Robert Samuel könnte man als »professionellen Ansteher« bezeichnen, denn das beschreibt seinen Job ganz gut. Er ist der Eigentümer von Same Ole Line Dudes
in New York, die sich dafür bezahlen lassen, in Schlangen anzustehen.
Samuel oder einen seiner 45 Mitarbeiter könnt ihr anheuern, um sich für euch irgendwo anzustellen und zu warten – auch tagelang. Zum Beispiel für:
- Streng limitierte Designerstücke in Modeläden
- Für einen guten Tisch in einem angesagten Restaurant
- Musical-Tickets am Broadway in der besten Kategorie
- Für die Switch 2, wenn ihr online keine vorbestellen konntet
So entstand die Geschäftsidee
Die Line Dudes gibt es seit 13 Jahren. 2012 kam Samuel die Geschäftsidee, während er selbst in einer Warteschlange stand, um das nagelneue iPhone 5 abzugreifen.
Eigentlich sollte er an diesem Tag einen Provissionsscheck von seiner Arbeit beim Kommunikationsunternehmen AT&T überreicht bekommen. Das kollidierte aber mit der Wartezeit auf das iPhone – und für eines musste sich Samuel entscheiden.
Was also tun? Auf Craigslist postete er eine Anzeige, dass er in der Warteschlange warten würde, um eines der Handys zu ergattern. Jemand heuerte ihn für drei Stunden an, doch noch bevor er das iPhone in den Händen hielt, sprang der ihm wieder ab.
Kurzerhand verkaufte Samuel seinen Platz in der Schlange für 100 US-Dollar – und stellte sich prompt wieder hinten an. Somit machte er laut eigener Aussage 300 US-Dollar an einem Tag. Die Geschäftsidee war geboren.
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Zeit ist Geld
New York gilt als die Wiege neuer Trends und auf einen solchen sattelte Samuel 2013 mit den Line Dudes direkt auf: Cronuts – eine Mischung aus Croissant und Donut – hatten damals ihren Hype. Das gab den Line Dudes den nötigen Boost für ihr Business, denn jeder wollte sie probieren, aber entweder musste man Stunden anstehen oder sie waren schon ausverkauft. Die Line Dudes lösten das Problem für viele.
Die Preise der Line Dudes sind variabel. Als Basispreis werden 50 US-Dollar für mindestens zwei Stunden Wartezeit herangezogen. Jede weitere Stunde kostet 25 US-Dollar extra.
- Regen, Schnee und extreme Temperaturen kosten 3 US-Dollar pro Stunde zusätzlich.
- Für das Warten über Nacht werden on top 15 US-Dollar berechnet.
- Dringende Anfragen für denselben Tag kosten eine Gebühr von 20 US-Dollar.
- Saisonbedingt steigen die Preise, etwa zu Weihnachten.
Besonders Touristen zählen zu Samuels Kunden, was Sinn ergibt. Wer New York nur für ein paar Tage besucht, möchte sich nicht in einer Schlange die Beine in den Bauch stehen. So kam es laut ZDF auch schon vor, dass sie bis zu vier Tage für Musical-Tickets angestanden sind.
In solchen Extremfällen wechseln sich die Mitarbeiter ab. Sie führen Listen und stellen sicher, dass ihnen der Platz nicht weggeschnappt wird, wenn sie mal auf Toilette müssen.
Samuel sieht darin Berufung. Für ihn ist es überhaupt nicht seltsam, fürs Warten angeheuert und bezahlt zu werden. Das ZDF zitiert ihn wie folgt:
Wenn man an all die Dinge denkt, für die wir Menschen bezahlen, an all die Dienstleistungen: Wir bezahlen Leute dafür, auf unsere Hunde aufzupassen, wir bezahlen Leute fürs Babysitten, damit sie auf unsere Kinder aufpassen. Warum können wir nicht auch Leute dafür bezahlen, dass sie sich anstellen und die Schlange für sie halten?
Was meint ihr dazu? Könntet ihr euch vorstellen, jemanden für's Warten zu bezahlen? Oder euch vielleicht selber für's Warten Bezahlen zu lassen? Schreibt uns eure Meinung und Erfahrungen in die Kommentare!
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