Echtes Ohr aus dem 3D-Drucker: Neue Technologie könnte Tausenden Menschen helfen

Amerikanischen Forschern ist es gelungen, Ohren aus Knorpelzellen mit 3D-Biodruck zu erstellen. Die Technologie könnte weitreichende Folgen haben.

Gedruckte Ohren könnten vielen Menschen weltweit helfen. Gedruckte Ohren könnten vielen Menschen weltweit helfen.

In einer klinischen Studie ist es Ärzten gelungen, einer Frau ein Ohr aus dem 3D-Drucker zu implantieren, welches aus ihren eigenen Körperzellen entstanden ist. Die Technologie nennt sich 3D-Biodruck und beschreibt weitestgehend den Druck von Gewebe und Organen für die Forschung. 

Dass auf diese Weise gedruckte Körperteile tatsächlich erfolgreich implantiert werden, ist allerdings neu. Gelungen ist das dem Team von 3DBio Therapeutics aus den USA, wie aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervorgeht. Die Technik soll ältere, invasive Methoden ersetzen und so Tausenden von Menschen helfen. 

Ein Lichtblick für Mikrotie-Patienten

In erster Linie soll der 3D-Druck aus eigenen Knorpelzellen Mikrotie-Patienten helfen. Bei der Krankheit ist eines oder beide der äußeren Ohren unterentwickelt oder schlicht nicht vorhanden. Von der Krankheit sind allein in den USA rund 1.500 Babies jährlich betroffen, denen die neue Technologie helfen könnte. 

Bisher wurden zur Behandlung entweder Implantate aus Rippenknorpel verwendet oder synthetisches Material. Das Problem hier ist, dass die Entfernung von Rippenknorpel ein sehr invasiver Eingriff ist und synthetisches Material vom Körper eher abgelehnt wird. Für die neue Methode nutzen die Forscher eine Biopsie des vorhandenen Ohres sowie Knorpelzellen. 

Dieser Eingriff ist weit weniger invasiv und das gedruckte Ohr besteht aus den eigenen Zellen. Die Wahrscheinlichkeit ist also größer, dass der Körper dieses annimmt. 

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Die Technik steht noch am Anfang 

Eine erfolgreiche Implantation bedeutet aber nicht, dass die Technologie reif für den Massenmarkt ist. Die Forscher werden vorerst die klinische Studie weiterführen und das Verfahren verfeinern. Sie können sich aber durchaus vorstellen, dass die Technik weitreichende Folgen haben wird. Daniel Cohen, CEO von 3DBio, sagt dazu: 

Dies ist ein wirklich historischer Moment für Patienten mit Mikrotie und im weiteren Sinne für den Bereich der regenerativen Medizin, da wir beginnen, die reale Anwendung der Gewebezüchtungstechnologie der nächsten Generation zu demonstrieren.

Die Technologie könnte demnach also auch in anderen Bereichen Anwendung finden. Wo das genau sein wird, bleibt allerdings abzuwarten. Auch diese Weltraum-Fabrik von Mitsubishi greift auf einen 3D-Drucker zurück, um Satelliten im Weltall zu produzieren: 

3D-Drucker als Mini-Fabrik: So will Mitsubishi Antennen im Weltall produzieren Video starten 2:23 3D-Drucker als Mini-Fabrik: So will Mitsubishi Antennen im Weltall produzieren

Alle Details dazu lest ihr in diesem Artikel: 

Mini-Fabrik im Weltall: Mitsubishi will bald die Sonne für sich schuften lassen

Medizin und Technik gehen oft Hand in Hand. Glaubt ihr Implantate aus dem 3D-Drucker haben eine Zukunft? Könnte die Technologie künftig noch bei weiteren Krankheiten helfen? Eure Meinung ist gefragt. 

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