Eigentlich durfte man in den letzten Jahren zuverlässig davon ausgehen, dass die Veröffentlichung neuer Grafikkarten wie der AMD Radeon RX Vega 56 und AMD Radeon RX Vega 64 zu einem Preiskampf führt, der die Modelle von AMD und Nvidia günstiger macht. Bisher ist davon allerdings nichts zu sehen und Analysten gehen laut einem Bericht von Barron's sogar von deutlich steigenden Preisen aus.
Sehr hohe Nachfrage bei Nvidia
Der Marktforscher Vijay Rakesh der japanischen Mizuho Financial Group erwartet, dass die Nachfrage bei Nvidia im kommenden Quartal so stark sein wird, dass selbst die Erwartungen von Nvidia selbst um 30 bis 50 Prozent übertroffen werden. Grund dafür seien aber nicht Gamer, sondern das Krypto-Mining, bei dem besonders die Geforce GTX 1060 und Geforce GTX 1070 nachgefragt seien.
Zu dieser hohen Nachfrage komme eine gleichzeitige Knappheit an Speicherchips, die laut Analysen von IC Insights im gleichen Zeitraum um 40 Prozent teurer werden dürften. Das wäre ein beispielloser Anstieg in so kurzer Zeit, der sich natürlich ebenfalls auf die Preise für Grafikkarten auswirken müsste.
Wer sich fragt, was eine Kryptowährung überhaupt ist und was es mit dem aktuellen Mining-Hype auf sich hat, dem empfehlen wir unseren Übersichtsartikel: Krypto-Mining – Was ist das und wie funktioniert es?
Die »Rache« der Speicher-Hersteller
Allerdings seien die Grafikkarten-Hersteller selbst auch verantwortlich für diese Lage. Als vor einem Jahr eine Speicher-Überproduktion bestand, hätten sie die Lage extrem ausgenutzt und Speicher-Hersteller zu Deals gezwungen, die diesen sogar Verluste einbrachten.
Nun sei die Lage umgedreht und die Speicher-Hersteller würden den höchsten Preis fordern, den der Markt irgendwie noch akzeptiere – auch wenn das die Kosten für Elektronik nach oben treibe und für deren Hersteller Verluste bedeute. Die Leidtragenden sind aber wohl vor allem die Kunden.
Verbot von Bitcoin in China könnte zum Crash führen
Es gibt aber zumindest für Gamer eine Chance, dass die hohe Nachfrage bei Grafikkarten bald nachlässt. In China haben die meisten Miner ihren Sitz und dort deutet sich in den letzten Tagen ein hartes Vorgehen der Regierung gegen Krypto-Währungen an.
Die CEOs von entsprechenden Börsen dürfen das Land nicht mehr verlassen, um für die Behörden verfügbar zu sein und es gibt Andeutungen, dass Bitcoin und Co. in China demnächst nicht mehr öffentlich gehandelt werden dürfen. Damit könnten die Miner ihre erzeugten Coins nicht mehr auf den Börsen verkaufen, was großen Einfluss auf die aktuell hohe Nachfrage nach Grafikkarten haben dürfte.
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