Filmfan fragt nach der richtigen Farbe für sein Heimkino – die Antwort ist offensichtlich, doch sein größtes Problem ist ein ganz anderes

Die Wandfarbe im Heimkino ist für Enthusiasten keine Frage. (Bild: Pixel-Shot - adobe.stock.com)

Wer sich ein Heimkino zusammenstellt oder sein Wohnzimmer halbwegs kinotauglich einrichten möchte, der muss sich allerhand Fragen stellen – zum Beispiel, in welcher Farbe man die Wände streichen sollte.

Genau mit dieser Krux hat sich ein Filmfan auf Reddit an die Community gewandt.

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Nutzer way1n0ver4ead möchte nämlich gerne wissen, welche Teile des Raums er wie streichen soll. Seine Idee war Schwarz für die Decke und ein dunkles Grau für die Wände. In den Kommentaren weiß man einen besseren Rat.

Paint it Black

Mal ganz davon abgesehen, dass das Bild laut Top-Kommentar wie das Rätsel eines Serienmörders aussieht, sind sich so gut wie alle User einig:

»Paint it Black«, gemäß dem Song der Rolling Stones (von dem es eine wunderbare Coverversion aus der Serie Westworld gibt).

Warum ist Schwarz fürs Heimkino wichtig?

In erster Linie deshalb, weil die Farbe Schwarz Licht nicht reflektiert. Das heißt: Abgehendes Licht vom Bildschirm oder der Leinwand wird verschluckt. Allein das Licht auszumachen, hilft oft bei der Bildqualität.

Ich habe jahrelang beruflich Fernseher getestet: Wie ihr ganz simpel die Bildqualität erhöht

von Maxe Schwind

Es gibt weitere Vorteile von schwarzen Wänden im Heimkino:

• Verbesserter Kontrast: Auch wenn der Unterschied von weißen zu schwarzen Wänden bei Lichtreflexionen minimal erscheinen mag, je weniger reflektiert wird, desto bessere Kontraste und Schwarzwerte nehmen unsere Augen wahr.
• Fokus aufs Bild: Je weniger wir im peripheren Blickfeld wahrnehmen, desto besser können wir uns auf den Film konzentrieren. Ihr wisst ja, wie ablenkend es ist, sobald jemand im Kino das Handy oder nur die Smartwatch anmacht.
• Kinofeeling: Je dunkler der Raum, desto mehr fühlen wir uns wie im Kino. Das ist natürlich eine emotionale Komponente, die allerdings nicht unterschlagen werden sollte.

Einen Vorteil hat der Heimkino-Fan schon: Der Raum besitzt keinerlei Fenster. Die sind durch ihre glatten Oberflächen und der Tatsache, dass sie Licht ins Zimmer lassen, eines der größten Probleme, wenn es um die Einrichtung geht.

Übrigens: Was passiert, wenn man einen Raum im schwärzesten Schwarz streicht, das es gibt, seht ihr in diesem Video:

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Wäre die Farbwahl geklärt – war ja auch nicht schwer. Allerdings tun sich gleich zwei weitere Probleme auf.

Der Klang wird Probleme machen

Der Blick auf das Bald-Heimkino offenbart gleich ein Paar Pferdefüße, die dem Filmfan noch Probleme bereiten werden.

• Der Boden ist gefliest.
• Der Raum ist verwinkelt.

Beides sorgt für dasselbe Problem: Der Klang wird nicht gut sein (sollte der Besitzer nicht etwas dagegen unternehmen).

Darum sind Winkel und glatte Oberflächen ein Problem

Physikalisch ist das in einem Satz erklärt: Trifft Schall auf eine Oberfläche, wird er von ihr reflektiert. Schall dehnt sich wellenartig in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und in verschiedene Richtungen aus. Je öfter er das tut, desto diffuser klingt es.

Fliesen besitzen eine glatte Oberfläche, reflektieren den Schall also stark. Je härter und glatter eine Oberfläche ist, desto ausgeprägter der Nachhall.

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Zusammen mit den nackten Wänden und den vielen Winkeln wird der Klang also zigmal reflektiert und durch den Raum geworfen.

Was kann der Filmfan also tun, um dem wilden Schall Herr zu werden? Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.

• Akustikpaneele: Diese Wandplatten schlucken den Schall. Auch Möbel können das, zum Beispiel ein Katzenkratzbaum.
• Schallschutzvorhänge: Die erfüllen denselben Zweck wie die Paneele und würden gleichzeitig das Problem des verwinkelten Zimmers lösen.
• Teppich auf dem Boden: Stoff stoppt Schall. Wenn der Filmfan nicht seinen Boden erneuern will, helfen nur Teppiche.

In einem anderen Beitrag schrieb ich über einen Heimkino-Enthusiasten, der Spiegel in seinem Vorführraum aufhängen wollte. Dort erfahrt ihr noch mehr darüber, wie sich Schall verhält und was für Möglichkeiten ihr habt, Diffusschall zu Leibe zu rücken.

Was ein Filmfan laut einem Designer in sein Heimkino hängen sollte, käme für mich als TV-Redakteur niemals in Frage

von Maxe Schwind

Wir dürfen gespannt sein, wie der Filmfan sein Heimkino schließlich einrichten wird, denn der Raum ist definitiv eine Herausforderung. Sollte es ein Update geben, werden wir den Artikel entsprechend aktualisieren.

Habt ihr ein dediziertes Heimkino zu Hause oder euer Wohnzimmer kinotauglich gemacht? Kennt ihr Einrichtungstipps für bessere Kontraste und Klang? Schreibt es in die Kommentare.