Wenn ich an Gaming-Notebooks denke, kommt mir mit zuerst der Name Blade in den Kopf. Immerhin ist Hersteller Razer mit seiner Laptop-Serie bereits seit Jahren erfolgreich auf dem Gaming-Markt unterwegs. Und ikonisch sind die schwarzen Blockdesigns mit den grünen Elementen noch dazu.
Im Portfolio hat Razer dabei eine ganze Reihe von Größen. Von 14 bis 18 Zoll wird alles abgedeckt - wenn der Geldbeutel mitspielt. Denn günstig ist keines der Razer-Notebooks.
Mit dem Razer Blade 16 hat der Hersteller die letzte verbliebene Lücke seines Line-ups geschlossen. Zwischen 15 und 17 Zoll angesiedelt soll es einen Kompromiss bieten: Einerseits beweglich und andererseits groß genug, um als eigenständiger Gaming-Rechner funktionieren zu können.
Das habe ich getestet
Ich konnte das Razer Blade 16 für drei Wochen persönlich testen. Für den Test hat mir Razer das Blade 16 als Pressemuster kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt des Tests hatte Razer zu keinem Zeitpunkt Einfluss.
Mein Muster war ausgestattet mit einer Nvidia Geforce RTX 4080 Laptop, einem Intel Core i9-13950HX, 1 TB SSD, 32 GB DDR5-RAM und einem 240 Hertz QHD+-Display.
In dieser Ausstattung beträgt die UVP 4.199 Euro. Je nach Präferenz sind aber auch Varianten zwischen 3.100 und 5.000 Euro möglich.
Razer Blade 16: Gehäuse und Design
Noch vor dem Anschalten macht das Blade 16 klar, dass es aus dem Hause Razer kommt. Das schwarze, minimalistisch-blockige Design ist mittlerweile zu einem Aushängeschild der Notebook-Serie geworden. Insofern ist es verständlich, dass Razer hier auch mit seinem neuen Modell nicht wirklich abweicht.
Ob einem das blockige Design des Razer Blade 16 gefällt, ist natürlich Geschmackssache. Mir wäre weniger Gaming-Look lieber gewesen - aber dass Razer seiner Linie treu bleibt, muss man zugestehen.
Das Blade 16 macht dabei einen wirklich stabilen Eindruck und anders als bei so manch luftigerem Vertreter hat man bei diesem Notebook keine Angst, sich Kratzer oder Dellen einzuhandeln.
Mit seinen rund 2,4 Kilogramm ist das Razer Blade nicht wirklich leicht. Gleichzeitig ist es aber auch ein 16-Zöller mit potenter Grafikkarte. In diesem Umfeld ordnet sich das Blade dann doch in der Mittelklasse ein.
Ein kleineres Modell, das ich kürzlich testen durfte, ist das Triton 14 von Acer:
Positiv aufgefallen ist das Bezel, also der Bildrand um das Display. Der ist angenehm dünn, was ein besseres Display-Gehäuse-Verhältnis ermöglicht.
Um aber auch gleich einen kleinen Kritikpunkt anzubringen: Fingerabdrücke lassen sich auf der mattschwarzen Oberfläche nur schwer vermeiden.
Razer Blade 16: Anschlüsse und Konnektivität
Razer stattet das Blade 16 mit ordentlich Konnektivität aus.
Da wären zum einen die drei USB-A-Anschlüsse für die Peripherie-Dreieinigkeit Maus, Tastatur und Headset. Bei allen Anschlüssen handelt es sich durchgehend um USB-A 3.2 Gen 2.
Darüber hinaus bietet Razer beim Blade 16 noch zwei USB-C-Slots, einen SD-Kartenleser und einen HDMI-Anschluss. Der ist mit HDMI 2.1 auf dem aktuellen Stand. Auf DisplayPort muss man hingegen verzichten.
Razer Blade 16: Spieleleistung und Benchmarks
Ich habe das Razer Blade 16 in drei verschiedenen Titeln antreten lassen: The Witcher III: Wild Hunt, Total War: Warhammer 3 und dem älteren Counter-Strike: Global Offensive. In allen drei Spielen wurde eine QHD+-Auflösung verwendet - der Maximalwert des Blade 16.
