Intels erste echte Spieler-Grafikkarten seit i740 respektive i752 Ende der 1990er-Jahre sind nun schon eine Weile überfällig. Eigentlich sollten sie zu Beginn dieses Jahres erscheinen, nach mehreren Verschiebungen scheint nun ein breitangelegter Release in den kommenden Sommermonaten anzustehen.
Ein Modell aus der Arc-Alchemist-Reihe gibt es allerdings tatsächlich schon auf dem Markt. Zumindest in China. Dort gibt es für umgerechnet und deutsche Umsatzsteuer mit einkalkuliert rund 150 Euro Intels Arc A380 zu kaufen.
Arc A380 gegen GTX 1650 und RX 6400
Arc A380 ist dabei aller Voraussicht nach das kleinste Modell aus der Alchemist-Reihe für den Desktop. Das unterstreicht eine Meldung der Kollegen von Wccftech, die offizielle Spezifikationen samt Benchmarks beinhaltet: Demnach positioniert Intel die Arc A380 gegen Nvidias Geforce GTX 1650 und AMDs Radeon RX 6400.
So weit, so verständlich. Schließlich ist Intel ein Neuling auf dem Markt für dedizierte Desktop-Grafikkarten. Vergleicht man die offiziellen Benchmarks jedoch mit unabhängigen Ergebnissen aus synthetischen Benchmarks wie 3DMark Time Spy, zeigt sich eine enorme Diskrepanz zwischen theoretischer Performance und dem, was in der Praxis ankommt. Ein Wolf im Schafspelz?
Die Daten aus 3DMark Time Spy belegen, dass die grundlegende Rechenpower von Arc A380 nicht nur sowohl die GTX 1650 als auch die RX 6400 um mehr als 40 Prozent übertrifft, sondern gleichzeitig auch noch die RX 6500 XT einkassiert (plus 8,3 Prozent). Zur RTX 3050 fehlt dann jedoch ein ganzes Stück – um genau zu sein, 21 Prozent.
In Intels offiziellen Benchmarks sieht das ganz anders aus: Nur selten kann sich Arc A380 gegen GTX 1650 und RX 6400 behaupten. Im Schnitt performt sie sogar ein ganzes Stück schlechter – seht selbst:
Woher kommen die Unterschiede?
Es scheint, als habe Intel die Grafikkarten respektive die Grafiktreiber in erster Linie hinsichtlich synthetischer Benchmarks optimiert. Das ergibt insofern Sinn, als dass der Hersteller mit standardisierten Programmen wie 3DMark die Leistung seiner Grafikkarten besser einschätzen kann als das bei Spielen, die eventuellen Patches unterliegen, möglich ist. Die synthetischen Benchmarks zeigen also das grundlegende Potenzial der Architektur.
Die Spiele-Benchmarks wiederum zeigen den augenblicklichen Stand des Grafiktreibers. Und hier hinkt Intel sowohl Nvidia als auch AMD offenbar um Längen hinterher. Denn obgleich Intel bereits viel Erfahrung mit in Prozessoren integrierten Grafikchips sammeln konnte, sind dedizierte Spieler-Grafikkarten für Desktop-PCs noch einmal eine andere Hausnummer.
Die Frage ist also, wie lange Intel brauchen wird, um diesen Rückstand aufzuholen. Eine Antwort darauf gibt es im Moment nicht, das können nur die Monate nach dem Launch der Arc-Alchemist-Reihe zeigen. Es ist durchaus denkbar, dass Intel gerade zu Beginn sehr große Sprünge machen kann. Gleichzeitig sind auch Rückschläge nicht auszuschließen, beispielsweise wenn es um die Stabilität des Treibers hinsichtlich Abstürze und Freezes geht. Wir sind also gespannt!
Wie seht ihr das? Überwiegen eher Hoffnung oder Sorgen? Kann Intel die Lücke zu Nvidia und AMD schneller schließen, als gedacht, oder rechnet ihr damit, dass sich das über Jahre hinzieht? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
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