Ich habe jahrelang nur AMD-Grafikkarten benutzt und jetzt meine erste Nvidia-Grafikkarte gekauft - mein Fazit

Ich habe nach jahrelanger Treue zu AMD-Grafikkarten den Wechsel ins grüne Lager gewagt. Habe ich es bereut?

Aktuell entbrennt auf Reddit eine aktive Diskussion zu AMD-Grafikkarten und warum sie nicht so weit verbreitet sind wie die von Nvidia. Als ich den Thread gesehen habe, habe ich mich ein wenig angesprochen gefühlt.

Der Grund: Ich habe seit Jahren immer eine AMD-Grafikkarte in meinem PC verbaut und solche Modelle auch Freunden empfohlen, die sich einen PC zusammenstellen wollen oder die ein Upgrade machen möchten. 

Das Preis-Leistungsverhältnis ist meiner Meinung nach häufig einfach um Welten besser als bei Nvidia-Grafikkarten - und trotzdem habe ich mir nun eine RTX 4070 gekauft und werde wohl so schnell nicht zurückblicken. Was ist da los? Lasst es mich erklären.

Warum ich eigentlich AMD-Grafikkarten bevorzuge

Ich zocke am PC schon seit Windows 95. Ich erinnere mich sogar daran, dass auf meinem ersten Rechner eine ATI-Radeon-Grafikkarte steckte - welche genau, weiß ich aber nicht mehr. Für Moorhuhn hat es auf jeden Fall noch gereicht. 

Bislang setzte ich auf Grafikkarten des roten Herstellers - nicht unbedingt wegen Markentreue, sondern weil ich das Preis-Leistungsverhältnis oft besser fand und sie auf dem Gebrauchtmarkt auch oft günstiger sind. 

AMD bietet heutzutage gerne auch mehr Rasterleistung für niedrigere Preise, als sein grüner Konkurrent es tut. Dazu kommt eine oftmals großzügigere Bestückung mit VRAM. Und noch eine Kleinigkeit: Ich finde AMDs Software übersichtlicher als das Nvidia-Control-Panel - aber das ist Geschmackssache.

Ich habe jetzt längere Zeit nicht mehr am PC gespielt, weshalb ich nur eine Radeon RX 570 mit 8,0 GByte VRAM verbaut hatte. Das hat für die meisten Spiele, die ich noch auf dem PC gespielt habe, ausgereicht - den Rest erledigte die Xbox. 

Vor kurzem habe ich mir aber einen 4K-Fernseher gekauft und meinen Gaming-PC als Wohnzimmer-Konsole eingerichtet - da kam die kleine RX 570 mehr als an ihre Grenzen. 

Also habe ich mich etwas umgeschaut nach Grafikkarten, die sich gut für das Spielen in 4K eignen, aber kein Loch in den Geldbeutel brennen.

Dabei bin ich bei der Radeon RX 7800 XT von XFX gelandet. Sie ist im Gegensatz zur RTX 4070 etwas günstiger, hat mehr VRAM und mehr Rasterleistung. Perfekt, dachte ich. 

Warum bin ich nun doch zu Nvidia gewechselt?

Das Problem: Die Radeon RX 7800 XT hat mich anfangs absolut begeistert. Ich konnte so gut wie jedes Spiel in 4K und mit 60 Bildern pro Sekunde spielen. Die FPS-Zahl wird dabei stets auf 60 begrenzt, da mein Fernseher sowieso nicht mehr kann und ich so noch Energie sparen. FSR hilft zusätzlich, den Stromverbrauch niedrig zu halten. 

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So lief die Karte zwei Wochen lang problemlos - und dann fingen die Schwierigkeiten an. Ich habe die berüchtigten grünen Absturzbildschirme erhalten, bei denen der PC einen solchen anzeigt und dann mitsamt eines Störgeräusches abstürzt.

Das passierte in jedem Spiel. Aber eben erst nach knapp zwei Wochen. Ich hatte allgemein nie Probleme mit den Treibern oder der Stabilität von AMD-Grafikkarten. 

Ich wollte die Karte nicht gleich zurückschicken, da sie mir eigentlich echt gut gefällt und die nächste Alternative, die RTX 4070, etwas schwächer ist (von Raytracing mal abgesehen), weniger VRAM hat und dazu auch noch teurer ist. 

Leider hat mein Troubleshooting zu keiner Lösung des Problems geführt. Ich habe zwei Tage lang gefühlt alles probiert, was man probieren konnte. 

