Doom: The Dark Ages, Marvel Rivals, Cyberpunk 2077 und Hogwarts Legacy Benchmarks durchführen.
- Einstellungen: Sowohl die Auflösung (1080p) als auch die Grafikeinstellungen sind jeweils fest vorgegeben. Entscheidender Faktor dabei: Während die RTX 5060 vierfache Multiframegeneration nutzen kann, ist es bei den älteren GPUs nicht möglich, zusätzliche Bilder per KI generieren zu lassen.
Welche Einstellungen haben wir genau vorgenommen? Wir haben, wie von Nvidia vorgegeben, überall das grafische Maximum herausgeholt, indem wir alle Einstellungen auf Ultra gestellt haben, DLSS im Quality-Modus verwendet und immer Raytracing und Rayreconstruction aktiviert haben. Cyberpunk 2077 nutzt zusätzlich das höchst anspruchsvolle Pathtracing.
Die genaue Benchmark-Sequenz sowie ihre Dauer konnten wir dagegen frei wählen, gleiches gilt für das Preview-Setup abseits der GPU.
Apropos Preview-Setup: Das besteht aus einem Ryzen 7 9800 X3D, 64,0 GByte DDR5 RAM, einer schnellen M.2-SSD und Windows 11.
Erste Spiele-Benchmarks der RTX 5060
FPS-Spieledurchschnitt (1920x1080)
Durchschnitt und 1% Low
- Ø FPS
- 1% Low
- 0
- 48
- 96
- 144
- 192
- 240
Hinweis: In der ersten Version des Artikels fehlte die sehr wichtige Kennzeichnung in den Benchmarks, wo Multi-Frame-Generation zum Einsatz kam und wo nicht. Das hätte uns nicht passieren dürfen, da diese Information in diesem Kontext besonders entscheidend ist. Wir bitten um Entschuldigung!
Nach viel Vorgeplänkel geht es zur Sache: Die RTX 5060 macht in Sachen FPS unter den genannten Voraussetzungen einen enormen Sprung nach vorn und bietet durchschnittlich 473 Prozent mehr Frames als noch die RTX 3060.
Das liegt allerdings primär am bedeutenden Vorteil von DLSS 4 und der damit einhergehenden Multi Frame Generation (MFG). Diese Features sind nur für die RTX-5000-Reihe verfügbar und erzeugen per KI bis zu drei Extra-Frames pro gerendertem Frame.
Die vorangegangenen Grafikkarten der RTX-4000-Reihe beherrschen immerhin bereits die Generierung eines extra KI-Bilds. Unserer Einschätzung nach wird die RTX 4060 im Vergleich mit der RTX 5060 unter anderem deswegen deutlich besser dastehen als noch die 3060 oder 2060 Super.
Bei der reinen Rasterleistung ist von einem Vorteil der RTX 5060 im Bereich von ungefähr 20 Prozent auszugehen, wie auch Nvidia selbst angibt.
Die Benchmarks, die ihr hier ohne den Vergleich mit der RTX 4060 und mit dem Vorteil der KI-generierten Frames seht, sind zwar durchaus beeindruckend, doch je nach Spiel gibt es auch Schattenseiten, da Multi-Frame-Generation kein Allheilmittel ist. Kommen wir also zum nächsten Punkt.
Die einzelnen Spiele-Benchmarks im Detail:
Doom: The Dark Ages (1920x1080)
Durchschnitt und 1% Low
- Ø FPS
- 1 % Low
- 0
- 48
- 96
- 144
- 192
- 240
Gut optimierte Spiele, die bereits ohne MFG eine gesunde Anzahl Frames auf den Bildschirm bringen, fühlen sich dank MFG noch flüssiger an. Dazu zählten in unserer Preview vor allem Doom: The Dark Ages und Marvel Rivals - beide sind schnelle Shooter, die von Reaktionsgeschwindigkeit und Präzision leben. Hier funktioniert MFG hervorragend und bringt einen Haufen mehr FPS und ein flüssiges Spielgefühl.
