Seite 6: Spiele und Hardware von damals - Klassiker von 1995 bis 1999

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Half-Life (1998)

Half-Life - Screenshots ansehen

Als am 31. Oktober des Jahres 1998 ein junges Entwicklerstudio seinen neuen Ego-Shooter veröffentlichte, ahnte noch niemand, welchen Erfolg das nach sich ziehen wird – sowohl für das Spiel, als auch für die Entwickler.

Bald darauf kann jeder Spieler die Namen auswendig um zwei Uhr Nachts vortragen: Das Studio heißt Valve und der Kassenschlager Half-Life.

Zehn Jahre später werden die Verkaufszahlen bekannt gegeben: 9,3 Millionen verkaufte Exemplare zum Stand 2008 – nur die Verkaufszahlen des Einzelhandels. Ohne die Zahlen der Onlineplatform Steam, die ebenfalls der Ideenschmiede von Valve entsprungen ist und ohne die Erweiterungen gerechnet.

Die Gründe für den Erfolg von Half-Life sind vielschichtig: Es gab keine Zwischensequenzen, die das Spiel unterbrachen und verlangsamten. Stattdessen erlebten wir die gesamte Handlung aus Sicht unserer Hauptfigur, was zu einer Vielzahl genau abgestimmter, überraschender Skriptsequenzen führte.

Desweiteren war Half-Life kein gewöhnlicher Ego-Shooter, sondern integrierte Elemente aus Adventure-Spielen und Jump 'n' Runs.

Wir mussten vorsichtig über giftige Gruben springen, Kisten verschieben, Schalter aktivieren, sowie ab und an mit NPCs interagieren, die uns unter anderem Türen öffneten. Gerade diese sollten wir also am Leben halten gegen die mutierten Aliens und Monster.

Ein Meilenstein

12 Dinge, die ihr nicht über Half-Life wusstet - Qualvolle Zombie-Schreie und Vergewaltigungs-Monster Video starten 1:58 12 Dinge, die ihr nicht über Half-Life wusstet - Qualvolle Zombie-Schreie und Vergewaltigungs-Monster

Als weiteren Höhepunkt bot Half-Life als eines der ersten Spiele überhaupt alternative Feuermodi zu einigen Waffen, was den Spielspaß, Spielfluss und die Vielfalt an Taktiken immens erhöhte.

Unvergessen bleiben Abschnitte, in denen wir an einem montierten Maschinengewehr eine Position verteidigen müssen oder einen Wagen über Schienen lenken, ohne dabei frühzeitig das Zeitliche zu segnen – von der teils beeindruckende KI der Soldaten ganz zu schweigen.

Half-Life war, kurz gesagt, eine völlig neue Art von Spiel für das Jahr 1998 und eine Entwicklung im Genre der Ego-Shooter, deren Wichtigkeit nicht überschätzt werden kann.

Im Jahr 2004 folgte endlich der Nachfolger Half-Life 2, der ebenfalls sehr erfolgreich war und zwei Erweiterung bekam, Episode One und Episode Two. Half Life 2 gilt nicht selten als eines der besten Spiele aller Zeiten.

Ein dritter Teil ist immer noch nicht angekündigt, aber zumindest gibt es in Form des VR-Spiels Half-Life: Alyx schon im Jahr 2020 neues Futter für Fans der Reihe - ein passende VR-Brille vorausgesetzt.

Half Life - Test-Video Video starten 03:22 Half Life - Test-Video

Outcast (1999)

Mit dem letzten Spieleklassiker dieses Artikels beschließen wir gleichzeitig das letzte Jahrtausend. Nichts wäre geeigneter dafür als Outcast aus dem Jahr 1999. Das Spiel beeindruckte Käufer weltweit –und das hatte sowohl grafische als auch spielerische Gründe.

Optisch überzeugte uns Outcast, weil der belgische Entwickler Appeal seine Paradise-Engine neue Wege gehen ließ: Statt nur auf Polygone zu setzen, kamen texturierte Voxel hinzu, wodurch das Spiel buchstäblich runder aussah, als die sehr eckigen Polygon-Titel. Außerdem erlaubte das eine sehr hohe Sichtweite und glaubwürdigere Landschaften in der 3D-Welt.

Aber Outcast bot keine echte dreidimensionale Berechnung: Das Gelände war in einer Heightmap gespeichert und die einzelnen, für die Figur direkt sichtbaren Punkte, hatten festgelegte Farbinformationen, die in einer Farbkarte gespeichert waren.

Aus diesen beiden Elementen fand dann die Berechnung und Darstellung der Umgebung statt. Diesem kleinen Trick entsprechend war keine teure 3D-Beschleuniger-Grafikkarte nötig, aber ein sehr leistungsstarker Prozessor, da alles von der Software, ohne Hardware-Beschleuniger, berechnet wurde.

Spielerisch punktete Outcast mit einer der ersten (weitestgehend) offenen Spielwelten in einem Actiontitel und legte so den Grundstein für große Serien wie Grand Theft Auto oder Assassin's Creed.

Wir konnten uns in der Schulter- oder Ego-Perspektive mit unserer Figur frei über den fremden Planeten bewegen und wurden davon überrascht, dass alle Lebewesen einen festen Tagesablauf und ein Reaktionsschema auf unsere Tätigkeiten vorweisen.

Möglich machte es die damals sehr fortschrittliche KI namens GAIA. So kam es, dass sich uns plötzlich ein Dino näherte und anfing, uns vorsichtig zu beschnuppern.

Groß und abwechslungsreich

Outcast - Screenshots ansehen

Was den Spielspaß ebenfalls förderte, war die Inspiration durch Half-Life aus dem Vorjahr, denn Outcast mischte die typischen Shooter-Elemente mit den Eigenschaften eines Adventures und Jump 'n' Runs. Das schafft Abwechslung, weil wir Rätsel lösen, Hindernisse überwinden und dank der offenen Welt neue Areale erkunden mussten.

Outcast war sehr beliebt, obwohl das Spiel einige Makel hatte, wie die langweiligen Filmchen, um die Handlung zu erzählen und die unsaubere Steuerung, die uns das Zielen erschwerte oder an Kanten festhängen ließ.

18 Jahre später wirkt Outcast reichlich angestaubt, doch ermöglicht es eine wunderbare Zeitreise zurück, als Open World noch nicht gleichbedeutend war mit uferlosen Massen von gleichen, dumpfen Sammelaufgaben; als keine tausend Komfortfunktionen uns das Erkunden der Welt abnahmen, wie Minimaps und Ziel-Markierungen.

Mittlerweile ist ein Remake erschienen, Outcast: Second Contact, das aber nur bedingt überzeugen kann, da es hauptsächlich eine moderne und hübsche Grafik bietet, sonst aber alles beim Alten lässt – sogar die bekannten Bugs und Glitches. Manches verschlechtert sich sogar. So kommt es, dass 18 Jahre später ein Original seine Neuauflage schlägt – ein Klassiker eben.

Outcast: Second Contact - Testvideo: Warum das Remake (noch) nicht überzeugt Video starten 7:42 Outcast: Second Contact - Testvideo: Warum das Remake (noch) nicht überzeugt

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