Die Funklöcher in Deutschland sollen möglichst geschlossen werden, soweit sind sich Bund und die Netzbetreiber einig. Telekom, Vodafone und Telefonica wollen dafür jetzt kooperieren. Doch eigentlich müsste der Ausbau schon weiter sein (via Computerbase).
Bei der Auktion der LTE-Frequenzen war eine Auflage, dass ICE-Strecken und Bundesautobahnen bis Ende 2019 komplett mit Netz abgedeckt sein sollten. Die Bundesnetzagentur in Bayern hat das im Sommer überprüft, mit ernüchternden Ergebnissen.
Deutscher Ausbau hinkt im internationalen Vergleich hinterher
Besonders groß sind die Lücken bei der Telefonica, die ihr Netz auch an O2, Eplus, Blau.de, Fonic oder Tchibo sowie K-Classic vermieten. Laut Messungen des P3-Instituts im Auftrag der Grünen Ende 2018 schaffte die Telefonica nur eine LTE-Abdeckung von 46,8 Prozent.
Trotz 75 Prozent Abdeckung und damit einem deutlichen Spitzenplatz in Deutschland liegt die Telekom im internationalen Vergleich weit hinter den europäischen Konkurrenten, die oftmals über 90 Prozent erreichen.
Bisher drohen bei Nichteinhaltung der Auflagen Strafen von bis zu 100.000 Euro. Laut einem Bericht des Spiegels soll es aber eine Neuauflage des Telekommunikationsgesetzes geben, die bereits in Planung ist.
Deutlich höhere Strafen geplant
Mit der Neuauflage würde die geringste Strafe bei einer Million Euro liegen, die Höchststrafe wären zwei Prozent des Jahresumsatzes der Firma. Im Falle der deutschen Telekom wäre das eine Strafe von 1,5 Milliarden Euro - und damit fast mehr, als die Telekom zur Schließung der Funklöcher ausgeben will.
Oliver Kirscher, Telekommunikationsexperte der Grünen, kritisiert derweil Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. »Die Messungen zeigen das Versagen des Ministers, den Rückstand bei der für die Wirtschaft so wichtigen digitalen Infrastruktur des Landes aufzuholen«, sagte Kirscher dem Spiegel.
Ein Problem beim bisherigen Ausbau waren jedoch teils langwierige Genehmigungsverfahren, die durch Gesetzesänderungen jedoch vereinfacht werden sollen. An den Grenzen konnten dadurch bereits einige Funklöcher geschlossen werden.
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