AMD hat auf der Siggraph 2017 die neuen Vega-Grafikkarten Radeon RX Vega 56 und Radeon RX Vega 64 vorgestellt und dabei auch Benchmarks präsentiert, unter anderem im Duell mit Nvidias Geforce GTX 1080. Unabhängige Messungen und Tests wird es voraussichtlich erst zum Release am 14. August geben, die Benchmarks von AMD selbst lassen aber bereits einige Rückschlüsse auf die Leistung der kommenden AMD-Karten zu.
Technische Details zu Radeon RX Vega 56 und RX Vega 64
Eines sticht dabei sofort ins Auge: Statt auf die üblicherweise besonders beachteten durchschnittlichen Bilder pro Sekunde einzugehen, nennt AMD nur minimale fps-Werte (beziehungsweise genauer gesagt den Durchschnittswert des langsamsten 1 % der jeweils gemessenen Frametimes).
Solche Werte gewinnen auch in unabhängigen Tests immer stärker an Bedeutung. Der Grund: Vereinzelt auftretende fps-Ausreißer nach unten können das Spielerlebnis durch ein kurzes Ruckeln oder Stocken spürbar negativ beeinträchtigen, in einem durchschnittlichen fps-Wert schlagen sie sich aber oft nicht nennenswert nieder.
Grundsätzlich ist es also sinnvoll, sich auch die Werte der niedrigsten Bilder pro Sekunde anzusehen. Dass sich AMD in seiner Präsentation aber ausschließlich auf diese Werte konzentriert, legt den Schluss nahe, dass die Radeon RX Vega 64 bei den durchschnittlichen fps-Werten im Vergleich mit der Geforce GTX 1080 (verwendet wurde die Founders Edition) weniger gut als bei den minimalen fps-Werten dasteht.
Unklar bleibt allerdings, welches Modell der RX Vega 64 für die Benchmarks benutzt wurde. Neben der luftgekühlten Variante existiert noch die höher getaktete und wassergekühlte Radeon RX Vega 64 Liquid Cooled, in der Präsentation heißt es lediglich stets »Radeon RX Vega 64«.
Samsung CF791 mit FreeSync als Referenz
Interessant ist auch ein Blick auf die weiteren Rahmenbedingungen der Benchmarks und ihrer Präsentation. AMD hat in zwei verschiedenen Auflösungen Messungen vorgenommen: 3440x1440 und 3840x2160. Außerdem werden die Ergebnisse in zwei Kategorien eingeteilt, nämlich die »Poor Experience« (zu Deutsch etwa »schlechte Spielerfahrung«) und die »Gaming Zone« (die wohl als gute Spielerfahrung gelten soll). Welcher Kategorie ein Ergebnis jeweils zuzuordnen ist, hängt von dem Freesync-Bereich des von AMD angegebenen Monitors ab.
Freesync ist eine Technologie von AMD, die analog zu Nvidias Gegenstück G-Sync mit Hilfe von variablen Bildwiederholraten des Monitors für eine möglichst optimale Bildausgabe sorgen soll, wenn eine passende AMD-Grafikkarte genutzt wird. Eingaben fühlen sich dadurch besonders direkt an, außerdem werden störende Bildteilungen verhindert.
FreeSync gegen G-Sync: Das bringen variable Bildwiederholraten
Der von AMD verwendete 1440p-Monitor Samsung CF791 unterstützt Freesync im Bereich von 48 bis 100 Hertz, der 2160p-Monitor Asus MG28UQ im Bereich von 40 bis 60 Hertz (wobei diese Grenzen aktuell laut AMD für alle Freesync-Monitore mit diesen Auflösungen gelten). Liegt ein gemessener Wert niedriger als die jeweilige Untergrenze, ordnet AMD ihn der »Poor Experience« zu.
Die RX Vega 64 sieht dabei grundsätzlich sehr gut aus, weil sie stets innerhalb der »Gaming Zone« landet, während es die GTX 1080 laut AMD zumindest in drei von zwölf grafisch aufbereiteten Fällen nur in die »Poor Experience« schafft. Insgesamt hinterlassen die gezeigten Benchmarks bei uns aber gerade auch aufgrund der eher ungewöhnlichen Art der Präsentation einen etwas (zu) bemühten Eindruck, um jede Skepsis gegenüber der tatsächlichen Leistung von RX Vega zerstreuen zu können.
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