Teure Grafikkarten: Chip-Knappheit wird laut Nvidia noch lange anhalten

Nvidia-Chef Jensen Huang hat sich dazu geäußert, wie lange Grafikkarten noch mit Versorgungsproblemen zu kämpfen haben werden. Spieler brauchen demnach viel Geduld.

Nvidias Chef Jensen Huang hat sich im Rahmen der Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen unter anderem zur Versorgungslage auf dem Grafikkartenmarkt geäußert. Er geht davon aus, dass die Nachfrage das Angebot auch den Großteil des nächsten Jahres übersteigen wird.

Diese Aussage hat er im so genannten »Earnings Call« getroffen, der sich an Nvidias Investoren richtet. Es überrascht daher nicht, dass Huang gleichzeitig betont, dass Nvidia trotz der weiter schwierigen Versorgungslage Rekordumsätze erzielt (mehr dazu im nächsten Abschnitt).

Die Aufzeichnung des Gesprächs ist nach einer kurzen Registrierung frei verfügbar, die entsprechenden Äußerungen von Huang beginnen etwa in der 36. Minute. Konkret heißt es dort zur weiteren Lage auf dem GPU-Markt folgendermaßen (ca. 38:15):

"Ich würde davon ausgehen, dass wir für den Großteil des nächsten Jahres eine knappe Versorgungslage sehen werden, das ist meine Vermutung im Moment. Aber das hängt vor allem mit der sehr großen Nachfrage zusammen."

Das Wachstumspotenzial bleibt groß: Laut Nvidia sind gleichzeitig bislang nur etwa 20 Prozent der PCs mit Nvidia-Grafikkarte mit einer RTX-GPU ausgestattet. Die Zahl der potenziellen Käufer einer RTX-3000-Grafikkarte bleibt also allein mit Blick auf die aktuellen Besitzer einer Geforce-GPU sehr groß.

Wieso unser Redakteur Peter Bathge den Kauf seiner ersten RTX-Grafikkarte damals schwer bereut hat, erfahrt ihr in der folgenden Kolumne:

Gaming erzielt wieder Rekordumsätze für Nvidia

Mit knapp über drei Milliarden Euro Umsatz hat die Gaming-Sparte den größten Teil zu den insgesamt 6,5 Milliarden Euro beigetragen. Auf Platz zwei folgt der Data-Center-Bereich mit etwa 2,4 Milliarden Euro Umsatz, die anderen drei Sparten sind dagegen weit abgeschlagen.

Spezielle Mining-Karten spielen keine große Rolle: Die nur für das Mining gedachten CMP-Grafikkarten von Nvidia sind dem OEM-Bereich zugeordnet. Sie setzten dort 266 Millionen US-Dollar um, was gemessen an der Gaming-Sparte und auch Nvidias eigenen Erwartungen für die CMP-Modelle von 400 Millionen US-Dollar keine hohe Zahl darstellt.

Wie viele der reinen Gaming-Grafikkarten zu Mining-Zwecken gekauft wurden, kann Nvidia selbst nicht genau beziffern. Gleichzeitig wurde die Mining-Bremse der im Laufe des Jahres eingeführten »LHR«-Modelle (»LHR« = »Lite Hash Rate«) vor kurzem zumindest teilweise wieder umgangen.

Nvidias extremer Höhenflug

Wie stark die Umsätze von Nvidia zuletzt gestiegen sind, zeigt der Blick in die Vergangenheit. Bis einschließlich 2017 lagen die Umsätze stets unterhalb der Grenze von zwei Milliarden US-Dollar, auch die RTX-2000-Generation führte 2019 maximal zu Werten im Bereich von drei Milliarden US-Dollar.

Umsatz-Explosion in kurzer Zeit: Der Anstieg auf mehr als doppelte so hohe 6,5 Milliarden US-Dollar hat sich dagegen in nur fünf Quartalen vollzogen. Neben dem erneuten Boom von Kryptowährungen spielen dabei sicher auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie eine große Rolle. Mehr dazu erfahrt ihr auch im Artikel »Extreme Preise: Warum Hardware noch sehr lange sehr teuer bleiben wird«.

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