Obwohl die ersten Mobilfunkprovider bereits Vertragsoptionen mit 5G-Netz anbieten, warten die Deutschen vielerorts noch immer auf die Schließung diverser Funklöcher und die Verfügbarkeit einer adäquaten Anbindung mit 4G/LTE. Die Bundesregierung hat jetzt zum wiederholten Mal ihre Pläne bekräftigt, vorhandene weiße Flecken auf der deutschen Mobilfunkkarte ausmerzen zu wollen.
Um »so gut wie alle Funklöcher in Deutschland zu schließen«, werde der Bund »über das Sondervermögen Digitale Infrastruktur bis 2024 die benötigten 1,1 Milliarden Euro zur Verfügung« stellen, erklärte Steffen Bilger, CDU-Staatsekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (via Golem).
Die Gelder für den Netzausbau stammen zum Teil aus der Versteigerung der 5G-Frequenzen, die im Sommer 2019 einen Gesamterlös von 6,6 Milliarden Euro eingebracht hatte.
Bund will Eigeninitiative beim Ausbau ergreifen
Das Papier zur Mobilfunkstrategie spricht konkret von einer LTE-Abdeckung von 99,95 Prozent aller deutschen Haushalte sowie einer Flächanabdeckung von 97,5 Prozent bis Ende 2024. Aktuell beträgt die LTE-Abdeckung rund 70 Prozent - allerdings soll dieser Wert bereits bis Ende 2020 auf 99 Prozent ansteigen (via ComputerBase).
Gelingt es den Mobilfunkbetreibern selbst bis 2024 nicht, die erforderlichen Maßnahmen zur flächendeckenden Erschließung eines bundesweiten Mobilfunknetzes zu leisten, will der Bund eigenverantwortlich bis zu 5.000 Standorte für entsprechende Masten ausbauen. Zu diesem Zweck soll auch eine Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft der Bundesregierung entstehen.
Bilger erklärte dazu, die Gesellschaft verfüge bereits über erste Haushaltsmittel, »um nächstes Jahr die Arbeit aufzunehmen und auf Staatskosten dort Funkmasten zu errichten, wo Privatunternehmen außerhalb der bestehenden Ausbauverpflichtungen und Vereinbarungen nicht tätig werden«. Er versprach, deutsche Bürger würden »schon sehr bald« besseren Empfang genießen können.
Die Opposition kritisiert die im Rahmen der Digitalklausur der Bundesregierung entstandene Mobilfunkstrategie allerdings als »PR-Show«. Die Grünen bezeichneten die Pläne als »zehn Jahre zu spät«.
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