Vor zwei Jahren hat Razer mit dem Razer Onza Tournament Editionein Gamepad vorgestellt, das sich besonders an Profi-Spieler richtet. Das neue, 80 Euro teure Razer Sabertoothsoll die kleinen Schwächen des Vorgängers ausmerzen und die Stärken noch weiter ausbauen. Um das zu testen, haben wir den Controller in verschiedenen Genres auf die Probe gestellt und auf beiden kompatiblen Plattformen – Xbox 360und PC – ausprobiert. Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es das Sabertooth-Gamepad nur in einer Ausführung.
Das Layout orientiert sich am klassischen Microsoft Xbox 360 Controller. Bei den Unterschieden fällt vor allem das OLED-Display sowie das digitale Steuerkreuz ins Auge, das an das des Playstation-3-Controllers erinnert. Erst auf den zweiten Blick offenbaren sich die beiden abnehmbaren Schaltwippen an der Unterseite des Gehäuses. Anders als beim Razer Onza finden sich die Start- und Select-Taste wieder an der gewohnten Stellen links und rechts vom Xbox-Ball. Eine Rumble-Funktion ist genauso an Bord wie der bei den Microsoft-Pads geschätzte Stolperschutz.
Präzision
Im Spiele-Test überzeugt das Razer-Sabertooth wie schon das Razer Onza Tournament Edition durch enorm präzise Analog-Sticks. Als besonders gelungen empfinden wir die beiden darauf angebrachten, abnehmbaren Gummikappen. Die bieten nicht nur bessere Haftung als wir das von der Standard-Sticks des Microsoft-Controllers gewohnt sind, sondern auch eine vergrößerte Oberfläche. Im Vergleich dazu bietet die Logitech-Gamepads wie das Logitech Rumble Gamepad F510mit seinen nach außen gewölbten Analog-Sticks deutlich weniger Rutschfestigkeit. Ob sich die grünen Abdeckungen nach längerer Zeit genauso stark abnutzen wie bei den Xbox-Controllern, muss aber erst noch der Langzeiteinsatz zeigen. Die Abdeckungen sollen sich zukünftig im Razer Store einzeln nachbestellen lassen. Der genaue Preis und eventuelle, andere Vertriebswege sind allerdings noch nicht bekannt.
Das digitale Steuerkreuz des Razer Onza ist praktisch nur für Menüs zu gebrauchen, das des Sabertooth hat Razer spürbar verbessert und ähnelt jetzt dem der Playstation 3. Für Prügelspiele wie Street Fighter 4ist es aber weiterhin nur eingeschränkt zu gebrauchen. Durch die deutlich voneinander abgesetzten Tasten fielen uns Kombinationen aus zwei verschiedenen Richtungstasten noch schwerer als etwa auf dem klassischen Microsoft Xbox 360 Controller, die Fehlerquote bei komplizierten Bewegungen ist eindeutig zu hoch. Prügelspiel-Profis sollten also weiterhin auf spezielle Arcade-Controller setzen. Bei Sportspielen wie Tony Hawks Pro Skater HDhingegen setzte das Sabertooth alle unsere Eingaben stets präzise und wie erwartet um.
Technik
Schon das Razer Onza bietet zwei programmierbare Schultertasten, die aber etwas ungünstig platziert sind. Beim Sabertooth hat Razer die Anordnung der Bedienelemente überdacht und die Sondertasten etwas weiter in die Mitte gerückt. Zudem wurde die Form der Schultertasten angepasst und die Größe etwas verkleinert. Das führt im Test zu einer wesentlich besseren Erreichbarkeit der Tasten, sodass versehentliche Eingaben der Vergangenheit angehören.
Die beiden an der Unterseite angebrachten Schaltwippen fühlen sich beim ersten Probespielen zunächst ungewohnt an und lassen sich sowohl nach vorne als auch nach hinten bewegen, wobei das Zurückziehen wesentlich leichter und intuitiver von der Hand geht als das nach vorne drücken. Über das integrierte OLED-Display weisen wir den Tasten die gewünschte Funktion zu. Dabei können allerdings kein Dauerfeuer, gleichzeitig gedrückte Tasten oder Makros definieren, sondern lediglich andere Tasten auf die zusätzlichen Schalter legen. Beispielsweise kann das Zurückziehen des rechten unteren Bumpers gleichbedeutend mit dem Drücken der Taste »A« sein. In Borderlands 2etwa können wir uns somit endlich gleichzeitig ducken und vernünftig zielen, mit einem Standard-Controller undenkbar. Auch in Assassin’s Creed 3macht diese Belegung Sinn: Connor kann nun die Umgebung erkunden und gleichzeitig schnell gehen. Ohne Sondertaste klappt das höchstens mit extremer Fingerakrobatik.
Damit das Razer Sabertooth funktioniert, reicht es das Gerät an den PC oder die Xbox 360 anzuschließen. Ein Treiber wird wegen der XInput-Unterstützung nicht benötigt, sodass PC-Nutzer um die mittlerweile mit Cloud-Zwang ausgelieferten Synapse-2.0-Software anderer Razer-Produkte herumkommen. Das Programmieren geht im Test einfach von der Hand. Per Druck auf die Profil-Taste links neben dem OLED-Display wählen wir das zu editierende Profil aus. Anschließend drücken wir zweimal den »Programmieren«-Schalter rechts neben dem Display. Nun halten wir die zu belegende Taste gedrückt und betätigen die gewünschte Funktion. Das Display zeigt die Zuweisung an und wir bestätigen per »Programmieren«-Taste.
Ähnlich einfach funktioniert das Einstellen der Empfindlichkeit der Analog-Sticks, was nur die Razer-Gamepads können. Während dies beim Onza noch per mechanischem Drehrad passiert, setzt Razer beim Sabertooth auf eine digitale Lösung mit je zehn Stufen für jeden Stick. Dabei können diese Einstellungen von Profil zu Profil unterschiedlich sein.
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