Darüber hinaus durfte das Gerät zeigen, wie gut es sich im Final Fantasy XV-Benchmark und im auf CPU-Leistung fokussierten CineBench R23 schlägt.
Ausgestattet ist mein Testmuster mit einer RTX 4080 Laptop und einem Core i9-13950HX. In QHD+ sollte das Razer Blade also auch bei höchsten Grafikeinstellungen zurechtkommen.
Spieleleistung
Durchschnittliche Spieleleistung in The Witcher III: Wild Hunt, Counter Strike: Global Offensive und Total War: Warhammer III
- Turbo (Ø FPS)
- Ausgeglichen (Ø FPS)
- Lautlos (Ø FPS)
- Akkubetrieb (Ø FPS)
- 0
- 48
- 96
- 144
- 192
- 240
Im ausgeglichenen Modus kommt das Blade 16 mit jedem unserer Testspiele zurecht und liefert Werte jenseits der 60 FPS. Gleiches gilt auch bei höchsten Einstellungen. Der Zugewinn ist es im Vergleich zur Lautstärke meiner Meinung nach aber nicht wert.
Im lautlosen Modus kommt man mit Counter-Strike und Total War zwar klar, in The Witcher III sinkt die FPS-Zahl aber deutlich unter die 60er-Marke. Und im Akkubetrieb wird nicht nur die Hertz-Zahl auf 60 limitiert. Auch zwei unserer Testspiele drosseln bei 30 FPS.
Razer Blade 16: Display und Lautsprecher
Wie eingangs erwähnt, konnte ich das Razer Blade in der IPS-Variante mit QHD+-Auflösung und bis zu 240 Hertz Bildwiederholrate testen. Alternativ gibt es auch ein Mini-LED-Modell mit Dual-Modus, wobei zwischen UHD+ mit 120 Hertz und FHD+ mit 240 Hertz gewechselt werden kann. In beiden Versionen deckt das Notebook den vollen DCI-P3-Farbraum ab.
Wenn ihr unseren Test zur UHD+-Version des Razer Blade 16 lesen möchtet, könnt ihr das hier tun:
Die Farben machen im Praxistest tatsächlich einen sehr akkuraten Eindruck auf mich. Störend ist mir nur etwas Backlight Bleeding in der oberen Bildschirmhälfte aufgefallen.
Gut fand ich dafür, dass das Display des Laptops auch bei einem steileren Blickwinkel nicht schlappmacht. Und auch die Helligkeit (vom Hersteller mit 500 Nits angegeben) reicht aus, um mit dem Laptop auch draußen spielen zu können, solange man es etwas schattig hat. Lediglich im starken Sonnenlicht kamen mir die Farben ausgewaschen vor.
Die Lautsprecher des Razer Blade 16 würde ich als zweckdienlich beschreiben. Klar hauen Laptop-Lautsprecher niemanden vom Hocker, aber selbst im Vergleich zu anderen Highend-Notebooks kommt mir das Razer Blade 16 beim Klang etwas dünn vor.
Trotzdem reicht die Qualität allemal, um auf dem Gerät einen Film zu schauen oder auch mal ohne Headset zu spielen.
Für lange und regelmäßige Sessions ist das Investment in ordentliche Kopfhörer aber auf jeden Fall zu empfehlen.
Razer Blade 16: Tastatur und Touchpad
Über der Ziffernreihe befindet sich wie bei den meisten modernen Notebooks eine doppelt belegte Funktionsreihe, die auch eine grundlegende Multimedia-Steuerung leicht macht.
Überzeugt hat mich beim Razer Blade die Anordnung der Tasten. Ohne lange EIngewöhnungsphase fiel es mir leicht, die richtige Stelle der Tastatur zu treffen - sowohl beim Spielen als auch beim Schreiben. Auch dass die Enter- und die rechte Shift-Taste so groß ausfallen, finde ich gut.
