Seite 2: Grafikkarte defekt? So erkennt ihr Fehler und behebt häufige Probleme

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Abstürze, Anzeigefehler und weitere Probleme

Läuft eure Grafikkarte in Spielen, Programmen oder gar im Desktopbetrieb nicht richtig, kann das vielerlei Gründe haben. Software- bzw. Treiberprobleme sind sehr häufig schon die Ursache für Fehlfunktionen und sollten als erstes ausgeschlossen werden, da sie sich relativ einfach beheben lassen.

GPU-Treiber vollständig entfernen und neu-installieren

Sofern ihr auf einem Windows-Betriebssystem unterwegs seid, raten wir euch dazu, alte Treiberversionen zunächst restlos mit dem kostenlosen Programm Display Driver Uninstaller (DDU) zu entfernen:

  • Ladet dazu DDU herunter, indem ihr den neusten Eintrag auf der offiziellen Webseite öffnet, anschließend Click here for Download & Support auswählt und auf der nächsten Seite runterscrollt und Official Download Here anklickt.
  • Startet Windows im abgesicherten Modus, indem ihr im Windows-Startmenü Neustarten auswählt, während ihr die linke Shift-Taste gedrückt haltet. Im anschließenden Fenster klickt ihr auf Problembehandlung -> Erweiterte Optionen und dann auf Neu Starten.
  • Nach dem Neustart wird die Übersicht Starteinstellungen angezeigt. Hier wählt ihr mit der Taste »4« oder »F4« den abgesicherten Modus aus. Windows lädt nun nur absolut notwendige Funktionen, wodurch sich der GPU-Treiber entfernen lässt, ohne dass etwas dazwischenfunkt und für weitere Probleme sorgt.
  • Im abgesicherten Modus navigiert ihr zu dem Ort, wo ihr die .exe-Datei gespeichert habt und führt sie aus. Nachdem sich das Programm entpackt hat, könnt ihr es im neu entstandenen Ordner mit der Display Driver Uninstaller.exe ausführen.
  • Folgt den Anweisungen auf dem Bildschirm. Wenn das Fenster Options erscheint, habt ihr die Möglichkeit DDU euren Bedürfnissen nach anzupassen, wir empfehlen hierbei die Standardeinstellungen beizubehalten.
  • In DDU angekommen, findet ihr rechts das Feld Select device typ. Hier wählt ihr GPU aus und passt gegebenenfalls im Feld darunter noch euren Grafikkartenhersteller an, falls das nicht schon automatisch geschehen ist.
  • Abschließend klickt ihr oben link auf Säubern und Neustarten und wartet bis DDU den GPU-Treiber entfernt und das System neugestartet hat.

Wenn ihr die alte Treiberversion entfernt habt, könnt ihr damit beginnen, den neusten Treiber für eure Grafikkarte zu installieren. Wie das funktioniert und wo ihr den Download findet, könnt ihr in zwei ausführlichen Guides für AMD- und Nvidia-GPUs nachschlagen.

Falls ihr es nur über den Bios-Screen hinausschafft und sich das Bild beim Laden von Windows verabschiedet, könnt ihr mithilfe eines Bootmediums auch in den abgesicherten Modus gelangen. Wie ihr ein solches Bootmedium erstellt, zeigen wir euch in diesem Guide:

Weniger Leistung durch Überhitzung

Die Neuinstallation des Treibers hat nicht geholfen? Dann ist es spätestens jetzt an der Zeit, noch einmal genau darauf zu achten, unter welchen Umständen die Probleme mit der Grafikkarte auftreten und welche Folgen sie haben.

Mithilfe von Tools wie GPU-Z oder HWiNFO lassen sich die Sensoren auf der Grafikkarte auslesen und überwachen. Haltet hierbei besonders ein Auge auf die Einträge GPU Core, GPU Memory und GPU Temperature bzw. GPU Thermal Diode, die euch die Taktraten sowie die Temperatur eurer Grafikkarte verraten.

Für Stresstests empfehlen wir euch eine Kombination aus Benchmarks wie Unigine Heaven oder Superposition und besonders anspruchsvollen Spielen, um ein möglichst große Bandbreite an unterschiedlichen Anforderung an die GPU abzudecken. Von FurMark raten wir bei fehlerhaften GPUs eher ab. Es ist zwar ein weiterer beliebter Benchmark, um Grafikkarten an ihr Limit zu bringen, aber er ist in der Vergangenheit auch dafür bekannt geworden, angeschlagenen Karten den Rest geben zu können.

Bemerkt ihr, dass sich eure Grafikkarte sehr heiß läuft und sich infolgedessen zu ihrem Schutz heruntertaktet, könnte es Zeit werden eure GPU zu reinigen. Ab welcher Temperatur das genau der Fall ist, müsst ihr im Einzelfall recherchieren, da es sich der Wert von Karte zu Karte unterscheiden kann. Allgemein werden Temperaturen um und jenseits von 85 Grad Celsius aber als relativ heiß angesehen.

Wie eingangs erwähnt, reinigt ihr eure Grafikkarte am besten mit Druckluft und bei Bedarf zusätzlich mit einem sauberen Pinsel. In manchen Fällen kann es sich lohnen dabei den gesamten Kühler der GPU abzumontieren und auch gleich die Wärmeleitpaste zu erneuern.

