Der Philips OLED807 TV ist der optimale Kompromiss für Spieler und Filmfans mit haufenweise Features

Der OLED mit vierseitigem Ambilight bringt alle Gaming-Funktionen mit, die man braucht. Abstriche müsst ihr nur wenige machen.

Mit diesem Fernseher macht ihr nichts falsch. (Bild: Philips) Mit diesem Fernseher macht ihr nichts falsch. (Bild: Philips)

Den perfekten Fernseher zu finden, ist verdammt schwierig, denn wir alle haben unterschiedliche Bedürfnisse. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, aber der Philips OLED807 kommt meinem Eindruck nach ziemlich nah ran.

In diesem Test lest ihr, was der Fernseher sehr gut macht, wo ihr Abstriche in Kauf nehmen müsst und welche Komfortfunktionen der TV hat, von denen ihr gar nicht wusstet, dass ihr sie braucht.

Philips OLED807
Philips OLED807
Der Philips OLED807 (und seine Iteration 808 aus 2023) lohnt sich. Für Spieler. Für Filmfans. Für eigentlich fast jeden. Bildtechnisch spielt der TV oben mit und wird – wenig verwunderlich – nur von noch höherpreisigeren OLEDs und LCDs ausgestochen.

Spieler werden dank 120hz-Display, VRR, ALLM, HGiG, FreeSync und G-Sync genauso glücklich, wie Cineasten, die auf keinen HDR-Standard und eine ordentliche Spitzenhelligkeit verzichten müssen.

Besonders gut sind die vielen kleinen Komfortfunktionen. Beleuchtete Fernbedienung, drehbarer Standfuß, Ambilight und Bildschirmschoner sind einfach nice to have.

Punktabzug gibt es für den mäßigen Klang, die unnötig verschachtelten Menüs und den verchromten Standfuß, der das Bild reflektiert, etwas, das ich in Jahren des TV-Testens bisher noch nie als störend empfunden habe. Auch der Single-Tuner könnte Free-TV-Fans stören.
  • Kontrastreiches Bild
  • Alle HDR-Standards vorhanden
  • 120hz-Display
  • Gaming-Features: VRR, ALLM, HGiG, FreeSync & G-Sync
  • Vierseitiges Ambilight
  • Starker Prozessor
  • Performantes OS mit Google TV
  • Komfortfunktionen wie drehbarer Fuß und beleuchtete Fernbedienung
  • Reflektierender Standfuß stört
  • Verschachtelte Menüs
  • Nur Single Tuner
Einige auf dieser Seite eingebaute Links sind Affiliate-Links. Beim Kauf über diese Links erhält GameStar je nach Anbieter eine kleine Provision ohne Auswirkung auf den Preis. Mehr Infos.

Der hier getestete Fernseher ist ein Modell aus dem Jahr 2022. Zum Zeitpunkt des Artikels ist dieser neu nur noch in 48 Zoll zu kaufen. Allerdings unterscheidet sich das Gerät nur in Nuancen vom 2023er Modell OLED 808, das in verschiedenen Größen gut verfügbar ist.

Optik & Haptik: Schlicht, aber schön

Okay, Punkt für euch: Fernseher sehen so unterschiedlich nicht aus. Doch der Teufel liegt im Detail (und eines dieser ist ein Minuspunkt für mich, dazu gleich mehr).

Optisch besticht der OLED807 durch Schlichtheit. Ein von vorn T-förmiger Fuß in glänzendem Metall, ein Chassis ohne Ränder und eine Farbgebung aus Schwarz und Anthrazit sind schlichtweg edel.

Der Standfuß allerdings macht mich gleichzeitig glücklich und gar nicht glücklich.

Das Positive am Fuß: Er lässt sich drehen.

Links Der Drehwinkel ist völlig ausreichend ...

Rechts ... da der OLED von Natur aus eine sehr gute Blickwinkelstabilität besitzt

Das mag eine triviale Funktion sein, die viele von euch nicht nutzen, aber man findet sie bei Fernsehern kaum (warum auch immer). 

Ja, OLED hat durch seine organischen Pixel eine perfekte Blickwinkelstabilität, aber die Möglichkeit, das Gerät in eine Richtung zu drehen, wenn man nicht direkt davor sitzt, ist je nach Wohnsituation sehr viel wert. Es ist ein Komfort-Feature, das niemandem weh tut und vielen hilft.

Das Negative am Fuß: Er reflektiert.

Reflektion Nahaufnahme Was Verbotenschild und die Grafikkarte sind glasklar zu sehen.

Reflektion mit Untertiteln Bei manchen Problemen weiß man nicht, dass man sie hat, bis man sie hat.

