Seite 5: Spiele und Hardware von damals - Klassiker von 1995 bis 1999

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Die Siedler 3 (1998)

Die Siedler-Serie - Rückblick zur Wusel-Reihe ansehen

Noch einmal Echtzeitstrategie, doch diesmal aus Deutschland. Die Siedler-Serie zählt ebenfalls zu den großen Namen der späten 1990er Jahre und erlebte mit Die Siedler 3 ihren Höhepunkt des Erfolges. Doch konnte Entwickler Blue Byte diesen nicht konservieren, denn zwischenzeitlich, nach Die Siedler 4, verkam die Serie langsam zu belanglosem Mittelmaß.

Dazu trug auch bei, dass mit Das Erbe der Könige das Freie Spiel als Modus abseits der Kampagne weg fiel, zu viel Wert auf das Militär gelegt wurde und den Entwicklern mit Die Siedler 2: Die nächste Generation nur ein mittelmäßiges Remake einfiel.

Danach gelang Blue Byte unter Publisher Ubisoft noch einmal ein gutes Spiel mit Die Siedler 7 am Anfang des Jahres 2010. Seitdem blieb der Erfolg aus.

Im Jahr 2010 startete ein Browser-Abeger, Meine Stadt und der reine Internet-Titel Die Siedler Online. Seit dem ist es still geworden um die alte Serie, ein möglicher achter Teil namens Königreiche von Anteria wurde eingestellt und als Champions of Anteria ohne Bezug zur Siedler-Serie veröffentlicht.

Aber wir sprechen hier über die schönen Zeiten, als 1998 die Strategiereihe, die bislang sehr gut bei Spielern ankam, mit dem dritten Teil den Sprung in die 3D-Welt versuchte und die für damals typische isometrische Ansicht nutzte.

Die wird gerne als »2,5D« bezeichnet , da sie einen dreidimensionalen Eindruck vorgaukelt, obwohl keine oder nur wenige echte 3D-Modelle zum Einsatz kommen.

Anders als Starcraft, Age of Empires, oder Warcraft, bediente sich Siedler 3 eines ganz eigenen und sehr sympathischen Grafikstils: Kunterbunte Farbgebung, an Zeichentrickfilme erinnernde Figuren mit übertriebenen Proportionen und ebenso 3D-Landschaften, die im Cartoon-Stil gehalten wurden.

Anders als die Vorgänger

Spielerisch veränderte sich im Vergleich zu Die Siedler und Die Siedler 2 einiges, denn wir konnten viel stärker in das Spielgeschehen eingreifen und unsere Forscher und Soldaten direkt befehligen. Außerdem liefen die Figuren augenscheinlich frei über die Landschaft, statt nur auf von uns angelegten Wegen.

Tatsächlich aber waren die Wege unsichtbar berechnet. Damit fiel aber der Fahnen- und Straßenbau weg, was einigen Liebhabern der Vorgänger sauer aufstieß. Hinzu kamen Götter, Priester und Heiligtümer als Elemente, die das Spiel tiefer und komplexer machen sollten. Außerdem dienten sie als Fundament für eine Rahmenhandlung um die antiken Götter.

Blue Byte den Siedlern auch endlich einen richtigen Mehrspielermodus über LAN und Internet. Darüber hinaus bekamen die Völker eigene Spezialfähigkeiten, sodass sich Unterschiede zwischen Römern, Ägyptern und Asiaten nicht nur kosmetisch auswirkten.

Wunderzauber gab es ebenfalls, die von Volk zu Volk variierten. Die zweite Erweiterung brachte mit den Amazonen noch eine zusätzliche Partei und hob den Schwierigkeitsgrad an, der nach dem letzten Patch 1.6 endlich frei ausgewählt werden konnte.

Die Siedler 3 gilt vielen als das beliebteste Spiel der Reihe und als die erfolgreichste Online-Ausgabe, denn es wird weiterhin von Fans fleißig über das Internet gespielt. Allerdings nicht mehr über die offizielle Lobby, die abgeschaltet wurde, sondern über die sogenannte »aLobby«, was für Alternative Lobby steht.

Die Siedler 3 - Test-Video Video starten PLUS-Archiv 3:35 Die Siedler 3 - Test-Video

Thief: The Dark Project (1998)

Mit Thief: The Dark Project erschien der erste große und dreidimensionale Vertreter des Genres der Stealth-Spiele für Windows-PC, nachdem es schon zuvor ein paar zweidimensionale Stealth-Shooter gegeben hat.

Gleichzeitig erblickte auch Metal Gear Solid das Licht der Welt und führte die Serie, die danach zu Weltruhm gelangen sollte, in das dreidimensionale Zeitalter – die Windows-Version erschien aber erst im Jahr 2000, weshalb Thief der Titel des Begründers auf dem PC gebührt.

Was das Spiel im Jahr 1998 so besonders machte, war die Spielidee: Wir steuerten den Meisterdieb Garrett durch eine mittelalterliche Welt und brachen in Häuser oder Lager ein, um wichtige Gegenstände zu stehlen. Dabei spielte jede Mission in einem geschlossenen Level, eine freie Umgebung gab es nicht.

Um unentdeckt zu bleiben, mussten wir darauf achten, auf Untergrund zu gehen, der kaum Geräusche von sich gibt, wie Teppichen oder Gras. Lichtquellen, wie Fackeln, konnten wir löschen.

Dafür gab es ein breites Arsenal an Ausrüstung wie etwa den Wasserpfeil. Desweiteren gab es Rätsel zu lösen und Gegenstände zu bewegen, die einer Spielphysik unterlagen.

Ebenfalls herausragend für die späten 1990er war die Vielzahl an Bewegungsmöglichkeiten unserer Figur: Wir konnten uns in alle Richtungen umschauen, springen, laufen, klettern, schwimmen und sogar um Ecken lehnen.

Licht und Schatten

3D-Grafik im Wandel der Zeit - Schatten: The Dark Project ansehen

Optisch war Thief ziemlich einzigartig, da Entwickler Looking Glass die Dark Engine entwickelte, die dem Spiel ein sehr individuelles Äußeres verpasste. Hinzu kam eine, für damalige Verhältnisse, beeindruckende Licht- und Tonkulisse.

Thief unterstützte als eines der ersten Spiele EAX und Raumklang mit eigens komponierter Musik, die sich dem Spielgeschehen anpasste.

Die KI wusste zumindest (teilweise) zu beeindrucken. Sie konnte unsere Spielfigur optisch und akustisch wahrnehmen und entschied dann, ob sie die verdächtige Stelle untersucht, der konstanten Lärmquelle folgt, Alarm schlägt, uns attackiert, oder davon läuft um Verstärkung zu holen.

Natürlich war eine so komplexe KI im Jahr 1998 nicht fehlerlos, aber sie machte uns das Leben sehr schwierig – mehr als in vielen jüngeren Titeln.

Thief ist dermaßen beliebt, dass eine fleißige Community es bis heute spielbar erhält. Im Jahr 2014 erschien der bislang letzte Teil der erfolgreichen Reihe als Reboot unter dem schlichten Namen Thief und mit Anleihen von Assassin's Creed.

Dark Project: Der Meisterdieb - Test-Video Video starten PLUS-Archiv 1:38 Dark Project: Der Meisterdieb - Test-Video

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