Ähnlich ist es bei Cyberpunk 2077, auch wenn Project Reds Sci-Fi-Rollenspiel-Shooter nicht ganz an das gute Spielerlebnis aus Marvel Rivals und Doom herankommt. Dafür bietet die RTX 5060 die Chance, Pathtracing auf einer Grafikkarte zu nutzen, die um ein vielfaches günstiger ist, als es bis vor kurzem noch denkbar gewesen wäre.
Das ist in unseren Augen eine gute Entwicklung für alle Spieler, die sich keine Grafikkarte im vierstelligen Preisbereich leisten können oder wollen. Dafür vergeben wir auch der zwischen 50 und 100 Millisekunden schwankenden Latenz, die an Prall gefüllten Orten manchmal negativ auffällt.
Hogwarts Legacy hingegen macht trotz sehr hohen FPS-Werten einen anderen Eindruck. Das Spiel leidet bei den vorgegebenen Einstellungen immer wieder unter störenden Rucklern. Mit ein Grund dafür: Es braucht jede Menge VRAM, wovon auf der RTX 5060 nunmal nur 8,0 GByte zur Verfügung stehen.
Es ist in solchen Fällen also nötig, nicht maximale, sondern etwas niedrigere Einstellungen mit der RTX 5060 zu wählen, was wir auch generell für die GPU empfehlen würden, wenn es um anspruchsvollere Titel geht.
Was ist mit der Latenz?
Latenz
Einstellungen wie in den Spiele-Benchmarks (RTX 5060 mit KI-generierten Bildern via MFG 4x, RTX 3060 und 2060 Super ohne KI-generierte Bilder)
- RTX 5060 (8 GB)
- RTX 3060 (12 GB)
- RTX 2060 Super (8 GB)
- 0
- 60
- 120
- 180
- 240
- 300
Wie weiter oben bereits erwähnt, wirkt sich MFG nicht nur auf eure Frames, sondern auch auf das Spielgefühl aus. Denn je niedriger die Basis-FPS, desto eher fühlt sich das Spiel indirekt und schwammig an, auch wenn Nvidia Reflex mittlerweile so viel herausholt, dass ihr unter Umständen sogar weniger Latenz habt, als vorher, sobald ihr DLSS 4 mit MFG nutzt.
Doch in manchen Spielen kann auch Reflex nichts unternehmen, solange die Raster-Power nicht ausreicht. Es ist also wenig überraschend, dass die schwächste Karte der aktuellen Nvidia-Generation in dieser Hinsicht teils Schwierigkeiten hat.
Besonders interessant: Die Latenz von Hogwarts Legacy sieht hier zwar gut aus, doch das Spielgefühl spricht eine andere Sprache. Es spielt sich im einen Moment wunderbar und ist im nächsten Moment träge und ungenau.
Glücklicherweise gibt es für dieses Problem zwei einfache Lösungen:
- Grafikoptionen herunterstellen: Was MFG angeht, bedeuten mehr Basis-FPS auch weniger Latenz. Überlegt euch also gut, ob ihr nicht hier und da ein paar Einstellungen herunterdreht. So bekommt ihr mehr Frames und eine geringere Latenz.
- Stellt Frame Generation von 4x auf 3x (zwei Extra-Frames) oder 2x (ein Extra-Frame). Warum? Je weniger Extra-Frames ihr erzeugt, desto geringer die Latenz. Natürlich könnt ihr MFG auch ausschalten, doch dann gehen ja die ganzen schönen FPS flöten. Es gilt also, die goldene Mitte zu finden.