Auch das mag zunächst seltsam wirken, aber die Bilder oben verraten eigentlich alles. Im Ständer spiegelt sich das Bild wider. Das ist irritierend, gerade bei Filmen. Wenn man dann noch Untertitel liest und sich ohnehin aufs untere Viertel fokussiert, lenkt es ab.

Etwas Nettes zum Abschluss: Die Knöpfe der Fernbedienung leuchten. Das ist eine weitere Komfortfunktion, die ich nicht mehr missen möchte.

Beim Anheben oder wenn man die erste Taste drückt, leuchten die Knöpfe kurz auf. Beim Anheben oder wenn man die erste Taste drückt, leuchten die Knöpfe kurz auf.

Das OLED-Display: Genug Helligkeit

Über OLED selbst brauche ich euch nichts erzählen. Die selbstleuchtenden Pixel sorgen für starke Kontraste in dunklen Szenen dank perfektem Schwarz, schnelle Reaktionszeit (was Spieler aufseufzen lässt) und hohe Blickwinkelstabilität.

Zum Einsatz kommt ein OLED-EX-Panel, das die Lichtausbeute um rund 30 Prozent auf bis zu 900 Nits erhöht. Das freut das Auge, denn so sind tiefere Kontraste möglich, am besten, wenn ihr das Licht ausschaltet

Sehr willkommene Funktion: Der TV schaltet nach einer Minute im Standbild automatisch in den Bildschirmschoner, um das Panel zu schützen. 

Richtig erkannt: Der Fernseher spiegelt, wie so gut wie fast alle TVs. Richtig erkannt: Der Fernseher spiegelt, wie so gut wie fast alle TVs.

Das Display kommt mit 120 Hertz, was vor allem Spieler erfreut. Natürlich besitzt der TV in allen Größen eine 4K/UHD-Auflösung. Im Kurzvideo erkläre ich euch ein paar Worte dazu.

Was ist 4K und braucht ihr 8K? Video starten 1:16 Was ist 4K und braucht ihr 8K?

In Sachen HDR ist alles an Bord, sogar Dolby Vision. Hier gibt es nichts, worüber man die Nase rümpfen müsste. Gerade Filmfans schlackern da mit den Ohren.

Nachstehend noch mal die wichtigsten technischen Infos auf einen Blick:

DisplayOLED-EX
Auflösung4K/UHD
Bildfrequenz120 Hz
HDRHDR10, HDR10+, Dolby Vision, HLG
TunerSingle
BetriebssystemGoogle TV
Anschlüsse4x HDMI (2x HDMI 2.1), 3x USB
Gaming-Features VRR, ALLM, HGiG, FreeSync, G-Sync
AmbilightVierseitig

Philips-Feature: Ambilight

Wie jeder Fernseher von Philips besitzt der OLED807 Ambilight, einen Lichtring um das Display selbst. Der führt auf Wunsch das gezeigte Bild weiter, bewegt sich zu Klang oder wirft die Fahnen eines Fußballländerspielteams an die Wand.

Am Chassis sitzen die LEDs von Ambilight. Am Chassis sitzen die LEDs von Ambilight.

Der Fernseher besitzt die Lichtershow sogar vierseitig, sprich auch am unteren Rand. Ein Unikum, das nicht alle Phillips-Geräte aufweisen.

Das bringt einige Boni: Das Bild wirkt optisch größer, die Augen werden weniger schnell müde.

Welche tatsächlich erwiesenen Vorteile Ambilight noch hat, lest ihr im Artikel:

Wollt ihr Ambilight an eurem Fernseher oder Monitor nachrüsten? Es gibt unter anderem ein externes Set von Govee, das unser Redakteur Patrick Schneider getestet hat.

Gaming-Features: Alles drin

In der Headline habe ich den OLED807 als optimalen Kompromiss für Spieler und Filmfans bezeichnet. Während der Kinopurist lieber auf Gaming-Features verzichtet und stattdessen auf eine noch höhere Spitzenhelligkeit setzt, müssen Zocker keine Abstriche machen.

VRR (Variable Refresh Rate), ALLM (Auto Low Latency Mode), HGiG (HDR Gaming Interest Group), FreeSync und G-Sync sind allesamt an Bord – inklusive des 120hz-Panels natürlich.

Kurz und gut: Hier wird auf nichts verzichtet. Superflüssiges Spielen auf der Konsole wird genau so unterstützt, wie hochwertiges Zocken via PC. Von der technischen Seite bleibt nichts zu wünschen übrig.

Wie ihr den richtigen Gaming-TV für eure Bedürfnisse auswählt, habe ich in einem Artikel zusammengefasst:

Bild und Ton: Auf hohem Niveau

Nitszahlen wälzen, Farbräume per Software skalieren und Kontraste ausmessen bringt euch alles nichts, wenn das Bild am Ende nicht gefällt.