Nichts davon hat geholfen und da ich nur noch einen Tag Zeit hatte, die Grafikkarte zurückzusenden, habe ich das schließlich getan. Es ist gut möglich, dass das Problem an meinem System lag und nicht an der Grafikkarte, jedoch ergriff ich doch lieber die Gelegenheit die Karte umzutauschen anstatt mein Troubleshooting fortzusetzen.

Meine Lösung: Ich habe mir schließlich die RTX 4070 gekauft - die Ventus 2X von MSI, um genau zu sein. Sie war im Gegensatz zu anderen Modellen günstiger und laut einigen Testberichten soll die Variante mit zwei statt drei Lüftern trotzdem leise und kühl sein. 

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Ich habe keine Abstürze mehr und die Spiele, die ich spiele, laufen immer noch mit 4K und 60 Bildern pro Sekunde (mit der Verwendung von DLSS bei aufwendigen Spielen).

Was mich aber am meisten verblüfft hat, war die absurde Effizienz der RTX 4070. Ich habe die Grafikkarte so weit undervolted wie es möglich ist, ohne dass meine Spiele abstürzen. Das Ergebnis war sehr gut.

Aktuell spiele ich »Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name«, den neuesten Ableger der Yakuza-Reihe. Ich spiele mit maximalen Grafikeinstellungen, DLSS Ausgeglichen und 4K-Auflösung. Die FPS-Zahl ist dabei auf 60 begrenzt.

Während des Spiels bleibt die Leistungsaufnahme der Grafikkarte unter 50 Watt. Die Lüfter der Grafikkarte bleiben dabei sogar im Zero-RPM-Modus und springen nicht einmal an. 

Anderes Beispiel: In Horizon Zero Dawn spiele ich in 4K, mit DLSS Ausgeglichen und dem höchsten Grafik-Preset und selbst hier bleibt die Leistungsaufnahme unter 100 Watt. 

Ich hatte anfangs meine Zweifel mit der RTX 4070, doch nun bin ich schwer beeindruckt. 

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Mein Fazit

Duy Linh Dinh: Mein PC läuft nicht nur wieder stabil, die RTX 4070 hat mich auch leistungstechnisch nicht enttäuscht. Die hohe Effizienz der GPU ist besonders beeindruckend und hat mich überzeugt. Ich finde zwar noch immer, dass die RTX-4000er-Serie von Nvidia viel zu teuer ist, aber die hohe Effizienz kann man nicht leugnen.

Ich werde daher wohl noch eine ganze Weile lang mit der 4070 unterwegs sein. Legt ihr aber weniger Wert auf eine hohe Effizienz als ich, könnte eine RX 7800 XT dennoch die bessere Wahl für euch sein.

Welche GPU meine nächste ist, steht derweil noch in den Sternen. Aber Nvidia ist spätestens von nun an klar in die Auswahl mit einbezogen. 

Übrigens: Wer eine besonders effiziente GPU auf AMD-Seite sucht, dem kann ich die Radeon RX 6800 (ohne XT) empfehlen. Sie war eine der effizientesten Grafikkarten der letzten Generation und bietet auch heute noch eine sehr gute Leistung, neu wird ihre Verfügbarkeit allerdings immer schlechter.

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Wichtig, zu wissen

Nicht jede Grafikkarte ist gleich und man kann nicht allgemein sagen, dass eine Marke besser als eine andere ist, zumal sich die genauen Verhältnisse von Generation zu Generation unterscheiden. Ich habe außerdem jahrelang AMD-Grafikkarten verwendet und nie Probleme damit gehabt.

Dass die MSI RTX 4070 Ventus 2X bei mir so kühl bleibt und bei einigen Spielen nicht einmal die Lüfter aktiviert, hängt auch mit der Belüftung von meinem Gehäuse zusammen. Das Ergebnis sieht bei euch also potenziell anders aus. 

Zu guter Letzt gibt es auch Probleme, über die Besitzer von Nvidia-Grafikkarten berichten. Letztlich kann man also mit beiden Herstellern auch mal Pech haben.

Ich habe in diesem Fall den Sprung über den Tellerrand gewagt und bin sehr zufrieden. Wenn ihr euch also eine neue Grafikkarte zulegen wollt, empfehle ich euch, alle Optionen abzuwägen und eure eigene, individuelle Entscheidung zu treffen. 

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Jetzt seid ihr dran! Habt ihr schon einmal von einer Marke oder einem Hersteller gewechselt und seid positiv oder sogar negativ überrascht worden? Sei es wie in diesem Artikel beim Wechseln von Grafikkarten, beim Wechseln von Android zu iOS und andersherum oder in einem weiteren Bereich. Erzählt eure Stories zu diesem Thema gerne in den Kommentaren!