Die wichtige Frage des Videospeichers
Bei der RTX 5060 Ti hat das Modell mit 8,0 GByte VRAM für große Diskussionen und viel Kritik gesorgt. Auch die RTX 5060 verfügt nur über diese Menge an VRAM, allerdings ist diese GPU auch klar günstiger, und es kommen weitere wichtige Faktoren hinzu:
- Während die RTX 5060 Ti mit 8,0 GByte etwa 390 Euro kostet, liegt die UVP der RTX 5060 bei 319 Euro. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass dieser Preis im Handel für die 5060 schnell realistisch erreichbar sein wird.
- Die RTX 5060 richtet sich viel eher an Full-HD-Spieler als die RTX 5060 Ti, was die vergleichsweise geringe VRAM-Menge nochmal besser verkraftbar macht.
- In unseren VRAM-Messungen zu diesen Benchmarks belegen nur Cyberpunk 2077 und Hogwarts Legacy mit der RTX 3060 mit 12,0 GByte VRAM mehr als die 8,0 GByte, die der RTX 5060 zur Verfügung stehen. Außerdem mussten wir durch die Vorgaben von Nvidia mit Settings spielen, die wir eher nicht für die RTX 5060 empfehlen würden und die den VRAM besonders stark belasten.
Das bedeutet: In Full HD und empfehlenswerten Settings für die RTX 5060 sind 8,0 GByte unserer Einschätzung nach meist ausreichend für die GPU.
Mehr Videospeicher wäre für einen größeren Puffer mit Blick auf die Zukunft zwar dennoch wünschenswert. Als ein großes Problem sehen wir die 8,0 GByte der RTX 5060 aber nicht an, auch auf Basis unserer bisherigen Erfahrungen mit der GPU.
Fazit der Redaktion

Jan Stahnke
Die RTX 5060 ist unserem ersten Eindruck nach eine grundsolide Grafikkarte für alle, die nach Hardware im Einsteigerbereich suchen. Multi Frame Gen bringt neben einem Haufen FPS zwar auch potenziell ein paar neue Probleme mit sich, doch die lassen sich mit etwas Feintuning oftmals schnell aus der Welt schaffen.
So ist es in vielen aktuellen Spielen möglich, dreistellige FPS-Werte und vor allem ein gutes Spielgefühl bei hohen bis sehr hohen Einstellungen und eindrucksvoller Bildqualität samt Raytracing zu erreichen, auch dank DLSS4, dem neuen Transformer-Modell und Ray Reconstruction.
Die steten Verbesserungen von DLSS haben gleichzeitig dafür gesorgt, dass man inzwischen selbst in Full HD noch auf Upscaling-Techniken setzen kann, ohne dass die Bildqualität zu sehr leidet, wenn man die Upscaling-Stufe nicht zu aggressiv wählt.
DLSS 4 ist gleichzeitig immerhin bereits in 100 Spielen verfügbar. Aber man muss sich dennoch im Klaren darüber sein, dass viele Titel keine Unterstützung davon bieten. Außerdem funktioniert Multi-Frame-Generationen längst nicht immer so gut, wie es die enorm hohen FPS-Werte auf den ersten Blick suggerieren.
Wer noch eine ältere RTX-Grafikkarte der x50- und x60-Klasse nutzt, der bekommt dennoch ein potenziell sehr großes Upgrade zu einem durchaus fairen Preis von 319 Euro. Das gilt umso mehr, wenn ihr nicht jedes Spiel auf Ultra spielen müsst, weil höhere Basis-FPS auch Techniken wie MFG in die Karten spielen und die Bildqualität auf Sehr hoch oder Hoch oft kaum nennenswert leidet.
Für höhere Auflösungen als Full HD empfehlen wir allerdings, zu anderen Modellen mit mehr VRAM zu greifen. Außerdem solltet ihr vor dem Kauf einer RTX 5060 sowohl unseren vollständigen Test mit weiteren Settings und mehr Vergleichs-GPUs sowie die Erkenntnisse anderer Medien abwarten, um euch ein möglichst breites Bild der neuen Grafikkarte machen zu können.
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