Intel - Erste Lieferungen der 48-Kern-CPU (Update)

Intel hat gestern einen funktionierenden Prozessor mit 48 Kernen vorgeführt, der die Bezeichnung »Single Chip Cloud Computer« (SCC) erhalten hat.

24 Dualcores. 24 Dualcores.

Der Prozessor wurde im 45nm-Verfahren hergestellt und ist 567 mm² groß. Die Kerne sind laut Intel IA-32-Kerne, was nichts anderes bedeutet als »Intel-Architektur 32-Bit«. Das wiederum ist nur eine andere Bezeichnung für x86-Prozessoren. IA-64 ist beispielsweise eine ganz neue Architektur für bisher nicht erfolgreiche Itanium-Prozessoren von Intel.

Der 48-Kerner kann vier DDR3-Speicherkanäle ansprechen, der Ausbau kann maximal 64 GByte betragen. Die Kerne kommunizieren untereinander über ein Netzwerk mit einer Geschwindigkeit von 256 GByte/s. Intern ist der Prozessor aus 24 Kacheln aufgebaut, die jeweils einem Dual-Core entsprechen, an die ein Router für das erwähnte Netzwerk angeschlossen ist.

Etwas erinnert der Aufbau aus Dualcores, die einen gemeinsamen Bereich – hier der Message Buffer und einen Router – teilen, an Bulldozer, die nächste Desktop-Architektur von AMD. Doch der SCCC ist nicht für den Desktop gedacht, sondern soll vorerst nur dazu dienen, derartige Konzepte zu erforschen. Aus diesem Grund erhalten einige Universitäten und Firmen den Chip, der im Ruhezustand nur 25 Watt und bei Volllast 125 Watt benötigt. Ziel von Intel ist es, irgendwann Prozessoren mit »Hunderten von Kernen« anzubieten.

Die Technik werde dann auch irgendwann in ganz normalen Rechnern eingesetzt, so wie Airbags und ABS oder elektronische Motorsteuerung letztlich auch den Weg in alle neuen Autos fanden, so Justin Rattner, der Technik-Chef von Intel auf der Webseite des Projektes.

Update 06.02.2009

Intel wird auf der International Solid State Circuits Conference (ISSCC) weitere Informationen zu seiner 48-Kern-CPU preisgeben. Der sogenannte Single-Chip Cloud Computer (SCCC), der x86-kompatibel ist und im 45nm-Verfahren hergestellt wird, soll angeblich mit einer Taktfrequenz von 1 GHz arbeiten.

Allerdings ist der Prozessor so aufgebaut, dass die Kerne je nach Bedarf mit unterschiedlichen Taktraten und Spannungen betrieben werden können. Wie Ars Technica meldet, handelt es sich aber nach wie vor um einen Prototypen, mit dem Intel nur neue Techniken testen will. Da auf jedem Kern ein eigenes Betriebssystem laufen kann, stellt der SCCC im Grunde ein PC-Netzwerk auf einem Chip dar.

Update 08.04.2010

Intel wird noch in diesem Quartal geringe Stückzahlen der 48-Kern-Prozessoren an Forschungsinstitute verteilen. Seit der Vorstellung hat Intel bei der Entwicklung der 48-Kerner offensichtlich Fortschritte gemacht, denn die Taktfrequenz soll nun ungefähr der eines Intel Atom entsprechen, der meistens 1,6 GHz schnell ist. Die ersten Samples des 48-Kern-Prozessors erreichten nur 1 GHz.

Die CPU gilt weiterhin als reines Forschungsprojekt. Die gewonnenen Erkenntnisse wird Intel aber ziemlich sicher in seine künftigen Prozessoren einfließen lassen. Forscher vermuten, dass die neu entwickelten Stromsparfunktionen, die wegen der vielen Kerne der Experimental-CPU notwendig waren, schon in naher Zukunft in den kommerziellen Intel-Prozessoren Verwendung finden. Eine Mischung aus Hardware und Software sorgt dafür, dass die 48 Kerne ihre Versorgungsspannung, Taktfrequenz und Aktivität genau der benötigten Leistung anpassen.

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