Die Grenzen zwischen Tablet und Smartphone verschwimmen zusehends, was sich an Modellen wie dem Nokia Lumia 1520 mit üppiger 6-Zoll-Display-Diagonale festmachen lässt. Beim Lumia 1520 sorgt noch zusätzlich ein nicht gerade dünner Rahmen mitsamt farblichem Blickfang für weitere in der Tasche zu tragende Millimeter. Dieses gigantische Telefon gehört damit zu den so genannten »Phablets«, ein Mix aus (Smart)Phone und Tablet.
Erfreulich: Nokia verbaut im knapp 400 Euro teuren Lumia 1520 Highend-Hardware, sorgt zudem für eine beachtliche Akkulaufzeit und stattet es mit einer (für Mobilgeräte) grandiosen Kamera aus. Mit aktuellen Topmodellen des Android-Lagers kann das Lumia 1520 problemlos mithalten - obwohl es bereits ein gutes Jahr auf dem Markt ist. Wir haben uns das Phablet aufgrund des vor kurzem vollzogenen Updates auf Windows Phone 8.1 genauer angeschaut.
Hardware
Windows Phone wird nachgesagt, auch mit recht schwacher Hardware eine ordentliche Performance auf das Display zu bringen. Beim Lumia 1520 haben sich Nokia und Microsoft allerdings für einen technischen Frontalangriff und nicht für veraltete Spar-Chips entschieden. Im Inneren des Phablets sorgt ein Qualcomm Snapdragon 800 für ordentlich Leistung. Seine vier Rechenkerne sind mit 2,2 Gigahertz getaktet und basieren auf Qualcomms Krait-Design, was zusätzliche Leistung verspricht. Unterstützt werden die Prozessorkerne von einer GPU des Typs Adreno 330, die ebenfalls für ihre gute Performance bekannt ist. Damit es nicht am Arbeitsspeicher mangelt, finden sich auf der Platine des 1520 satte 2,0 Gigabyte davon - mehr als genug für Windows Phone 8 (und 8.1).
Für eigene Daten und das Betriebssystem sind 32 Gigabyte eMMC-Speicher verbaut, von denen noch 26 Gigabyte verfügbar sind. Dieser Speicher ist per MicroSD-Karte um bis zu 64 Gigabyte erweiterbar. Bei den Funktechniken lässt sich Nokia ebenfalls nicht lumpen: WLAN ist nach 802.11 a/b/g/n sowie ac verfügbar, Bluetooth findet sich in Version 4. Mobilfunk wird per GSM, UMTS/HSPA+ sowie LTE (Cat.4) unterstützt. Neben einem Umgebungslicht-, Annäherungs- und 3D-Lage-Sensor ist das Lumia 1520 außerdem bereit für NFC-Nahbereichsfunk, GPS und Glonass sowie für kabelloses Laden per Qi-Standard.
Display
Mit das wichtigste Merkmal eines jeden Phablets ist das Display. Mit sechs Zoll Diagonale übertrumpft es beim Lumia 1520 auch das im Vergleich fast schon klein wirkende Apple iPhone 6 Plus. Die Auflösung beträgt 1.920x1.080 Bildpunkte, was eine Pixeldichte von 367 ppi ergibt. Im Gegensatz zu einigen anderen Lumias setzt Nokia beim 1520 auf ein IPS-Display und nicht auf AMOLED. Ohne Direktvergleich zu einem AMOLED-Smartphone ist dieses aber kein spürbarer Nachteil, das IPS-Display sorgt für eine gestochen scharfe Darstellung, eine gute Farbwiedergabe und einen guten Schwarzwert.
Beeindruckend ist die Ablesbarkeit des Displays in direktem Sonnenlicht. Die gute Leuchtkraft wird durch die ClearBlack-Technik sowie spezielle Software-Tricks unterstützt - bei Sonnenlicht steigt der Kontrast stark an. Zwar verhält sich das Display dann nicht mehr sehr farbtreu, Texte lassen sich aber hervorragend lesen. Die verhältnismäßig hohe Blickwinkelabhängigkeit ist aber ärgerlich, wirklich gut ist der Bildeindruck nur, wenn Sie ziemlich direkt auf den Bildschirm schauen.
Geschützt ist der Bildschirm durch Gorilla Glas von Corning. Selbst nach längerer Nutzung in der Hosentasche, mitunter auch in enger Gesellschaft von Schlüsseln, weist das Display keine Kratzer oder sonstige Beschädigungen auf.
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