Seite 3: Microsoft Surface RT - High-End-Tablet für Windows-User

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Windows 8 RT

Zunächst ist das Microsoft Surface RT rasend schnell, kommt aber bereits bei einigen gleichzeitig laufenden Apps ins Stottern. Zunächst ist das Microsoft Surface RT rasend schnell, kommt aber bereits bei einigen gleichzeitig laufenden Apps ins Stottern.

Mit Windows RT versucht Microsoft den Spagat zwischen Desktop-Betriebssystem und Mobil-OS für Tablets. Während Apple bei Desktops und Notebooks auf MacOS setzt und sogar Google mit ChromeOS ein von den Mobilgeräten getrenntes Betriebssystem anbietet, setzt Microsoft ab sofort alles auf eine Karte. Die Verwandtschaft zwischen Windows RT und Windows 8 ist auf den ersten Blick zu erkennen: Die Kachel-Oberfläche präsentiert sich ähnlich schnell wie beim x86-Pendant, sogar der Windows-typische Desktop ist entgegen anderslautender Angaben weiterhin vorhanden. Allerdings sorgen bereits wenige gleichzeitig laufende, halbwegs anspruchsvolle Apps für Ruckler, obwohl das Surface über doppelt so viel Arbeitsspeicher wie das iPad 3 verfügt, das diese Probleme nicht hat.

Der Desktop sorgt im Test ab und an für Verdruss bei der Bedienung des Surface RT. Microsoft ist es nämlich nicht gelungen, konsequent auf die Tablet-Bedienung per Touch einzugehen. So sorgt ein Druck auf das Word-Symbol für einen Sprung auf die Desktop-Oberfläche, wo sich dann das gewohnte Bild eines startenden Windows-Programmes bietet. Auch die Office-Bestandteile Word, Excel, Powerpoint und OneNote sind bisher nicht ordentlich auf die Fingerbedienung angepasst und schwächen den eigentlich starken Vorteil des nur bei Windows 8 RT stets mitgelieferten Office 2013 ab.

Das vollwertige Office 2013 ist nur unzulänglich an die Touch-Oberfläche angepasst und daher am besten mit Touch- oder TypeCover zu bedienen. Das vollwertige Office 2013 ist nur unzulänglich an die Touch-Oberfläche angepasst und daher am besten mit Touch- oder TypeCover zu bedienen.

Einstellungen in der Systemsteuerung – wenngleich selten nötig – müssen ebenfalls über für die Fingerbedienung viel zu schmale Icons vorgenommen werden. Hier wünschten wir uns regelmäßig einen Stift zur Bedienung, den es aber nur für die großen und teuren Surface Pros geben wird. Allerdings bietet der Zubehör-Handel schon viele Stifte mit Touch-Kompatibilität an. Eine Maus funktioniert dafür ebenfalls, widerspricht aber dem Tablet-Gedanken. Wir haben uns dennoch oft dabei ertappt, das Touchfeld des Type-Covers als Mausersatz zu nutzen – Android und iOS lassen sich konsequenter per Fingerstreich steuern.

Unsere Schwester-Website PCWelt.de hat bereits eine Windows-8-App veröffentlicht. Unsere Schwester-Website PCWelt.de hat bereits eine Windows-8-App veröffentlicht.

Nutzern eines Notebooks oder Desktop-PCs mit Windows 8 bietet sich beim Wechsel zum Tablet die gewohnte Arbeitsumgebung – ein gewichtiger Vorteil, den weder Android noch iOS vorweisen können. Praktisch ist dabei auch, dass Windows RT Einstellungen mit weiteren mit dem gleichen Microsoft-Konto angemeldeten Computern synchronisieren kann. So gleicht Microsoft auf Wunsch nicht nur Hintergrundbilder und Browser-Verlauf, sondern auch Passwörter ab.

