HyperX Armada 25 und 27 im Test: Gaming-Monitore mit besonderem Extra

Mit den beiden Armada-Bildschirmen steigt HyperX in den Monitor-Markt ein. Wir haben beide Modelle getestet und sagen euch, ob sich der Kauf lohnt.

Wenn man an HyperX denkt, kommen einem vor allem Tastaturen, Mäuse und Headsets in den Sinn. Mit den Armada-Monitoren steigt der Hersteller nun in einen Markt ein, der nicht nur stark umkämpft, sondern in dem es auch besonders schwer ist, herauszustechen. Damit die zwei neuen Bildschirme nicht im Meer von Konkurrenzprodukten untergehen, setzt das Unternehmen auf ein Merkmal, das tatsächlich nicht üblich ist: einen mitgelieferten flexiblen Monitorarm.

Reicht das, um von uns eine Kaufempfehlung ausgesprochen zu bekommen und die recht hohen Preise von 550 respektive 600 € zu rechtfertigen? Und wie gut sind die Monitore in puncto Bildqualität? Schauen wir uns die beiden Modelle genauer an.

HyperX Armada 25/27 Zoll
HyperX Armada 25/27 Zoll
Die ersten Monitore von HyperX können in Sachen Performance und Handling überzeugen. Der beigefügte Monitorarm ist von hoher Qualität, extrem einfach aufzubauen und bietet eine hohe Flexibilität. Die Displays bieten allerdings keine außergewöhnlichen Features an. Das, was sie können, können sie besonders gut. Leider ist der Preis etwas zu hoch angesetzt, da es auch günstigere Bildschirme mit ähnlichen Spezifikationen gibt.
  • sehr guter Monitorarm inkludiert
  • hohe Helligkeit 
  • hervorragende Farbwiedergabe
  • flüssige Bewegungsdarstellung
  • sehr gute Blickwinkelstabilität
  • etwas zu teuer
  • niedriger Kontrast
  • wenige Anschlussmöglichkeiten
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Was unterscheidet die beiden Monitore?

Die beiden Armada-Modelle sind sich sehr ähnlich und unterscheiden sich nur in fünf Aspekten:

Armada 25Armada 27
Display24,5 Zoll (IPS)27 Zoll (IPS)
Auflösung1920x1080 (FullHD)2560x1440 (QHD)
Bildwiederholfrequenz48-240 Hertz (VRR)48-165 Hertz (VRR)
HDRKein HDRHDR 400
FarbspektrumsRGB 99 % (8-Bit)DCI P3 95 % (8-Bit)

Ansonsten gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Bildschirmen. Auch der Lieferumfang ist identisch. Wie sich diese Unterschiede in der Praxis bemerkbar machen, erfahrt ihr im Laufe des Tests. 

Der Monitorarm kann überzeugen

Widmen wir uns zunächst einmal dem offensichtlichsten Feature der beiden Monitore: dem inkludierten Monitorarm. Der besteht aus einer Tischhalterung und einem zweiteiligen Arm. Der Aufbau ist sehr einfach und erfordert nicht einmal Werkzeug.

Die Halterung wird einfach an eine Tischkante geklemmt. Die Höhe des Armes lässt sich mit einem Schnellspanner einstellen und die zwei Teile des Monitorarmes werden aufeinander gesteckt. Anschließend wird der Bildschirm einfach eingehängt. Ein Klicken signalisiert euch, dass der Monitor sicher befestigt wurde. Der ganze Prozess hat gerade einmal knapp fünf Minuten gedauert.

Dank der Monitorarme sieht es auf den ersten Blick so aus, als würden die Bildschirme schweben. Dank der Monitorarme sieht es auf den ersten Blick so aus, als würden die Bildschirme schweben.

Der Arm ist stabil und lässt sich sehr einfach verstellen. Möchte man die Position fixieren, kann man zwei Schrauben von Hand festziehen oder mit einem Schlitzschraubenzieher fest drehen. Sowohl die Tischhalterung als auch der Monitorarm haben Kanäle für Kabel-Management integriert. Diese sind schön breit und bieten genügend Platz, um die Display- und Stromkabel unterzubringen. 

Alles in allem hat mich der Monitorarm sehr überzeugt. Er ist auch separat für etwa 150 Euro erhältlich, wenn ihr ihn an einem anderen Monitor verwenden wollt. Dann muss allerdings die VESA-Halterung mit Schrauben benutzt werden. Es ist auch möglich, bis zu zwei weitere Monitore an nur einer Halterung anzubringen. Erweiterungsarme können für jeweils 100 Euro dazugekauft werden.

Die hohe Flexibilität macht es euch auch einfacher, einen ergonomischen Arbeitsplatz einzurichten. Wir haben dafür noch ein paar Tipps für euch parat:

Schreibtisch, Stuhl und Monitor ergonomisch einrichten: Anleitung für eine bessere Sitzhaltung

Zwei Monitore an einem Arm Mit nur einer Tischhalterung kann man bis zu drei Monitore anbringen.

