Warum GTA 6 die Flucht in die Vergangenheit scheut - mit André Peschke

Mit einem GTA 6 in der Gegenwart kann Rockstar nur verlieren, da sind sich André von The Pod und Petra einig. Michael Graf sagt: Geht trotzdem nicht anders.

GTA (hier Vice City) hatte nie sonderlich starke Frauenrollen - das soll sich im sechsten Teil ändern. GTA (hier Vice City) hatte nie sonderlich starke Frauenrollen - das soll sich im sechsten Teil ändern.

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Manchmal wird man von der Realität überholt - bei GTA 6 gleich im gleich im doppelten Sinne:

  • Dieser Podcast wurde inhaltlich vom großen GTA-6-Leak überholt, der eindeutig ein Gegenwarts-Setting zeigt und dessen Echtheit von Jason Schreier bestätigt wurde.
  • Rockstar selbst könnte von der Realität überholt worden sein, falls man wirklich schon seit 2014 an GTA 6 arbeitet. Denn seitdem hat sich vieles verändert.

Auch wenn unsere Diskussion im Podcast nicht mehr ganz zeitgemäß ist, ist sie inhaltlich immer noch aktuell. Denn bei einem Gegenwarts-Setting steht Rockstar exakt vor den Herausforderungen, die wir diskutieren.

Kürzlich schrieb Petra Schmitz bei GameStar Plus, dass sich Rockstar bei GTA 6 neu erfinden müsse, und schuld sei die Weltlage. Seit Rockstar - Gerüchten zufolge - 2014 mit der Arbeit an GTA 6 begann, hat sich unsere echte Welt nämlich maßgeblich gewandelt. Pandemie, politische Polarisierung, Ukraine-Krieg und ehemalige US-Präsidenten, deren Haus vom FBI durchsucht wird - was vor acht Jahren vielleicht noch als Satire durchgegangen wäre, wurde längst von der Realität überholt.

Eine Lösung für Rockstar wäre gewesen, im Gegensatz zu GTA 5 und GTA 4 kein Gegenwarts-Setting mehr aufzugreifen, sondern die Uhr zurückzudrehen.

Das sagt André Peschke, der früher bei Krawall und GameStar war und heute bei Gamespodcast.de eure Podcast-Ohren beschallt. Andrés inzwischen zwar veraltete, argumentativ aber nachvollziehbare These: GTA 6 wird in den Siebzigern oder Achtzigern spielen, um den Drogenhandel à la »Narcos« als angesagtes Setting aufzugreifen. Das würde dazu passen, dass das nächste GTA in einer fiktiven Version von Miami spielen soll - also im guten, alten Vice City.

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Petra würde dem beipflichten (und sogar noch weiter in der Zeit zurückgehen), Michael Graf hingegen widerspricht: Die Achtziger, spielt das noch wer? Oder besser: Verdient man damit überhaupt Geld?

Denn GTA ist bekanntlich der Goldesel des Publishers Take-Two, laut dessen Finanzbericht sich das Open-World-Spiel über 170 Millionen Mal verkauft und 7,68 Milliarden Dollar umgesetzt hat. Ein Gutteil dieser Umsätze entfällt auf GTA Online, das laut einer Schätzung aus dem Jahr 2021 pro Tag (!) 2,5 Millionen Dollar eingebracht haben soll - über ein Jahr hinweg.

Paradoxerweise nimmt dieser Erfolg den Druck, direkt einen Nachfolger veröffentlichen zu müssen - GTA Online und GTA 5 laufen ja immer noch super -, und erhöht zugleich die Erwartungshaltung an Rockstar. Falls GTA 6 nicht einschlägt kann Take-Two seinen Aktienkurs nämlich in der Tiefgarage zusammenkehren, nicht umsonst beschwor Geschäftsführer Strauss Zelnick, GTA 6 werde »kreative Maßstäbe setzen für die Serie, das Gaming und Unterhaltung [im Allgemeinen]«.

Für Micha braucht GTA 6 deshalb die Gegenwart, um an den Erfolg seiner Vorgänger anknüpfen oder ihn sogar noch übertreffen zu können. Erwartet uns gar ein mutlos-glattgebügeltes GTA ganz ohne satirischen Anspruch?

Das und mehr besprechen wir im Podcast!

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