Grafikkarte defekt? So erkennt ihr Fehler und behebt häufige Probleme

Eine defekte Grafikkarte kann sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. Wir erklären euch, wie ihr auf Fehlersuche geht.

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Eure Grafikkarte funktioniert nicht richtig? Wir erklären euch, wie ihr auf Fehlersuche geht und was ihr gegebenenfalls noch tun könnt. Eure Grafikkarte funktioniert nicht richtig? Wir erklären euch, wie ihr auf Fehlersuche geht und was ihr gegebenenfalls noch tun könnt.

Funktionstüchtige Grafikkarten sind derzeit kostbarer denn je. Sollte eure Grafikkarte ausgerechnet jetzt Altersschwächen zeigen oder euch den Dienst verweigern, ist Frust vorprogrammiert.

Die anhaltende Hardwareknappheit macht es nämlich beinahe unmöglich, erschwinglichen Ersatz zu finden. Neuware ist entweder ausverkauft oder überteuert und selbst jahrealte, gebrauchte GPUs werden zu exorbitanten Preisen gehandelt.

Was also tun, wenn die Grafikkarte Probleme macht? Im Folgenden erklären wir euch, wie ihr herausfindet, ob eure GPU tatsächlich defekt ist und was ihr bei einer fehlerhaften Grafikkarte unternehmen könnt.

Anzeichen einer fehlerhaften Grafikkarte

Probleme mit der Bildausgabe können ein naheliegendes Zeichen dafür sein, dass eure Grafikkarte nicht richtig funktioniert. Allerdings kann sich eine fehlerhafte GPU auch durch unscheinbare Symptome bemerkbar machen. In der nachfolgenden Liste haben wir für euch die Probleme zusammengefasst, die wir in Verbindung mit fehlerhaften Grafikkarten am häufigsten erlebt haben:

  • Der Bildschirm bleibt schwarz bzw. es wird kein Bild ausgegeben oder die Grafikkarte wird nicht erkannt, obwohl der PC startet.
  • Spiele, Programme und/oder das ganze Betriebssystem stürzen bei (hoher) Auslastung der Grafikkarte ab.
  • Es treten gravierende Anzeigefehler wie Bildflackern oder starke Bildartefakte auf
  • Die GPU-Lüfter drehen dauerhaft mit höchster Geschwindigkeit
  • Die Grafikarte ist zu langsam, weil die Kern- oder Speichertaktraten ungewöhnlich niedrig sind oder die GPU wird nicht richtig ausgelastet wird

Spulenfiepen ist ein berüchtigtes Phänomen bei Grafikkarten und kann schnell als »Fehlfunktion« missverstanden werden. Im Detail handelt es sich dabei um ein Summen, Schnarren oder eben schrilles Fiepen, das beispielsweise bei besonders hohen Bildraten in Menüs von Spielen auftreten kann. Diese Geräuschentwicklung ist aber nicht ungewöhnlich und kein Grund zur Sorge; auch wenn sie einen richtigen Graus für Personen darstellt, die besonders empfindlich auf hohe Töne reagieren. Eine Limitierung der Bildrate kann in vielen Fällen aber bereits für Abhilfe sorgen.

Beachtet allerdings, dass manche Probleme wie zum Beispiel Abstürze oder Bildartefakte nicht dauerhaft vorkommen müssen, sondern auch sporadisch auftreten können. Schreibt euch am besten auf, wann es zu solchen Fehlern kommt und was ihr zu dem Zeitpunkt an eurem PC gemacht habt. Falls die Probleme regelmäßig auftreten und/oder einem bestimmten Muster folgen, könnt ihr so einfacher Rückschlüsse auf mögliche Fehlerquellen ziehen.

Allgemeine Fehlerdiagnose und Lösungsansätze

Bevor ihr eure Grafikkarte als Fehlerquelle in Verdacht nehmt, solltet ihr euch zunächst vergewissern, dass die Probleme mit eurem System nicht durch andere Störfaktoren hervorgerufen werden. Mit anderen Worten: überprüft, ob eure restliche Hardware und Software einwandfrei funktioniert.

  • Kontrolliert den Monitor und die Verbindungskabel. Testet bei letzteren - wenn möglich - auch die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten eurer Grafikkarte. Manchmal kann bereits ein simpler Wechsel von z.B. DisplayPort zu HDMI wahre Wunder bewirken.
  • Prüft, ob sich die Grafikkarte vollständig in ihrem PCIe-Steckplatz befindet und ob die Stromkabel vom Netzteil richtig festsitzen. Nehmt den PC dazu vom Strom und achtet darauf, dass ihr nicht elektrostatisch geladen seid.
  • Stellt sicher, dass die Lüfter nicht blockiert sind und befreit die GPU bei Bedarf von Staub; Druckluft und ein sauberer Pinsel eignen sich besonders gut dafür. Falls sich eure Lüfter im Desktopbetrieb nicht drehen sollten und gegebenenfalls sogar zeitweise »zucken«, ist das in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Die Lüfter drehen sich bei vielen Modellen erst, wenn die Karte höhere Temperaturen erreicht und das »Zucken« ist lediglich als Lebenszeichen der Lüfter zu verstehen.
  • Vergewissert euch, dass euer Netzteil genügend Strom liefert, um die Grafikkarte zu betreiben.

Der Bildschirm bleibt schwarz und gibt weiterhin kein Bild aus

Selbst mit einer fehlerhaften GPU und ohne Bild sollte euer PC ein Lebenszeichen von sich geben, wenn ihr ihn einschaltet. Falls ein grundlegendes Problem mit eurer Hardware besteht, meldet sich euer Motherboard nach dem Systemstart für gewöhnlich mit kryptischen Signaltönen oder einem Fehlercode, sofern es über ein dediziertes Display oder einen Lautsprecher verfügt.

Werft einen Blick ins Handbuch des Motherboards, um herauszufinden, um welchen Fehler es sich handelt. Sollte eure Befürchtungen wahr werden und eure Grafikkarte wird nicht erkannt oder bereitet euch anderweitig Probleme, geht wie folgt vor:

  • Steckt eure Grafikkarte direkt in den PCIe-Slot auf dem Motherboard, falls ihr eine PCIe-Riser-Karte verwendet.
  • Testet gegebenenfalls einen anderen PCIe-Slot auf dem Motherboard, falls mehrere vorhanden sind. Überprüft dabei auch, ob die Kontaktleiste an der Grafikkarte selbst beschädigt oder verunreinigt ist; dasselbe gilt auch für die Videoanschlüsse an der Slotblende.
  • Solltet ihr immer noch kein Bild erhalten, ist eure Grafikkarte wahrscheinlich defekt. Wir raten euch aber, die Karte zur Sicherheit noch in einem anderen System zu testen, falls ihr die Möglichkeiten dafür habt.

Im Falle, dass die GPU nach wie vor nicht funktioniert, solltet ihr die Herstellergarantie in Anspruch nehmen - wenn diese noch nicht erloschen ist. Alternativ bleibt euch noch die Möglichkeit, die Karte als defekt zu verkaufen oder zu recyceln und euch eine neue GPU zuzulegen.

Im Netz kursiert zwar noch eine Methode, bei der die Grafikkarte durch das Erhitzen im Backofen oder mit einem Heißluftföhn »wiederbelebt« werden kann, jedoch handelt es sich dabei um eine absolute Notlösung, von der wir euch abraten. Deren Erfolg ist nämlich eher unwahrscheinlich sowie oft auch nur sehr kurzweilig und den Aufwand meist nicht wert.

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