28 Minuten sind jede Menge Zeit. Was lässt sich in dieser Spanne nicht alles erledigen: Man kann ein Mal die Zeitschleife in Deathloop durchlaufen, eine Folge des grandiosen Anime Cyberpunk: Edgerunners anschauen (hier geht's zu unserer spoilerfreien Kritik) oder einen gemütlichen Spaziergang an der erfrischenden Winterluft unternehmen.
Oder ihr wartet darauf, dass Windows hochgefahren ist. Kein Scherz! Wenn ihr schon immer davon überzeugt wart, dass die Boot-Zeit eures Rechners hoch ist, dann wartet ab, was ihr in dem gleich folgenden Video zu Gesicht bekommt. Warum das ganze Prozedere für Tech-Enthusiasten absolut spannend ist, erfahrt ihr natürlich auch.
CPU mit 5 MHz vollbringt Erstaunliches
Heutige Prozessoren in PCs besitzen in der Regel Taktfrequenzen zwischen 3 bis 4 GHz, mal darunter (Stromspar-Mechanismen), mal darüber (dynamische Übertaktung). Auch andere Geräte - etwa Spielekonsolen oder Smartphones - halten sich in diesem Leistungsbereich auf. Und selbst die aus heutiger Sicht absolut veraltete Nintendo Switch kann immerhin noch pro CPU-Kern auf 1.020 MHz zurückgreifen.
Ein Prozessor mit nur 5 MHz ist da schon eine Ansage. Was soll man mit einem solchen Relikt aus längst vergangenen Tagen anfangen? Läuft moderne Software wie etwa Windows überhaupt darauf? Fragen, denen sich der Entwickler und Youtuber NTDEV angenommen hat. Doch es gab eine kleine Hürde auf seinem Weg zur Erleuchtung.
Denn an eine originale CPU mit nur 5 MHz zu gelangen, ist fast schon ein Ding der Unmöglichkeit. Immerhin reden wir hier von Modellen wie dem Intel 8086, der am 8. Juni 1978 das Licht der Welt erblickt hat und heute ein kleines Vermögen kosten dürfte. Abgesehen davon, dass andere für den Windows-Betrieb benötigte Hardware nicht damit kompatibel ist.
Seine Lösung: eine VM (virtuelle Maschine). Er hat kurzerhand einen Intel Pentium-S-Prozessor aus dem Jahr 2009 simuliert und dessen Takt auf läppische 5 MHz gesenkt. Damit liegt die Taktrate 995 MHz unter der Minimalanforderung von Windows 7, das im gleichen Jahr erschienen ist! Komplettiert wurde das System mit 128 MB Arbeitsspeicher.
Das Ziel des Experiments war also klar: Lässt sich Windows 7 überhaupt starten und wenn ja, kann man damit arbeiten?
Link zum YouTube-Inhalt
Die Antwort: Ja, Windows 7 startet, aber nur im Safe-Mode. Und auch erst, nachdem NTDEV manuell fast alle Treiber, Dienste und andere Prozesse deaktiviert hat, sodass sie die simulierte Hardware beim Hochfahren nicht überlasten.
Deshalb muss man bei diesem virtuellen Premium-PC auch auf neumodischen Schnickschnack wie Taskleiste, Desktop-Hintergrund oder Startmenü verzichten. Braucht doch eh niemand! Ihr schon? Dann schaut bei Gelegenheit auch gerne mal in diesen Artikel rein:
Arbeiten lässt sich auf dem 5-MHz-PC nur über die Kommandozeile, womit in dem Video das Windows-Notepad gestartet wird. Außerdem ruft der Bastler noch ein kleines Tool auf, um die aktuelle Taktrate anzuzeigen. Mehr schafft das System aber nicht, es läuft damit bereits am absoluten Limit, was auch die bereits erwähnten 28 Minuten unterstreichen, die zum Hochfahren benötigt werden.
Da euch die Lektüre dieses Artikels keine 28 Minuten gekostet haben dürfte, habt ihr ja noch reichlich Zeit für weiteres Lesevergnügen übrig! Prima, an attraktiven Optionen mangelt es auf GameStar bekanntlich nie, wie wäre es hiermit:
- Ohne diese Tools ist Windows für mich nur halb so gut
- Versteckte Themes für Windows 11: So schaltet ihr die neuen Designs frei
Habt ihr euch auch schon mal an solchen Experimenten versucht? Wenn ja, wie sahen sie im Detail aus und mit welchem Ergebnis haben sie geendet? Und natürlich: Was sagt ihr zu dem 5-MHz-Versuch von NTDEV? Schreibt uns eure Gedanken zu diesen Themen gerne in die Kommentare!
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