GTA - Die größten Skandale - Heißer Kaffee oder heiße Luft?

Sex, Gewalt, Drogen und ganz viel Publicity - Jeder neue GTA-Teil sorgt für neue Aufreger in Politik und Medien. Wir fassen die bisherigen Skandale zusammen.

Schon das Grundprinzip der GTA-Reihe stößt vielen Politikern und engagierten Eltern sauer auf. Die riesige Spielwelt voller Sex, Gewalt, Drogen, der Verharmlosung von Bandenkriegen und Auftragsmord ist wirklich kein Spielplatz für Kinder. Genau deswegen bekommen die GTA-Spiele auch regelmäßig eine Altersfreigabe ab 18 Jahren und sind damit in den meisten Ländern Europas ohnehin nur für Erwachsene geeignet. Trotzdem hat es die Open-World-Gangster-Serie international zu einigen skurrilen Skandalen gebracht, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.

Heißer Kaffee gefällig?

Für den wohl größten Aufreger in der GTA-Geschichte sorgt die berühmte »Hot-Coffee-Mod« in GTA: San Andreas. 2005 demonstrierten Eltern auf den Straßen, sogar namhafte US-Politiker wie Hillary Clinton zogen in den Kampf gegen ein Videospiel und bewegten Himmel und Hölle, um in den USA eine nachträgliche Hochstufung der Altersfreigabe durchzusetzen - und wieso? Wegen einer Modifikation, die ein Minispiel freischaltet.

Das erlaubt dem Spieler, die Sex-Szenen mit seiner Freundin nicht nur als Lauscher an der Tür, sondern als eigenständiges, interaktives Minispiel mitzuerleben. Vollständig angezogen versteht sich! Publisher Rockstar Games schob die Schuld zwar Hackern in die Schuhe, jedoch mit wenig Erfolg. In den prüden USA reichte das bekleidete Gerammel aus, um bis zu 2,75 Millionen US-Dollar Schadensersatz aus der Sache rauszuschlagen. Jeder, der das Spiel bis zum 20. Juli 2005 gekauft und beteuert hatte, er hätte nicht von der Hot-Coffee-Mod gewusst, erhielt bis zu 35 US-Dollar Erstattung.

Die Hot-Coffee-Mod schaltet ein voll bekleidetes, erotisches Minispiel frei. Die Hot-Coffee-Mod schaltet ein voll bekleidetes, erotisches Minispiel frei.

In The Lost and Damned erwarten uns nackte Tatsachen In The Lost and Damned erwarten uns nackte Tatsachen

Noch freizügiger wird es vier Jahre später: In der Downloadepisode The Lost and Damned zu GTA 4 baumelt in einer Zwischensequenz mehrere Sekunden lang ein unverhüllter Penis durchs Bild. Tom Stubbs, knallharter Geschäftsmann, erhält während seiner Massage eine Nachricht und ganz nach dem Motto »ich habe nichts zu verheimlichen« steht er vom Massagetisch auf und präsentiert sich seinem Gegenüber wie Gott ihn schuf. Das entblößte männliche Glied erregte zwar weniger Aufmerksamkeit als die Hot-Coffee-Mod, ging aber trotzdem durch die Schlagzeilen und sorgte so für kostenlose PR.

GTA als Mordmotiv

Ein 18-Jähriger überfallt wegen GTA einen Taxifahrer. Ein 18-Jähriger überfallt wegen GTA einen Taxifahrer.

GTA 4 macht noch größere Schlagzeilen, als 2008 ein 18-Jähriger in Thailand einen Taxifahrer erstach. Der Junge, der scheinbar nur sein Taschengeld aufbessern wollte, war großer Fan der Autoklau-Serie. Laut Polizeiangaben bestätigte er den Verdacht, dass die Tat vom Spiel motiviert sei: »Er wollte herausfinden, ob es im echten Leben genauso einfach, ist ein Taxi auszurauben, wie in GTA«. Ein gefundenes Fressen für die Behörden, denen Videospiele mit unanständigem Inhalt ohnehin ein Dorn im Auge waren.

So wurde das Abenteuer um Niko Bellic kurzerhand aus dem Verkehr gezogen. Jedem Ladenbesitzer, der das Spiel weiterhin vertreibt, drohen Haftstrafen von bis zu drei Jahren sowie Strafzahlungen von umgerechnet rund 115 Euro. Online-Händler zahlen sogar 1900 Euro. Ob GTA 5 in Thailand überhaupt erscheinen wird, ist daher mehr als unwahrscheinlich.

Das war allerdings nicht der einzige Zwischenfall, bei dem Grand Theft Auto der Grund für ein Verbrechen war. Immer wieder werden Videospiele, insbesondere GTA, als schlechter Einfluss genannt. Zwei Jugendliche in den USA schossen mit Gewehren aus dem elterlichen Waffenschrank auf vorbeifahrende Autos und töteten dabei einen Menschen. Und wieso? Natürlich weil GTA sie dazu inspiriert hat.

Wenn Jugendliche auf Autos schießen, wird aus Spaß im Spiel bitterer Ernst. Darum bekommt GTA in den meisten Ländern keine Jugendfreigabe. Wenn Jugendliche auf Autos schießen, wird aus Spaß im Spiel bitterer Ernst. Darum bekommt GTA in den meisten Ländern keine Jugendfreigabe.

Wo in Amerika die beiden Jungs ihre Tat selbst noch mit dem Autoklau-Spiel begründeten, übernahm das 2006 in Deutschland kurzerhand die Bild-Zeitung: Als ein 29-Jähriger eine Ärztin erdrosselte, interviewte die Bild dazu einen Freund des Täters. Der gab an, dass sein Kumpel liebend gern GTA: Vice City spielt und schon war die Schlagzeile »Mord mit Videospiel geübt« geboren. Auch wenn man in dem damals bereits knapp vier Jahre alten Spiel selten Ärztinnen erdrosselt, schlug der Vorfall natürlich riesige Wellen in der Presse.

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