Jahr-2000-Problem - Japanischer Thronwechsel könnte IT-Welt durcheinander bringen

Wenn im April 2019 der japanische Kaiser abdankt und dessen Sohn seine Nachfolge antritt, könnte es zu massiven IT-Problemen kommen - ähnlich dem sogenannten Jahr-2000-Problem.

Wenn im April 2019 ein neuer Kaiser den japanischen Thron besteigt, befürchten IT-Experten Computer-Abstürze en masse. Wenn im April 2019 ein neuer Kaiser den japanischen Thron besteigt, befürchten IT-Experten Computer-Abstürze en masse.

Als 1999 der Jahreswechsel ins nächste Jahrtausend bevorstand, befürchteten IT-Experten den technischen Super-GAU: Damals ging man davon aus, dass es weltweit zu massiven Zusammenbrüchen der IT-Infrastruktur kommen würde, weil Computer mit den Datumsangaben des neuen Jahres 2000 nicht zurechtkämen. Allerdings stellte sich heraus, dass eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes durch ausreichende Vorbereitung vermieden werden konnte - der Super-GAU blieb aus.

Doch jetzt kursiert eine ähnliche Warnung, die diesmal speziell die IT-Systeme in Japan betrifft: Wie der Guardian berichtet, geht es diesmal um die Abdankung des japanischen Kaisers und die Krönung seines Sohns und Nachfolgers im April 2019. Konkret geht es hierbei um die Rolle des Kaisers für den japanischen Kalender.

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Denn letzterer orientiert sich nicht am westlichen gregorianischen System. Vielmehr markiert die Krönung eines neuen Kaisers den Beginn einer neuen Ära und damit den Anfang eines neuen Kalenders. Weil bei der Krönung des aktuellen Kaisers Akihito im Jahr 1989 Computer noch wenig verbreitet waren, musste Japan bislang im IT-Bereich noch nie auf dieses Problem reagieren.

Insbesondere Unicode macht Probleme

Besonders problematisch könnte sich der Ära-Wechsel für Unicode erweisen. Weil japanische Computer nur ein einzelnes Schriftzeichen für die Bezeichnung einer Ära nutzen, muss Unicode einen entsprechenden Standard festlegen.

Aber weil der Name der Ära derzeit noch nicht feststeht und es demzufolge auch noch kein Schriftzeichen dafür gibt, kann Unicode auch den Standard noch nicht festlegen. Das nächste Unicode-Update ist jedoch für März 2019 geplant, der Name der Ära wird allerdings voraussichtlich frühestens Ende Februar bekannt gegeben – ein sehr knappes Zeitfenster.

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Darüber hinaus ist größtenteils unbekannt, wie japanische Computer überhaupt auf den Wechsel der Ära reagieren werden. Microsoft hat deshalb ein Software-Update veröffentlicht, mit dem Entwickler entsprechende Tests durchführen können. Denkbar sind laut Microsoft Systemabstürze von Computern, die versuchen ein Datum zu parsen, das niemals existieren wird.

Alles in allem dürfte Japans »Y2K-Problem«, wie es derzeit genannt wird, aber mit entsprechender Vorbereitung glimpflich ablaufen: Die japanische Steuerbehörde hat beispielsweise bereits angekündigt, trotz des Ärawechsels vorerst die alte Datierung beizubehalten, um Verwirrungen bei Steuerzahlungen zu vermeiden.

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