PC im Vergleich mit der Xbox Series X: Wie hoch sind die Ladezeiten?

Microsofts Xbox Series X soll unter anderem bei den Ladezeiten glänzen. Im Vergleich mit der Xbox One X gelingt das natürlich, aber was ist mit dem PC?

Wir vergleichen die Ladezeiten von Spielen auf dem PC mit der kommenden Xbox Series X. Wir vergleichen die Ladezeiten von Spielen auf dem PC mit der kommenden Xbox Series X.

Am 10. November erscheint die Xbox Series X von Microsoft, ausführliche Eindrücke zu der neuen Konsole durften bereits zahlreiche Webseiten schildern, inklusive der Kollegen der GamePro. Ein aus GameStar-Sicht besonders spannender Aspekt ist dabei der Vergleich mit dem PC, dem wir uns hier mit Blick auf die Ladezeiten widmen.

Genau in diesem Bereich soll die Xbox Series X (und auch die Series S) dank sehr flotter SSD und passender Software-Lösungen wie »Direct Storage« besonders glänzen. Mehr zu den Hintergründen erfahrt ihr in unserem Specs-Vergleich zwischen dem PC, der PlayStation 5 und der Xbox Series X:

SSD ist nicht gleich SSD: Auf dem PC werden SSDs zwar schon seit vielen Jahren genutzt, allerdings sind SATA3-Modelle hier am stärksten vertreten. Die neue Xbox (und auch die PlayStation 5) bieten dagegen Modelle, die selbst aktuelle Lösungen für den PC mit schneller PCI-Express-Anbindung in puncto Datenraten übertreffen können.

Die entscheidende Frage lautet allerdings: Wie wirkt sich das in der Praxis aus? Gegenüber der HDD der Xbox One X liegt die Series X erwartungsgemäß deutlich vorn, wie Eindrücke der Gamepro oder auch Tests von Tweak Town zeigen.

Bei den Kollegen von Ars Technica gibt es aber auch einen Vergleich mit dem PC. Demnach kommt die Xbox Series X im für die Konsole optimierten Titel Gears 5 auf eine deutlich schnellere Ladezeit als ein Windows-Rechner mit nicht näher benannter NVMe-SSD und PCI-Express-3.0-Anschluss:

Xbox Series X

12 Sekunden

Windows PC

53 Sekunden

Das ist ein sehr deutlicher Vorteil für die Xbox Series X, den wir so nicht unbedingt erwartet hätten. Aus diesem Grund haben wir selbst erste Vergleiche angestellt, um uns ein eigenes Bild machen zu können. Dabei ziehen wir zusätzlich noch die Titel Forza Horizon 3 (als bereits älteres Spiel) sowie Red Dead Redemption 2 (als Spiel mit recht langen Ladezeiten) heran.

Ladezeiten auf dem PC vs. Xbox Series X

Für den Vergleich mit dem PC verwenden wir einen Rechner mit der älteren SATA3-SSD Samsung SSD 830 (Core i9 9900K, 16,0 GByte RAM, Windows 10) sowie einen PC mit Samsungs neuer PCI-Express-4.0-SSD Samsung SSD 980 Pro (Ryzen 9 3900X, 16,0 GByte RAM, Windows 10)

Ladezeiten: Gears 5
Kampagnen-Savegame aus dem Hauptmenü heraus

  • Ladezeit
PC: Samsung SSD 980 Pro (PCIe 4.0)
9,2
PC: Samsung SSD 830 (SATA3)
10,3
Xbox Series X
11,5
  • 0,0
  • 4,0
  • 8,0
  • 12,0
  • 16,0
  • 20,0

Red Dead Redemption 2
Kampagnen-Savegame aus dem Hauptmenü heraus

  • Ladezeit
Xbox Series X
38,5
PC: Samsung SSD 980 Pro (PCIe 4.0)
38,6
PC: Samsung SSD 830 (SATA3)
39,5
  • 0,0
  • 8,0
  • 16,0
  • 24,0
  • 32,0
  • 40,0

Forza Horizon 3
Kampagnen-Savegame aus dem Hauptmenü heraus

  • Ladezeit
Xbox Series X
15,2
PC: Samsung SSD 980 Pro (PCIe 3.0)
18,4
PC: Samsung SSD 830 (SATA3)
20,3
  • 0,0
  • 6,0
  • 12,0
  • 18,0
  • 24,0
  • 30,0

Unsere Ergebnisse weichen im Falle von Gears 5 klar von den Messungen von Ars Technica ab. Wir haben auf zwei verschiedenen Systemen nie Ladezeiten im Bereich von über 50 Sekunden festgestellt. Bei mehreren Savegames lagen sie dagegen stets deutlich darunter im Bereich von zehn Sekunden. Insgesamt hat der PC in unseren Benchmarks minimal Vorteile.

In Red Dead Redemption 2 kommen alle drei Plattformen auf einen sehr ähnlichen Wert, in Forza Horizon 3 hat dagegen die Xbox leicht die Nase vorn.

Hinweis zu den Messungen in Forza Horizon 3: Kurioserweise kam die Samsung SSD 980 Pro mit PCI-Express-4.0 auf dem Ryzen-System mit ungefähr 40 Sekunden auf deutlich höhere Ladezeiten als die SATA3-SSD auf dem Core-i-System.

Als Gegentest haben wir die Samsung-SSD deshalb auch auf dem Intel-System mit PCI Express 3.0 betrieben. Hier waren die Werte etwas flotter als im Falle der SATA3-SSD - und damit den Erwartungen entsprechend.

Warum genau die Ladezeiten auf dem Ryzen-System so viel höher liegen, können wir aktuell nicht sagen. Da die Werte mit dem Intel-System aus unserer Sicht plausibler sind, haben wir diese Ergebnisse in den Benchmarks angegeben.

Bei der Höhe der Ladezeiten spielen viele Faktoren eine Rolle. Dazu zählen etwa die genauen Assets, die bei einem bestimmten Spiel geladen werden müssen oder auch mögliche Optimierungen, die in Bezug auf den Datenträger und die Software der Xbox Series X vorgenommen wurden.

Warum die Kollegen von Ars Technica deutlich längere Ladezeiten in Gears festgestellt haben, können wir aktuell nicht nachvollziehen. Es wird jedenfalls spannend sein, zu sehen, wie der Vergleich der Ladezeiten in einer größeren Bandbreite an Titeln (und Test-Medien) ausfällt.

Wie schätzt ihr die Lage ein? Wird die Xbox Series X dem PC mit Blick auf die Ladezeiten oft klar voraus sein oder haltet ihr das eher für unwahrscheinlich? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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