Als Browser steht bislang nur der Internet Explorer 10 zur Verfügung – das aber gleich doppelt. Der Browser ist sowohl per Metro-Startbildschirm als auch über den Desktop aufrufbar und bietet dabei jeweils einen unterschiedlichen Funktionsumfang und einen anderen Bedienkomfort. Für die Nutzung mit dem Tablet ist die Metro-Version vorzuziehen, Flash dann aber nur auf bestimmten von Microsoft freigegebenen Seiten erlaubt, was sich aber mit einem Trick umgehen lässt, der jedoch nur funktioniert, wenn auch die Updates für die Websiten-Kompatibilität abgeschaltet werden. Die Geschwindigkeit der beiden Browser-Versionen unterscheidet sich nicht.

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Einschränkungen

Da es sich bei ARM-Prozessoren wie Nvidias Tegra um eine von den x86-CPUs grundlegend unterschiedliche CPU-Architektur handelt, funktionieren keine klassischen Windows-Programme unter Windows 8 RT. Sollen das Surface RT und andere auf diesem Betriebssystem basierende Geräte mit neuen Programmen versehen werden, ist Microsofts App-Store zwingend. Wer von einem Windows-Tablet auch das Ausführen der alten Software-Schätze erwartet, sollte auf das Surface Pro und andere x86-Tablets sparen, die die Tablet- mit der Notebook- und PC-Welt vereinen könnten.

Nvidias Tegra 3 kann wie alle ARM-CPUs keine normalen Desktop-Programme für x86-Prozessoren ausführen. Nvidias Tegra 3 kann wie alle ARM-CPUs keine normalen Desktop-Programme für x86-Prozessoren ausführen.

Gerade die optische Ähnlichkeit zum Desktop-Windows sorgt allerdings gerade in den ersten Tagen mit dem Surface RT dafür, dass wir uns die eine oder andere im Store nicht angebotene App gerne über den Desktop installiert hätten. Diesen Versuch quittiert Windows RT jedoch mit einer Fehlermeldung.

Auch ärgerlich: Nach der Installation der im App-Store angebotenen Drucker-App von Hewlett-Packard versucht HP ein Druckerprogramm zu installieren, das zwar laut Hersteller für RT geeignet ist, aber offenbar doch nur in einer x86-Version vorliegt und daher eine Fehlermeldung produziert. Selbst die Dritthersteller scheinen sich auf das RT-Konzept wohl noch nicht vollkommen eingelassen zu haben.

Live-Zwang

Ohne Onlineverbindung ist das Surface RT wie iPad- und Android-Tablets nur sehr eingeschränkt nutzbar, sodass auch das Surface trotz Windows eher eine geschlossene Insellösung als ein richtiger Computer ist. Zwar erlaubt Windows bei der ersten Anmeldung auch ein Offline-Konto, viele Bestandteile von Windows RT sind aber auf eine funktionierende Internetverbindung angewiesen. Offline lassen sich keine Programme installieren, da nur Apps aus dem Store funktionieren.

Auch einige Anwendungen benötigen immer wieder eine Internetverbindung, auch wenn es sich um Offline-Apps wie den Kalender handelt, eine neue Vorlage für das integrierte Office-Paket oder die Registrierung bei Xbox-Live für viele Spiele – offline ist das Surface RT nur eingeschränkt nutzbar. Umso ärgerlicher, dass Microsoft keine UMTS-Version des Surface RT anbietet und Surfsticks trotz USB-Port mangels Softwaresupport (noch?) nicht funktionieren.

Mit Windows 8 bewegt sich Microsoft in Teilen in die gleiche Richtung wie Apple und Google und zwingt uns zum Erstellen und Anmelden eines Microsoft-Kontos, um alle Funktionen nutzen zu dürfen, selbst wenn dies technisch kaum notwending ist. Mit Windows 8 bewegt sich Microsoft in Teilen in die gleiche Richtung wie Apple und Google und zwingt uns zum Erstellen und Anmelden eines Microsoft-Kontos, um alle Funktionen nutzen zu dürfen, selbst wenn dies technisch kaum notwending ist.

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