Die Halbleiter-Krise ist noch im vollen Gange und viele Unternehmen spüren die Folgen. Auch Spieler hatten lange Zeit mit überteuerten Grafikkarten-Preisen zu kämpfen, da die Hersteller nicht mit voller Kapazität produzieren konnten. Während sich die Situation bei GPUs langsam bessert, sieht es in anderen Bereichen offenbar noch schlechter aus.
Das deuten zumindest Aussagen des CEOs von ASML Peter Winnick an. Er ließ in der vierteljährlichen Finanzkonferenz durchblicken, dass große Unternehmen daher zu ungewöhnlichen Maßnahmen greifen, um an die begehrten Mikrochips zu kommen. ASML mit Sitz in den Niederlanden stellt Extrem-Ultraviolett-Lithographieanlagen her, die von den größten Chip-Herstellern der Welt wie TSMC, Intel und Samsung genutzt werden.
Winnick sagte, dass ein Unternehmen Waschmaschinen kaufe, um die Mikrochips auszubauen und sie für ihre eigenen Produkte zu verwenden. Wer genau gemeint ist, verrät er nicht. Winnick spricht lediglich von a very large industrial company
, also einem sehr großen Industrieunternehmen.
Weiter sagt er: It’s all driven by IoT type applications
. Die Nachfrage der Chips sei demnach durch das Internet der Dinge getrieben. Das sind im Prinzip alle smarten
Geräte, die mit Software-Input aus dem Internet arbeiten, wie smarte Lautsprecher, Smart-Home-Geräte und mehr.
Waschmaschinen gegen Produktionsengpässe
Die Devise scheint hier zu lauten: Zur Not lieber eine Waschmaschine mit Chip kaufen als an gar keinen Chip zu kommen. Denn so können die Unternehmen eventuelle Flaschenhälse bei der Produktion vermeiden.
Ergänzend sagt Winnick, dass Unternehmen sogar bis zu 25 Jahre alte Halbleitertechnologie nachfragen würden. Es kann demnach also gut sein, dass sie sich alten und ausgedienten Geräten bedienen.
Wie lange die Halbleiter-Krise noch anhalten wird, ist derweil ungewiss. Allerdings arbeiten Halbleiter-Hersteller schon seit Beginn der Krise daran, die Produktion zu erhöhen. Auch die EU möchte mit einem Milliarden-Plan den hiesigen Mikrochip-Markt vorantreiben:
Weg aus der Grafikkarten-Krise? Milliarden-Plan der EU könnte uns Spielern helfen
Wann sich die Auswirkungen des EU-Plans zeigen werden, bleibt abzuwarten. Er ist aber definitiv langfristig angelegt. Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sollen bis 2030 mindestens 20 Prozent der weltweiten Mikrochips in der EU produziert werden.
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