Und auch das Touchpad muss ich an dieser Stelle loben. Die Größe ist natürlich immer Geschmackssache. Mir ist ein großes Touchpad aber eigentlich immer lieber als eines, auf dem gerade einmal zwei Finger Platz finden und das im schlimmsten Fall auch noch in der Hitze des Gefechts verloren
geht.
Das Touchpad löst nach genau der richtigen Menge Druck aus und macht auch bei einem stärkeren Drucktest einen soliden Eindruck.
Um doch noch etwas Kritik anzubringen: Die Tastatur kam mir bei der Bedienung leider insgesamt etwas schwammig vor. Bei einer Notebook-Tastatur darf man die Erwartungshaltung natürlich nicht zu hoch ansetzen. Bei einem Gerät dieser Preisklasse hätte ich mir aber doch etwas mehr mechanischen Charakter beim Tippen und eine etwas weniger labbrige Leertaste gewünscht.
Razer Blade 16: Akkulaufzeit
Um die Akkulaufzeit des Razer Blade 16 zu testen, habe ich es dem realitätsnähesten Test überhaupt ausgesetzt: einer YouTube-Sitzung bis zum bitteren Ende. Kamera aufgestellt, Livestream an und Stoppuhr gestartet.
Danach hieß es warten, und zwar für 2 Stunden und 32 Minuten.
So lange hielt das Razer Blade 16 im Test durch. Damit eignet sich das Notebook auch für eine Spiele-Session unterwegs oder längeren Gebrauch als Produktivitäts- und Unterhaltungsgerät. Eine Marathonleistung solltet ihr beim Akku des Blade 16 aber nicht erwarten.
Angesteckt dauerte es rund 90 Minuten, bis das Razer Blade wieder vollständig geladen war.
Razer Blade 16: Lautstärke und Stromverbrauch
Lautstärke und Stromverbrauch sind in erster Linie davon abhängig, in welchem Modus ihr das Razer Blade 16 betreibt. Gerade im Custom-Modus mit höchsten Einstellungen (Turbo) steigen Dezibel- und Wattwerte ordentlich an. Ersteres ist dann auch mit reinem Ohr deutlich hörbar.
Wir haben die Lautstärke jeweils im Turbo- und im ausgewogenen Modus aus 15 Zentimetern Entfernung aufgenommen:
Dezibel | Maximalwert | Durchschnitt | Minimalwert |
---|---|---|---|
Turbo | 46,9 dB | 45,1 dB | 34,8 dB |
Ausgewogen | 33,1 dB | 28,9 dB | 25,5 dB |
Umgebung | 30,1 dB | 26,2 dB | 24,0 dB |
Bei der Leistungsaufnahme bewegt sich das Blade 16 auf einem ordentlichen Spektrum. Während bei Ruhe gerade einmal 40 bis 50 Watt vonnöten sind, steigt der Hunger des Notebooks unter Last auf bis zu rund 200 Watt an:
Modus | Turbo | Ausgeglichen | Lautlos | Idle |
---|---|---|---|---|
Leistungsaufnahme | 153 bis 198 Watt | 93 bis 96 Watt | 66 bis 69 Watt | 40 bis 50 Watt |
Razer Blade 16: Kamera und Mikrofon
Weil ein Bild mehr sagt als tausend Worte, präsentiere ich euch die Kamera und das Mikrofon des Razer Blade 16 einfach als Video:
In meiner Wohnung ist es während des Videos ziemlich hell. Trotzdem erkennt man auch in der rechten Ecke noch ein paar Details. Weniger schön finde ich, dass das Bild insgesamt sehr nachbearbeitet wirkt. Aber um das Blade 16 auch für den einen oder anderen Call im Home-Office zu nutzen, reicht die Kamera völlig aus.
Genau wie das Mikrofon. Das wirkt etwas dumpf und kann mit dem Hall in meiner Wohnung nicht besonders gut umgehen. Außerdem wurde das erste gesprochene Wort zur Hälfte abgeschnitten. Aber zum Verständlich machen ist auch hier die Technik ausreichend.
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