Seid aber gewarnt: Das Auseinanderbauen einer Grafikkarte ist immer mit dem gewissen Risiko verbunden, deren empfindliche Hardware zu beschädigen.

Überprüfung der Stromversorgung

Wenn sich euer PC ohne Vorwarnung abschaltet, kann das mit dem verbauten Netzteil zusammenhängen. Achtet hierbei besonders darauf, ob euer Rechner häufig in grafisch anspruchsvollen oder besonders rechenintensiven Situationen den Dienst verweigert. Das kann selbst dann vorkommen, wenn euer Netzteil den Anforderungen des GPU-Herstellers auf dem Papier gerecht wird.

Ob euer Netzteil euer ganzes System versorgen kann, hängt nämlich von der Qualität der Bauteile und von der Leistungsaufnahme aller verbauten Komponenten sowie der angeschlossenen Peripheriegeräte ab.

Darüber hinaus kommt erschwerend hinzu, dass Spiele leicht für rapide Spannungswechsel sorgen können, da sich die Grafikkarte je nach Rechenaufwand mal mehr und mal weniger Strom erfragt. Im Extremfall kann das zu Spannungsspitzen führen, die den Überspannungsschutz des Netzteils auslösen und damit dem gesamten System den Hahn zudrehen.

Tools wie der Outer Vision Power Supply Calculator oder ein Blick auf die PSU Tier List im Linus Tech Tips-Forum können euch dabei helfen, eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, wie viel Leistung euer Setup benötigt und welches Netzteil sich dafür gut eigenen könnte.

Es empfiehlt sich allerdings trotzdem, immer noch mehrere Testberichte zu konsultieren, um den tatsächlichen Stromverbrauch eurer Komponenten sowie Qualität eines Netzteiles besser einschätzen zu können. Die aufgedruckte Wattleistung und 80 Plus-Zertifizierung sind allein nicht immer ausschlaggebend.


Wie ihr den Stromverbrauch und damit auch die Lautstärke eurer Grafikkarte ohne Performance-Verlust senkt, erfahrt ihr im oben verlinkten Plus-Guide.

Windows neu installieren

Wenn alle Stricke reißen und eure Grafikkarte nach wie vor nicht rund läuft oder Bildfehler ausspuckt, bleibt euch noch die Senkung der Taktraten oder eine Windows-Neuinstallation. Wie Letzteres im Detail funktioniert könnt ihr in unserem Guide nachlesen, den wir euch bereits weiter oben verlinkt haben.

Durch Windows-Updates haben sich in jüngerer Vergangenheit immer wieder Ungereimtheiten eingeschlichen, die sich negativ auf die Stabilität oder die Leistung von PCs ausgewirkten. Ihr solltet deswegen immer im Auge behalten, welche Windows-Version aktuell bei euch installiert ist und ob sich im Internet bereits darüber Unmut breit gemacht hat.

Abseits davon neigt Windows mit zunehmendem Alter grundsätzlich dazu langsamer und anfälliger für obskure Fehler und Inkompatibilitäten zu werden. Eine frische Neuinstallation ist zwar kein Allheilmittel, konnte bei uns in der Vergangenheit aber doch immer wieder das ein oder andere Softwareproblem glattbügeln.

Eine Reinigung eures Windows kann ebenfalls das ein oder andere Problem beheben, zum Beispiel durch das Löschen des Shader-Caches der Grafikkarte. Wie das funktioniert, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

Taktraten senken

An Hardware geht der Zahn der Zeit ebenfalls nicht unbemerkt vorbei. Je länger eine Karte bereits im Einsatz ist, desto höher wird auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Verschleiß der Bauteile bemerkbar macht. Rechenintensive Dauerlast und hohe Temperaturen beschleunigen den Prozess.

Während sich abgenutzte Lüfter oder eingetrocknete Wärmeleitpaste noch relativ einfach austauschen lassen, wird es bei den Bauteilen auf dem PCB schon schwieriger. Alternde Komponenten wie der Videospeicher oder die GPU selbst können ebenfalls für Bildfehler und Spielabstürze sorgen.

Sollte das der Fall sein, ist es meist leider nahezu unmöglich die Grafikkarte wieder taufrisch zu machen. Ein paar Feinabstimmungen in GPU-Tools wie MSI Afterburner können aber dabei helfen, fehlerhafte Karten wieder lauffähig zu machen und so noch etwas mehr Lebenszeit aus ihnen herauszuholen.

Mithilfe von besagten GPU-Tools lassen sich die Taktraten der GPU individuell konfigurieren. In unserem Fall empfehlen wir euch die Werte schrittweise zu senken und anhand von Stresstests stetig zu überprüfen, ob sowie ab wann eure GPU stabiler läuft und etwaige Bildfehler verschwinden.

Beachtet dabei aber, dass mit den niedrigeren Taktraten auch niedrigere Leistung einhergeht und diese Methode auch keinen Erfolg garantiert.

War der Artikel hilfreich? Habt ihr einen speziellen Wunsch für einen künftigen Guide? Schreibt es gerne in die Koemmentare!

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