Und das tut es beim OLED807 direkt aus der Box.

Meine Bildeinstellungen verrate ich euch in diesem Artikel, der herkömmliche Filmmodus tut es bei diesem Fernseher aber auch – sofern ihr ihn denn findet.

Na gut, finden werdet ihr die Presets schon, aber wie viele Philips-TVs wird auch dieser von notorisch verschachtelten Menüs geplagt. Das muss 2023 einfach nicht sein.

Viele Einstellungen sind schön – aber auch verdammt unübersichtlich. Viele Einstellungen sind schön – aber auch verdammt unübersichtlich.

Die gewohnt hohen Kontraste und das knackige Bild, das man von den organischen Pixeln kennt, findet sich auch in diesem Gerät. Mit rund 900 Nits im Schnitt unterliegt der TV zwar der Konkurrenz von LCD und High-End-OLEDs, das ist allerdings kein Beinbruch.

Ich habe den guten, alten The Last Witch Hunter mit Vin Diesel ausgepackt und Maze Runner angeschaut, beides zuweilen recht düstere Filme – und die sahen fantastisch aus (sofern ihr im Dunkeln schaut). Daran hat auch der P5-Prozessor seinen Anteil, der viel aus dem Panel herausholt.

Dunkle Bildanteile akzentuiert der Fernseher wunderbar und gibt sich keine Blöße. Ja, teurere OLEDs kitzeln da noch mehr raus, aber da bewegen wir uns in einem Umfeld, das dem normalen Nutzer im heimischen Wohnzimmer kaum mehr auffällt.

Bunte Filme sind ein Genuss. Hier pendelt vor allem der Filmmodus die richtigen Farben ein. Wie gewohnt brezeln andere Modi hier zu viel Licht auf die Pixel.

In Sachen Klang ist noch Luft nach oben. Das sollte allerdings niemanden verwundern, sind Fernseher doch dafür bekannt, chronisch schlechten Ton zu besitzen. Da hilft auch Dolby Atmos in diesem Fall nichts.

OLED807 hat zwar einen Woofer an der Rückseite, der für mäßigen Bass sorgt, dadurch verschlucken die Down-Firing-Boxen allerdings Mitten. Wer Wert auf guten Ton legt, setzt bestenfalls mindestens eine Soundbar ein.

Auf der Rückseite sitzt ein Lautsprecher. Toll, aber der strahlt gegen die Wand. Auf der Rückseite sitzt ein Lautsprecher. Toll, aber der strahlt gegen die Wand.

Fazit der Redaktion

Der Philips OLED807 (oder seine Iteration 808 aus 2023) lohnt sich. Für Spieler. Für Filmfans. Für eigentlich fast jeden.

Bildtechnisch spielt der TV oben mit und wird – wenig verwunderlich – nur von noch höherpreisigeren OLEDs und LCDs ausgestochen.

Besonders begeistert mich die Vielfalt des Fernsehers. Spieler werden dank 120hz-Display, VRR, ALLM, HGiG, FreeSync und G-Sync genau so glücklich, wie Cineasten, die auf keinen HDR-Standard und eine ordentlichen Spitzenhelligkeit verzichten müssen.

Sehr gut finde ich außerdem die vielen kleinen Komfortfunktionen. Beleuchtete Fernbedienung, drehbarer Standfuß, Ambilight und Bildschirmschoner sind einfach nice to have.

Punktabzug gibt es für den mäßigen Klang, die unnötig verschachtelten Menüs und den verchromten Standfuß, der das Bild reflektiert. Etwas, das ich in Jahren des TV-Testens bisher noch nie als störend empfunden habe, hier aber schon. Auch der Singler-Tuner könnte Free-TV-Fans stören.

Unterm Strich ist das ein sehr solider Fernseher der Oberklasse, den man mit etwas Glück in der 65-Zoll-Variante für 1.750 Euro bekommt (falls überhaupt, da das Modell aus 2022 stammt). Wer zockt und gerne Filme und Serien genießt, macht mit dem Philips OLED807 und dessen Nachfolger nichts falsch.

Ihr wollt wissen, ob QLED oder OLED besser ist? Ich habe beide Techniken gegenübergestellt. Weitere Fernsehertipps findet ihr in unserer TV-Kaufberatung.

Der Philips OLED807 leistet sich nur kleine Abstriche und zeigt, dass man mittlerweile Fernseher sowohl zum Spielen als auch fürs hochwertige Heimkino bekommt. Habt ihr selbst einen OLED zu Hause? Seid ihr Fans von Ambilight? Würdet ihr bei einem Oberklasse-Gerät zugreifen? Schreibt eure Gedanken gerne in die Kommentare.

zu den Kommentaren (4)

Kommentare(4)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.