Der Arm im Ganzen Der Monitorarm kann flexiblel eingestellt werden und ist sehr robust.

Nahaufnahme Der Zusammenbau erfordert kein Werkzeug. Mit den Daumenschrauben kann man die Position fixieren.

Das äußere Design könnte schlichter nicht sein

Die Monitore stechen optisch, abgesehen von den Monitorarmen, nicht aus der Masse hervor und sehen aus wie nahezu alle Bildschirme heutzutage. Die Ränder oben und seitlich sind dünn, während der untere Abschluss etwas breiter ist.

Bis auf das Logo, das sich unten mittig befindet, wäre es schwer, die Armada-Monitore von vorne von anderen Herstellern zu unterscheiden. Sie sehen so generisch aus, wie man sich einen PC-Monitor vorstellt. Auf der rechten Seite befinden sich der Power-Knopf und ein kleiner Joystick, um Einstellungen zu ändern.

Wenn ihr auf der Suche nach einem ganz besonderen Gaming-Setup seid, könnten Ultrawide-Bildschirme oder Dual-Monitor-Setups genau das Richtige für euch sein:

Die Anschlüsse auf der Rückseite weisen ebenfalls keine Besonderheiten auf. Es gibt einen Displayport 1.4 und zwei HDMI 2.0 Anschlüsse. Bei den aufgerufenen Preisen hätte ruhig etwas mehr drin sein können, wie USB-Anschlüsse oder ein Audioausgang. Da Letzterer fehlt, kann ich die beiden Monitore nur bedingt für Konsolenspieler empfehlen, da sowohl PS5 als auch Xbox Series X/S keinen Anschluss für Lautsprecher haben.

Nicht unerwähnt darf bleiben, dass beide Monitore sowohl mit Nvidia G-Sync als auch mit AMD Freesync kompatibel sind. 

Frontalansicht Das Design von vorne ist schlicht.

Anschlüsse Es gibt zwei HDMI 2.0- und einen Displayport 1.4-Anschluss.

Kabelkanal Der Monitorarm hat eingebaute Kabelkanäle. Hier sieht man auch den Mechanismus, um den Bildschirm zu befestigen.

Knöpfe Es gibt einen Powerbutton und dazu einen Vier-Wege-Joystick.

Gaming-Performance und Alltagstauglichkeit

Beide Armada-Monitore verfügen über eine maximale Helligkeit von 400 Nits. In meinem Test waren die Bildschirme selbst bei hellem Tageslicht noch gut ablesbar. Am Abend habe ich die Helligkeit sogar verringert, um meine Augen zu schonen. Einen zuschaltbaren Blaufilter gibt es leider nicht. Der Armada 27 kann zudem HDR-Inhalte nach HDR 400-Standard darstellen. 

Beide Monitore punkten mit einem knackscharfen Bild, wobei das 27-Zoll-Modell mit 109 ppi etwas schärfer ist. Der kleinere Armada 25 hat eine Pixeldichte von immerhin noch 90 ppi. Texte sind sehr gut lesbar und einzelne Pixel kann man nur ausmachen, wenn man unrealistisch nahe an die Monitore heranrückt.

Auch farblich sehen die beiden Monitore super aus. Wenn ihr einfach drauf loszocken wollt, eignet sich das Standardprofil schon sehr gut dafür. Bei Bedarf kann man die drei Farbkanäle Rot, Grün und Blau nachjustieren.

Beide Armada-Monitore liefern eine ordentliche Farbwiedergabe. Beide Armada-Monitore liefern eine ordentliche Farbwiedergabe.

Anzumerken wäre hierbei, dass man beim Armada 27 zwischen zwei Farbräumen wechseln kann. Im Standardprofil benutzt der Bildschirm sRGB, was sich gut für SDR-Inhalte eignet. Im Systemeigen-Modus zeigt der Monitor hingegen den DCI-P3 Farbraum mit einer Abdeckung von 95 Prozent an. Der größere Farbraum des Armada 27 ist vor allem bei HDR-Inhalten hilfreich. Der kleinere Armada 25 kann hingegen nur sRGB anzeigen - dafür aber mit einer 99-prozentigen Abdeckung.

Wer sich für den Armada 25 entscheidet, profitiert von einer höheren maximalen Bildwiederholrate. Dies könnte vor allem ein Kaufargument für kompetitive Spieler sein. In der Realität war es für mich aber sehr schwer, einen visuellen Unterschied zwischen 165 Hertz und 240 Hertz zu erkennen, spüren konnte ich es aber durchaus. 240 Hertz fühlen sich reaktiver und direkter an. Würde ich hauptsächlich kompetitive Multiplayer-Spiele spielen, wäre der Armada 25 mein Favorit.

