Mein Gott, ausgerechnet die Orks! Gewöhnlich sind die Stammeskrieger keulenschwingende Radaubrüder, die in Scharen über arme Menschensiedlungen herfallen. Und nun kommt's genau umgekehrt: Der fiese Gerhart schlachtet mit seinen Rittersleuten friedliche Orks dahin. Der Befehl zum Genozid kommt vom Kaiser, doch nicht alle seiner Vasallen finden das prima. Fassungslos beobachtet Herzog Slava das Gemetzel und beschließt, seinen Ork-Freunden beizuspringen.
So beginnt das Tutorial von Might and Magic Heroes 6. Wir konnten das Rundenstrategiespiel von Ubisoft und dem ungarischen Entwickler Black Hole selbst spielen, wenn auch nur diese eine, erste Karte und einen späteren Bosskampf. Aber schon dieser Spieleinstieg dauert zwischen einer und zwei Stunden, was Gutes für die Gesamtlänge erhoffen lässt. Und er demonstriert viele der Neuerungen, die auf Serienveteranen im sechsten Teil zukommen.
Die fünf Fraktionen
Slavas Schwerterkreuzen mit seinem Rivalen Gerhart dient als zwei Missionen lange Einleitung für die Geschichte von Heroes 6. Die eigentliche Story erzählt von seinen fünf Kindern, die jeweils eine der fünf Fraktionen anführen. Im Vorgänger Heroes 6 gab es noch sechs davon. Dafür sind die für jede Partei vier Missionen langen Kampagnen wieder in beliebiger Reihenfolge spielbar, wie zuletzt in Heroes of Might and Magic 4.
- Die Zuflucht-Fraktion wird von Anton geführt, dem ehrgeizigen Thronfolger. Zu seinem Gefolge gehören Speerkämpfer, Armbrustschützen, Priesterinnen, Lanzenritter und Greifen.
- Die Nekropolis-Fraktion untersteht Antons Schwester Anastasia, die durch ein Komplott zur Untoten wurde. Ihre Gruftarmee enthält unter anderem Skelette, Ghule und Vampire.
- Die Inferno-Fraktion hört auf Kiril, der von einem Dämonen besessenen wurde. Kiril kommandiert Höllenhunde, Juggernauts, Succubi, dämonische Brüter und mehr.
- Die Stronghold-Fraktion hat sich Slavas unehelichen Sohn Sandor als Anführer ausgeguckt. Seine Armee besteht unter anderem aus Goblins, Orks, Harpyen und Zentauren.
Bis hierhin haben Might & Magic-Veteranen wenig Neues entdeckt. Bleibt noch die fünfte Partei, um die Ubisoft nach wie vor ein Geheimnis macht. Beim Studiobesuch bei Black Hole war vorsorglich alles abgehängt, was auf die letzte Gruppierung hinweisen könnte, Fragen blockte das Team ab. Dass die Fraktion von einer Tochter Slavas geführt wird, war schon bekannt, im Tutorial-Level trug sie den Arbeitstitel »Jennifer«. Erst im März soll der Schleier gelüftet werden.
Ubisoft wird uns verzeihen, wenn wir hier schon mal vorgreifen können. Denn die fünfte Partei, »Sanctuary« genannt (was auf Deutsch ebenfalls »Zuflucht« heißt -- viel Spaß an die Übersetzer!), ist tatsächlich ein Novum für die Heroes-Reihe. Zum ersten Mal stellen die Nagas eine eigene Fraktion, wasseraffine Schlangenwesen. Die waren schon für den Vorgänger Heroes 5 geplant, seit damals kursieren Konzeptzeichnungen im Internet. Ihre Kultur ist stark japanisch inspiriert, über sie herrscht ein Daimyo, Figuren heißen Jubo oder Hiroshi. Heldin der Sanctuary-Kampagne ist Slavas Tochter Irina, die von ihrem Vater in eine Hochzeit mit -- ausgerechnet -- Gerhart gezwungen wurde und zu den Nagas floh. Irinas Armee rekrutiert sich überwiegend aus neuen Einheiten, darunter Haikrieger, Flussgeister und Wasserdrachen. Für altgediente Heroes-Spieler dürfte diese Fraktion deshalb die spannendste sein.
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