LG D2342P - 3D-Monitor auch für Radeons

Beim D2342P nutzt LG nicht Nvidias 3D Vision mit Shutter-Brille, sondern setzt auf Polfilter-Technik, die auch mit Radeons funktioniert. Im Test muss sich der LG D2342P gegen die Konkurrenz beweisen.

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Abseits der 3D-Technik bietet der LG D2342P im Test wenig Überraschungen. Der 23-Zoll-Monitor im 16:9-Format basiert auf einem entspiegelten TN-Panel mit 1920x1080 Pixeln und LED-Hintergrundbeleuchtung. Dazu besitzt er einen DVI-, einen VGA- und einen HDMI-1.4a-Eingang, an dem Sie auch eine Playstation 3 oder einen 3D-fähigen Blu-ray-Player anschließen können.

Neben einer an eine Sonnenbrille erinnernden 3D-Brille sowie einer Aufsteckvariante für Brillenträger liegt noch ein DVI- und ein VGA-Kabel bei, eine HDMI-Strippe müssen Sie bei Bedarf aber dazukaufen. Mit einem Preis von zum Testzeitpunkt 270 Euro kostet der LG D2342P etwa 100 Euro mehr als vergleichbare TFTs ohne 3D-Option. 120-Hertz-TFTs inklusive Nvidias 3D-Vision-Brille sind aber nochmals etwa 100 Euro teurer.

Mit dem LG D2342P können sowohl Geforce- als auch Radeon-Besitzer in 3D-Spielen. Die mitgelieferte Passiv-Pol-Brille trägt sich angenehmer als das Shutter-Pendant von Nvidias 3D Vision. Mit dem LG D2342P können sowohl Geforce- als auch Radeon-Besitzer in 3D-Spielen. Die mitgelieferte Passiv-Pol-Brille trägt sich angenehmer als das Shutter-Pendant von Nvidias 3D Vision.

3D ohne 3D Vision

Die Polfilter-Technik des LG D2342P erzeugt den 3D-Effekt nicht durch das abwechselnde Abdunkeln der LCD-Gläser einer Shutter-Brille wie bei Nvidias 3D Vision, sondern nutzt dafür die Polarisations-Technik. Dabei sind die Gläser der 3D-Brille unterschiedlich polarisiert, so dass sie nur entsprechend aufbereitetes Licht durchlassen. Der Monitor selbst stellt dabei im Prinzip zwei Bilder gleichzeitig dar, die Brillengläser lassen aber nur das für das jeweilige Auge gedachte durch.

Polfilterbrillen kommen unter anderem auch im Kino zum Einsatz. Polfilterbrillen kommen unter anderem auch im Kino zum Einsatz.

Das hat einige Vorteile: Zum einen benötigen die Polfilter-Brillen keine Energie und damit keinen Akku zum Abdunkeln der LCD-Gläser wie bei der Shutter-Technik, was sie wesentlich leichter und günstiger macht: Die beiliegende Brille wiegt nur 16 Gramm und kostet nur wenige Euro. Zum anderen verursachen die Polfilter-Brillen einen erheblich geringeren Helligkeitsverlust als die Shutter-Verwandten, die ohne sehr leuchtstarke Displays im 3D-Modus schnell zu dunkel wirken. Außerdem soll die Polfilter-Technik laut LG auch nicht unter dem bei Shutter-Brillen gelegentlich auftretenden Flimmern bei Gegenlicht leiden. Größter technischer Nachteil der Polfilter- gegenüber der Shutter-Technik ist aber die technisch bedingte Halbierung der horizontalen Auflösung – das heißt im 3D-Modus sehen Sie beim LG D2342P pro Auge nur 960x1080 statt 1920x1080 Pixel.

Bildqualität

Anders als für 3D Vision geeignete Displays kann der LG D2342P keine 120 Bilder pro Sekunde darstellen, sondern arbeitet durchgehend mit den gängigen 60 Hertz. Beim traditionellen Spielen in 2D gefallen uns die gleichmäßige Ausleuchtung und die satten Farben des Displays, dass dank der Entspiegelung auch in hellen Umgebungen nicht störend reflektiert. Das Kontrastverhältnis ist im Test mit 928:1 gut und die LED-Hintergrundbeleuchtung erzeugt auch in dunklen Stellen nur minimale Lichthöfe am Displayrand.

