Der neue Trailer von GTA 6 ist 167 Sekunden lang. Laut eines Beitrags von Rockstar bei X besteht er zu gleichen Teilen aus Gameplay und Zwischensequenzen
. Demnach müssten etwa 80 Sekunden davon Gameplay zeigen.
Schaut man sich den Trailer an, kann man sich aus unserer Sicht durchaus fragen, wie man da auf 80 Sekunden Gameplay kommen soll. Zumindest ohne die Definition des Begriffs so weit zu strecken, dass er nicht mehr viel mit dem allgemeinen Verständnis davon zu tun hat.
Falls ihr den Trailer noch nicht gesehen habt oder ihn euch noch einmal anschauen wollt, könnt ihr das hier tun:
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GTA 6 zeigt in neuem Trailer endlich mehr von Vice City
Auch Digital Foundry sieht nur Zwischensequenzen
Das ausführliche Analyse-Video der Technik-Experten von Digital Foundry zu dem Trailer beginnt nicht umsonst mit einem frühen Hinweis darauf, dass es sich ausschließlich um Zwischensequenzen und nicht um Gameplay handelt.
- Das sorgt auch aufgrund des X-Beitrags von Rockstar in den Kommentaren für Diskussionen: Der entsprechende Hinweis auf den Tweet des Users @eliastico hat über 300 Antworten.
- Aus technischer Sicht ist die Unterscheidung ebenfalls wichtig, da man bei Zwischensequenzen, die in der Spielgrafik gerendert sind, grafisch noch mal einen obendrauf setzen kann. Schließlich steuert der Spieler die Szene nicht und die Performance ist besser kontrollierbar.
Ein Faktor ist bei der Unterscheidung zwischen Gameplay und Zwischensequenzen unserer Meinung nach besonders wichtig.
Die Kameraperspektiven sind entscheidend
Gameplay unterscheidet sich von Zwischensequenzen in der Regel vor allem in einem Punkt: der Kameraperspektive.
- Zwischensequenzen nutzen oft Blickwinkel und gleichmäßige Kameraschwenks, die im normalen Gameplay nicht vorkommen, um die Akteure und das Geschehen cineastisch in Szene zu setzen. Dazu zählen etwa Frontansichten der Figuren oder ein Blick auf die Szenerie von weit oben, der Seite oder aus der Froschperspektive.
- Gameplay läuft dagegen in der Regel mit einer fix positionierten (wenn auch teilweise wechselbaren) Kameraperspektive mit der Möglichkeit, den Bildausschnitt über Eingabegeräte wie die Maus und ein Gamepad zu verändern.
Der Großteil der Szenen im Trailer fällt unserer Einschätzung nach in die erste Kategorie, da man die Charaktere meist aus Perspektiven sieht, die sich zum direkten Steuern kaum oder überhaupt nicht eignen.
Es gibt zwar Szenen, die möglicherweise einen Übergang von einer Zwischensequenz zu Gameplay zeigen, wenn Jason beispielsweise zu Beginn durch die Tür in seine Strandhütte geht (00:25, ca. zwei Sekunden). Ähnliches kennen wir beispielsweise bereits aus Red Dead Redemption 2.
Mit dem, was wir unter Gameplay
verstehen, hat das aber nicht viel zu tun.
Was noch alles Gameplay
sein könnte
Es gibt einige Szenen, die unter einen erweiterten Begriff von Gameplay
fallen könnten.
- Dazu zählen beispielsweise das Gewichtheben bei 00:39, die Autofahrt bei 00:45 (möglicherweise aus Sicht des Beifahrers zu sehen) und der Blick auf die explodierenden Autos bei 01:56.
- Bedenkt man außerdem den Einsatz einer
Cinematic Kamera
, wie er bereits in Red Dead Redemption 2 möglich ist, während ihr selbst spielt, zählen noch mehr Szenen dazu wie auch die Autofahrt ganz am Ende bei 02:33.
Letztlich ist das hier aber nicht der entscheidende Punkt.
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Gameplay ist nicht gleich Gameplay
Wenn der Wunsch geäußert wird, Gameplay zu sehen (was in Bezug auf GTA 6 auch in den Kommentaren bei uns oft der Fall ist), dann geht es dabei vor allem um eines: einen Eindruck davon zu bekommen, wie sich ein Titel genau spielt.
Man mag jetzt argumentieren, dass das im Falle eines neuen GTAs nicht mehr wirklich nötig ist. Aber zum einen könnte das Spiel uns in dieser Hinsicht dennoch überraschen und zum anderen ist echtes
Gameplay nun mal das, womit man am Ende die meiste Zeit verbringt, selbst in einem Titel wie GTA.
Eines ist bei dem X-Beitrag von Rockstar aber noch zu berücksichtigen: Es dürfte ihnen dabei auch darum gehen, klarzustellen, dass es sich um in Echtzeit gerenderte Grafik aus dem Spielgeschehen handelt, die möglichst nahe an dem dran sein soll, was wir am Ende wirklich sehen werden. Sei es jetzt im echten Spielgeschehen oder während der in Echtzeit gerenderten Zwischensequenzen.
Das macht etwa der folgende Kommentar des Nutzers MMI bei X deutlich:
So viele Leute sagen, es sei CGI, dass Rockstar tweeten musste, dass es echt ist.
Wie nahe das finale Spiel gerade abseits der Zwischensequenzen an der technischen Qualität aus dem Trailer am Ende sein wird, bleibt zwar abzuwarten. Wir gehen aber davon aus, dass die Unterschiede sich in Grenzen halten werden.
Wie schätzt ihr die Lage ein? Seht ihr in dem neuen Trailer viel Gameplay und ist es euch überhaupt wichtig? Und kann GTA 6 am Ende auch grafisch das abliefern, was wir bis jetzt zu sehen bekommen haben? Schreibt es gerne in die Kommentare!
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