Wie von IPS-Bildschirmen gewohnt, ist die Blickwinkelstabilität hervorragend. Außerdem sorgt die Bildschirmtechnologie für scharfe Bewegungen, ohne zu verschmieren, es sei denn, man ändert die Reaktionszeit. Diese lässt sich in fünf Stufen einstellen:

Stufe 1 ist die langsamste, dafür sehen Bewegungen am schärfsten aus. Erhöht man die Reaktionszeit, wird der Bildschirm mit jeder Stufe dunkler und Bewegungen verschmieren immer mehr. Stufe 3 war für mich ein gutes Mittelfeld, wo ich das Verschmieren so gut wie nicht mehr wahrgenommen habe. 

IPS-typisch ist die Blickwinkelstabilität sehr gut. IPS-typisch ist die Blickwinkelstabilität sehr gut.

Das Kontrastverhältnis beider Monitore beträgt nur 1000:1. Das können viele Monitore, auch in unteren Preisklassen, überbieten. Die Schwarzwerte sind deshalb auch nicht überragend. In manchen Spielen sehen dunkle Szenen etwas unstimmig aus.

Der Kontrast lässt sich zwar verbessern, indem man die Funktion Dynamischer Kontrast aktiviert. Man verliert dann allerdings die Möglichkeit, die Helligkeit manuell zu regeln, da der Monitor individuelle Bereiche heller und dunkler darstellt, um so den Kontrast zu erhöhen.

Wer den hohen Kontrast von VA-Bildschirmen gewohnt ist, könnte etwas enttäuscht werden. Wer IPS-Bildschirme gewohnt ist, wird dieses Manko wahrscheinlich nicht sonderlich bemerken.

Eine Szene wie diese wirkt durch den niedrigen Kontrast nicht ganz so stimmig. Eine Szene wie diese wirkt durch den niedrigen Kontrast nicht ganz so stimmig.

Welches Modell passt zu mir?

Der Armada 25 ist perfekt geeignet für alle, die gerne eSport-Spiele zocken und sich online mit anderen messen. 240 Hertz sorgen für eine bessere Reaktionsfähigkeit und eine schärfere Bewegungsdarstellung.

Der Armada 27 ist hingegen ein sehr guter Allrounder. Dank der hohen Auflösung sehen Spiele nicht nur sehr gut aus, ihr habt auch mehr Platz auf eurem Bildschirm, womit sich effizienter arbeiten lässt. Der größere Farbraum, gepaart mit einer sehr guten Farbgenauigkeit, macht ihn auch zu einer guten Wahl für kreatives Arbeiten.

Wir haben außerdem noch weitere Artikel, die euch bei der Wahl eures nächsten Gaming-Monitors unterstützen:

Ja für PC-Gaming, Nein für Konsoleros

Die HyperX Armada-Monitore sind exzellente Gaming-Modelle, die mit einem sehr guten Befestigungsarm daherkommen. Die Verarbeitungsqualität ist durch die Bank weg überzeugend. Auch Bildqualität, Farbgenauigkeit und Helligkeit befinden sich auf einem hohen Niveau - leider aber auch der Preis.

Wer auf der Suche nach einem Bildschirm mit ähnlichen Spezifikationen ist, findet auch günstigere Optionen. Der große Pluspunkt für die HyperX-Modelle ist und bleibt jedoch der inkludierte Monitorarm, der alleine schon 150 Euro kosten würde. Übrigens gibt es keine Möglichkeit, die Monitore mit einem normalen Monitorständer zu kaufen. Sie werden immer mit dem Monitorarm gebündelt.

Ob dieses Alleinstellungsmerkmal ausreicht, um euch zum Kauf zu bewegen, müsst ihr für euch selbst entscheiden. Wer sich einen der beiden Monitore zulegt, dürfte aber keinesfalls enttäuscht werden - es sei denn, ihr wollt sie an Konsolen benutzen. Weder ein Audioausgang noch eingebaute Lautsprecher sind vorhanden. Obendrein unterstützen die Konsolen keine Bildwiederholraten über 120 FPS und daher würde man viel Potenzial der Bildschirme verschwenden.

Fazit der Redaktion

Duy Linh Dinh

Mir persönlich gefallen die Armada-Monitore von HyperX sehr gut, aber der Preis ist angesichts der mauen Anschlüsse nur schwer zu schlucken. Der Hersteller macht mit seinen ersten Monitoren grundsätzlich nichts wirklich falsch, aber eben auch nichts außergewöhnlich gut. Für etwa 300 Euro findet man genügend Alternativen zum Armada 27 mit sehr ähnlichen Spezifikationen.

In puncto Bildqualität geben sich die Armada-Displays aber keine Blöße, was sie zu hervorragenden Gaming-Monitoren für PC-Zocker macht. Wenn HyperX den Preis noch etwas senken würde, könnte ich eine volle Kaufempfehlung für die beiden Monitore aussprechen.

So bleibt es bei meinem Zwiespalt. Wenn ihr auf ein prunkvolles Äußeres und eine hohe Konnektivität Wert legt, solltet ihr euch bei anderen Herstellern umschauen. Andernfalls könnt ihr mit den HyperX-Monitoren aber kaum etwas falsch machen. Ich bin gespannt, ob das Unternehmen in Zukunft seine Palette an Modellen erweitert und an dem mitgelieferten Monitorarm festhält.

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