Spieler-Grafikkarten 2020
Radeon RX 5900: Kann AMD wieder absolutes High-End?
Während AMD im CPU-Markt momentan sehr gute Karten hat und der Hauptkonkurrent Intel etwas strauchelt, sieht es bei den Grafikkarten anders aus.
So sind die aktuellen Radeon-Modelle RX 5700 und RX 5700 XT mit Navi-10-Chip und neuer RDNA-Architektur zwar konkurrenzfähig schnell und wesentlich energieeffizienter als ihre Vorgänger Vega 64 und Vega 56 mit GCN-Architektur. Die Leistung von Nvidias Spitzenmodellen Geforce RTX 2080 (Super) und insbesondere der Geforce RTX 2080 Ti ist für sie aber nicht erreichbar.
Kann Navi 2 der RTX 2080 Ti Konkurrenz machen? Sicher lässt sich das noch nicht sagen. Da die RTX 2080 Ti aber zum grob erwarteten Erscheinungstermin von Navi 2 Mitte 2020 bereits fast zwei Jahre auf dem Markt sein wird, wäre alles andere wohl eine Enttäuschung.
Hoffnung macht der technologisch größere Schritt, der mit Navi 2 im Gegensatz zu der ersten Navi-Generation zu erwarten ist.
Denn während Navi 1 noch einen Zwischenschritt darstellt, weil zwar ein neues 7nm-Fertigungsverfahren genutzt wird, aber auch noch Teile der älteren GCN-Architektur zum Einsatz kommen, soll Navi 2 dagegen das komplette neue (Architektur)-Paket samt moderner 7nm-Fertigung bieten.
Was ist mit Raytracing? Neben höherer Leistung wird Navi 2 auch die Unterstützung von Raytracing bieten, was über die Hardware beschleunigt aktuell nur bei Nvidias RTX-Modellen der Fall ist. In welcher Form genau und wie weitgehend diese Unterstützung bei Navi 2 aussieht, ist aber noch ungewiss.
Mögliche Modelle könnten die Radeon RX 5800 (Navi 23) und die Radeon RX 5900 (Navi 21) sein, wahrscheinlich jeweils inklusive einer flotteren XT-Variante.
Welcher und wie viel VRAM wird genutzt? Da sich der Einsatz des (teureren) HBM2-Speichers für AMD bisher nicht wirklich ausgezahlt hat, rechnen wir eher mit GDDR6-RAM. 16,0 GByte sind denkbar, aber selbst für eine Highend-Spieler-GPU im Jahr 2020 kein Muss.
Nvidia RTX 3000: Raytracing weiter im Fokus?
Aufgrund der Tatsache, dass AMD mit den aktuellen GPUs nicht an die Leistung von Nvidias Turing-Spitzenmodellen aus dem Jahr 2018 herankommt, können die Kalifornier es eher ruhig angehen lassen. Zumal man mit den Super-Grafikkarten 2019 bereits »neue« GPUs auf den Markt gebracht hat.
Kommt Ampere 2020? Gerüchte gehen dennoch von einem Auftritt des Turing-Nachfolgers Ampere in Form der RTX-3000-Generation im Jahr 2020 aus. Ähnlich wie bei Navi steht als Veröffentlichungstermin oft die Mitte des Jahres im Raum. Ein besonders starker Fokus soll dabei auf der Steigerung der Raytracing-Performance liegen.
Die Zahl an Titeln, die Raytracing bieten, ist zwar weiterhin überschaubar und der Performance-Einfluss oft hoch. Es ist aber mit einer wachsenden Zahl an Raytracing-Titeln zu rechnen, auch weil die Ende 2020 erwarteten Konsolen von Microsoft (Xbox Series X) und Sony (PlayStation 5) die Technik dank Hardware auf Basis von AMDs Navi-2-Chip ebenfalls unterstützen werden.
Was sind die größten Neuerungen? Unter der Haube steht für Nvidia ein Wechsel des Fertigungsverfahrens von 12nm zu 7nm an. Das stellt eine nochmals bessere Energieeffizienz in Aussicht. Mit (leicht) gestiegenen Taktraten wird ebenfalls gerechnet.
Für die Highend-Modelle ist außerdem wie bei AMD eine VRAM-Menge von 16,0 GByte denkbar - auch wenn so viel Videospeicher selbst mittelfristig nur in sehr seltenen Fällen wirklich nötig sein dürfte.
Viele Spieler würden sich gleichzeitig wohl vor allem für die langsameren Nvidia-Modelle aus der Einsteiger- und Mittelklasse mehr als die aktuell dort zu findenden 4,0 und 6,0 GByte VRAM wünschen. Entsprechende Gerüchte gibt es bereits, als für Ampere gesetzt anzusehen ist mehr VRAM für alle GPUs aber nicht.
Intel Xe: Die große Unbekannte
Aus dem ewigen Zweikampf zwischen AMD (beziehungsweise ATI) und Nvidia könnte bald ein Dreikampf werden: CPU-Gigant Intel will in Form der Xe-Modelle auf dem Markt für dedizierte Grafikkarten mitmischen. Das entsprechende Know-How hat man unter anderem mit dem vorher für AMD tätigen Raja Koduri abgeworben.
Durch die in vielen Intel-Prozessoren integrierten Grafikeinheiten (iGPU) hält Intel große Teile am Gesamtmarkt für Grafikkarten, die entsprechenden iGPUs sind bis jetzt aber vergleichsweise langsam.
Das soll sich mit der neuen Xe-Architektur ändern, sie wird aber gleichzeitig auch verschiedenste (dedizierte) Lösungen von den Bereichen Data Center und maschinelles Lernen bis hin zu Grafikkarten für Spieler mit Raytracing-Unterstützung zu bieten haben.
Was können Spieler von Intels Xe-GPUs erwarten? Das ist aktuell noch schwer einzuschätzen, allerdings sollte man nicht davon ausgehen, dass Intel mal eben so Spieler-Grafikkarten mit Highend-Leistung auf den Markt bringen kann.
Ein Marktstart für das Jahr 2020 wurde zwar unter anderem durch einen Tweet von Raja Koduri nahegelegt, der ein Autokennzeichen mit der Aufschrift »ThinkXe« und »June 2020« zeigt. Damit könnten aber auch nur iGPUs für Mobil-Prozessoren auf Basis der Xe-Architektur gemeint sein.
Es gibt außerdem Gerüchte, die von Schwierigkeiten mit Blick auf die Effizienz und den Treiber sprechen. Insgesamt lässt das vermuten, dass die Xe-Architektur eher 2021 oder 2022 als bereits im Jahr 2020 wirklich durchstarten wird.
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