Notebooks mit A10-Prozessor von AMD kann man an einer Hand abzählen, das 17-Zoll-Notebook MSI GX70H im Test ist eines dieser seltenen Exemplare. Noch exotischer wird das MSI GX70H durch die im Vergleich zum A10 5750M-Prozessor sehr potente AMD Radeon HD 8970M als Grafikkarte. Denn wenn es um die reine Rechenleistung geht, hat AMD im Notebook-Bereich mit seinen Prozessoren gegenwärtig keine Chance gegen die Konkurrenz aus dem Hause Intel. AMDs verschiedene Mobil-CPUs der aktuellen A-Serie zeichenen sich stattdessen durch geringen Stromverbrauch, niedrigen Preis und vergleichsweise starke, integrierte Grafikeinheiten aus, mit denen sich aktuelle Spiele zumindest in reduzierten Details und Auflösungen flüssig zocken lassen. Potente dedizierte Grafikkarten für Notebooks wie die AMD Radeon HD 8970M aus unserem Testkandidaten MSI GX70H werden deswegen in der Regel nicht mit AMD-Prozessoren, sondern mit Intel-CPUs der aktuellen Haswell-Generation kombiniert.
Entsprechend ungewöhnlich mutet der im 1.300 Euro teuren MSI GX70H verbaute AMD A10 5750M an – hier trifft eine Low End-CPU (in Sachen Rechenleistung) auf eine High End-Grafikkarte. Das lässt insbesondere für CPU-lastige Spiele nichts Gutes erahnen, darin droht der A10-Prozessor die Radeon HD 8970M auszubremsen. Die restlichen Komponenten des MSI GX70H geben dagegen keinen Anlass zur Sorge: 8,0 Gigabyte DDR3-Speicher sind ebenso ausreichend wie die 128 Gigabyte große mSATA-SSD und die 1.000 Gigabyte fassende Festplatte. Wir überprüfen im gemeinsam mit www.notebookcheck.com durchgeführten Test, wie sich das MSI GX70H als Gesamtpaket und insbesondere hinsichtlich der Spieleleistung schlägt.
Gehäuse
Das Gehäuse des GX70H lässt sich am besten als wuchtig beschreiben. Schlanke Linien und dezente Formen suchen Sie hier vergeblich, das Gewicht fällt mit 3,74 Kilogramm üppig aus. Auch die Gehäusehöhe geht mit sechs Zentimetern deutlich über den Durchschnitt hinaus, das GX70H ist damit primär für den stationären Einsatz geeignet. Der wenig zurückhaltende optische Gesamteindruck wird durch die Mischung verschiedener Materialen noch verstärkt. Während der Deckel und die Handballenauflage aus gebürstetem Aluminium bestehen, sind die anderen Elemente aus Plastik gefertigt. Besonders unerfreulich ist die glänzende Fläche in der Tastaturumgebung, hier sammelt sich schnell eine große Zahl unschöner Fingerabdrücke an.
Unterm Strich sorgt der Material-Mix für einen unruhigen Gesamteindruck und sagt uns nicht wirklich zu, letztlich ist das Design aber Geschmackssache. Bei der Stabilität und der Verarbeitung gibt es dagegen nichts zu meckern, die Qualität stimmt, ohne allerdings besonders hervorzustechen.
Prozessor & Grafikkarte
In fast allen aktuellen Tests von Spiele-Notebooks würde an dieser Stelle ein Intel-Prozessor der aktuellen Haswell-Generation beschrieben werden. Das GX70H setzt aber auf den bereits erwähnten A10 5750M. Die A10-CPU der Richland-Generation verfügt über vier Kerne und einen Takt von 2,5 bis maximal 3,5 GHz im Turbo-Modus. Auf dem Papier ist das sogar schneller als Intels flotter Core i7 4700MQ, der ebenfalls mit vier Kernen und Taktraten von 2,4 bis 3,4 GHz ausgestattet ist. In der Praxis bestehen aber sehr große Leistungsunterschiede zwischen den beiden CPUs, auf die wir bei der Betrachtung der Spieleleistung (siehe Seite 3) noch näher eingehen.
Im A10 5750M ist mit der Radeon HD 8650G eine Grafikeinheit integriert, mit der sich in niedriger Auflösung und mit wenig Details auch aktuelle Titel spielen lassen. Beim MSI GX70H dient sie aber primär dazu, den Stromverbrauch im 2D-Betrieb zu senken. Möglich macht das die Enduro-Technologie von AMD, die analog zu Nvidia Optimus das schnelle Wechseln zwischen zwei Grafikeinheiten ermöglicht. Die separate Grafikkarte des GX70H ist eine Radeon HD 8970M, deren Kern mit 900 bis 950 MHz taktet. Der Speichertakt liegt bei 1.250 MHz, außerdem verfügt die Radeon HD 8970M über 1.280 Shadereinheiten. Allein diese Eckdaten versprechen eine hohe Leistung, die ungefähr auf dem Niveau einer Geforce GTX 770M oder 780M anzusiedeln ist - vorausgesetzt, der Prozessor spielt mit.
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