Die Reaktionszeit gibt LG zwar mit 5 Millisekunden an, bei unseren Messungen (Schwarz zu Weiß) benötigt der D2342P aber für ein TN-Panel verhältnismäßig lange 12,7 Millisekunden, was vermutlich an der fehlenden Overdrive-Funktion zur dynamischen Übertaktung der Flüssigkristalle liegt. So treten im Praxistest bei sehr schnellen Bewegungen minimale Schlieren auf, die allerdings so gering sind, dass sie in den allermeisten Spielen nicht auffallen. Shooter-Fans sollten aber trotzdem lieber zu 120-Hertz-TFTs wie dem BenQ XL2410Toder zumindest zu schnelleren 60-Hertz-Vertretern greifen. Die Interpolation geringerer Auflösungen als die native Einstellung meistert der LG D2342P dagegen wieder gut, auch die 1:1-Wiedergabe ohne Strecken des Bildes lässt sich im Menü anwählen.

3D-Test

Auf der einen Seite ist das Spielen in 3D auf dem LG D2342P wesentlich angenehmer als auf den zahlreichen 120-Hertz-TFTs mit 3D Vision. Denn die sehr leichte Polfilterbrille trägt sich komfortabel und ein Helligkeitsverlust ist im Vergleich zu einer Shutter-Brillekaum wahrnehmbar. Auch die Qualität des 3D-Effekts kann hinsichtlich Räumlichkeit und Tiefe teils durchaus bei 3D Vision mithalten, so dass die 3D-Szenen relativ homogen und glaubwürdig wirken. Nur die halbierte horizontale Auflösung macht sich bei genauem Hinsehen mit einem gröberen und pixeligeren Bild bemerkbar.

Die Polfilterbrille von LG lässt sich sehr angenehm tragen. Die Polfilterbrille von LG lässt sich sehr angenehm tragen.

Allerdings hat die Technik beim Spielen auch einen gravierenden Nachteil gegenüber 3D Vision: Für die Erzeugung des 3D-Effektes sind Sie beim LG D2342P auf die mitgelieferte Software von TriDef angewiesen. Diese ist zum einen umständlicher zu bedienen als das im Geforce-Treiber integrierte 3D Vision. Ein schwerwiegenderer Nachteil von TriDef ist aber die schlechtere Integration in Spielen. Während Nvidia zwar auch nur 14 Spiele im Portfolio hat, die perfekt mit 3D Vision zusammenarbeiten (etwa Battlefield: Bad Company 2, Civilization 5, Call of Duty: Black Ops, Mafia 2und Metro 2033), plagen die TriDef-Variante merklich mehr Probleme.

Das reicht im Test von nicht räumlich dargestellten Einheitensymbolen in Bad Company 2, die wenig atmosphärisch auf der Bildschirmoberfläche kleben, über enorme Performance-Probleme bei Portal 2, das auf unserem Testsystem mit einem Intel Core i7 2600Kund einer Radeon HD 6970im 3D-Modus zeitweise mit weniger als zehn Frames vor sich hin stotterte. Arma 2: Operation Arrowheadwar wegen massiver Grafikfehler erst gar nicht spielbar und bei CoD: Black Ops mussten wir beim Zielen immer ein Auge zukneifen, um die – trotz ansonsten einwandfreier 3D-Darstellung der Spielwelt – nervig verdoppelten Gegner überhaupt zu treffen. Einige dieser Probleme lassen sich zwar sicherlich mit den umfangreichen Einstellmöglichkeiten im TriDef-Treiber lösen, unseren Erfahrungen nach funktioniert 3D Vision aber wesentlich problemloser und kostet weniger Nerven.

Bedienung & Verarbeitung

Beim Bedienkomfort offenbart der LG D2432P einige Mängel. So lässt sich das Display zwar um einige Grad nach hinten neigen, drehen können Sie es aber nicht, auch eine Höhenverstellung fehlt. Der Vorteil des entspiegelten Displays wird durch den Klavierlack-Rahmen gemindert wird, indem sich Lichtquellen spiegeln. Und im Dunkeln stört die nicht abschaltbare blaue Beleuchtung des verhältnismäßig großen Power-Knopfes. Das Menü ist dafür recht übersichtlich und die Bedienung geht nach etwas Eingewöhnungszeit flott von der Hand, auch wenn Sie nur vorwärts durch die Menüs navigieren können und nach dem ungewollten Überspringen einer Einstellung nicht mehr zurück kommen.

Die Verarbeitung geht in Ordnung, wirklich solide und stabil ist der TFT aber nicht; das Material macht im Test keinen besonders hochwertigen Eindruck. Zudem gerät der Standfuß bei Stößen gegen den Schreibtisch schnell ins Wackeln.

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