KI trickst Spiel aus - Fast unendlich Punkte im Klassiker Q*bert dank unentdecktem Bug

Eine KI hat beim Spielen des Atari-Klassikers Q*bert im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts einen Bug entdeckt, mit dessen Hilfe es ihr gelang, fast unendlich Punkte zu sammeln.

In dem Atari-Spiel Q*bert gelang es einer KI mithilfe eines Bugs, beinahe unendlich Punkte zu sammeln. In dem Atari-Spiel Q*bert gelang es einer KI mithilfe eines Bugs, beinahe unendlich Punkte zu sammeln.

Bugs kommen in jedem Videospiel vor. Meistens entdecken die Spieler sie früher oder später, manchmal bleiben sie aber auch jahre- oder jahrzehntelang verborgen. Im Fall des Atari-Klassikers Q*bert entdeckte jetzt eine computerspielende Künstliche Intelligenz einen solchen Fehler - und nutzte ihn aus, um nahezu unendlich Punkte zu sammeln.

Wie TheVerge berichtet, entwickelte eine Gruppe von Forschern an der Universität Freiburg eine KI, der sie mithilfe von Machine Learning das Computerspielen beibrachten. Auf diese Weise wollten sie die KI in einer abgeschlossenen Umgebung testen.

Dazu setzten sie die KI auf das Atari-Spiel Q*bert an – eine Art Puzzle-Spiel, bei dem Spieler von Würfel zu Würfel springen müssen, damit sich die Farbe der Würfel verändert und am Ende alle Würfel in einer anderen Farbe vorhanden sind. Dafür erhält der Spieler dann Punkte.

KI trickst Q*bert aus

In einem Aufsatz veröffentlichten die Forscher dann das überraschende Ergebnis ihres Experiments: Während die KI lernte, wie Q*bert funktionierte, entdeckte sie einen bislang unbekannten Bug im Spiel. Mithilfe dieses Bugs gelang es ihr, im Spiel weitaus effizienter Punkte zu sammeln als auf dem herkömmlichen Weg. Die Forscher erklären dazu:

"Zuerst schließt die KI das erste Level ab und springt dann in einem anscheinend zufälligen System von Plattform zu Plattform. Aus unbekannter Ursache springt das Spiel daraufhin nicht weiter in die nächste Runde. Stattdessen beginnen die Plattformen zu blinken und die KI sammelt in kurzer Zeit eine riesige Menge an Punkten (nahe an einer Million innerhalb unseres Test-Zeitlimits)."

Wie das Ganze in bewegten Bildern aussieht, könnt ihr euch im zugehörigen Youtube-Video am Ende dieses Artikels anschauen. Da es sich bei der von den Forschern genutzten Version von Q*bert um einen Port handelt, ist nicht ganz klar, ob der Bug auch in der Arcade-Version des Spiels vorhanden ist. Warren Davis, der Designer des Spiels, erklärte allerdings auf Twitter, er glaube nicht, dass man ein solches Verhalten auch in der Arcade-Fassung sehen würde.

Die KI selbst gelangte jedenfalls zu ihrer Entdeckung, indem sie verschiedene Algorithmen gegeneinander abwog und testete, welcher die vorgegebene Aufgabe am besten bewältigen konnte. Dabei vollzog sie je nach Ausgangslage bestimmte Verbesserungen an den Algorithmen und traf schließlich auf den Bug, der das Spiel am effektivsten lösen konnte. Es dürfte sich dabei um den ersten von einer KI ausgenutzten Exploit in einem Videospiel handeln.

Link zum YouTube-Inhalt

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