Seite 2: Der Samsung Odyssey Neo G9 weckt im Test Emotionen - und zwar alle davon!

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Die Panellotterie, präsentiert von Samsung!

Man muss sich nicht lange mit dem Neo G9 beschäftigen, ehe man im Netz auf die ersten Unmutsäußerungen stößt. Reddit, Twitter und sämtliche Foren sind voll davon. Die Probleme gab es schon beim Vorgänger, beim Neo sind sie nicht weniger dramatisch. Die ausgelieferten Monitore haben reihenweise Ausfälle: Pixelfehler, ungleiche Ausleuchtung, Flackern, Knarzen im Betrieb, Scan-Lines; Blackscreens und, und, und. Je länger man sich damit befasst, desto eher kommt man zum Schluss: Das Ding ist doch eine Fehlkonstruktion!

Bei einem Gerät in der Preisklasse eines Karibikurlaubs hofft man eigentlich auf eine gewisse Qualitätssicherung – weit gefehlt. Selbst fast ein Jahr nach Release beklagen sich viele Käufer über mangelbehaftete Panels. Nicht wenige monierten bei Reddit, dass sie ihren Neo G9 mehr als einmal hatten zurückschicken müssen, weil er einfach nicht richtig funktionieren wollte oder beschädigt war. Warum Samsung das toleriert, ist fraglich. Entweder werden die Geräte nicht richtig auf Funktionalität getestet oder sind so empfindlich, dass sie den Transport nicht überstehen. Hinsichtlich der Zusammensetzung der Probleme und der mehr als üppigen Verpackung vermutet die Netzwelt eher Ersteres.

1000R, also ein Radius von 1000 Zentimetern, sorgen dafür, dass sich der Samsung Odyssey Neo G9 geradezu um euer Sichtfeld schmiegt. 1000R, also ein Radius von 1000 Zentimetern, sorgen dafür, dass sich der Samsung Odyssey Neo G9 geradezu um euer Sichtfeld schmiegt.

Wer einen Samsung Odyssey (Neo) G9 bestellt, macht bei der Panellotterie mit. Bei längerer Recherche gewinnt man den Eindruck, dass die Chance, ein einwandfreies Gerät zu erhalten, bei etwa 30 bis 50 Prozent liegt. Beim Auspacken und bei der Inbetriebnahme gesellen sich zu der Vorfreude dementsprechend auch noch Nervenkitzel und Nervosität dazu. Ich sagte ja: Emotionen!

Der zweite Punkt, der die ein oder andere Wutfalte ins Gesicht graben kann, ist die Software. Zu Release funktionierte HDR kaum bis gar nicht. Weiß wurde zu Grau, Farben waren trüb und verwaschen, als hätte man Regenwolken davorgeschoben - oder einen Dark Souls-Filter aufgesetzt. Es gab auch Fälle, bei denen HDR nur mit 120 Hertz funktionierte, bei anderen wiederum ging es ausschließlich bei 240Hz.

Hier hat die monitorinterne Software nicht mit Windows HDR harmoniert, teilweise hängten sich die Bildschirme auch auf und mussten per Netzabschaltung reanimiert werden. Es dauerte Monate, ehe das durch Updates gefixt werden konnte. Mittlerweile läuft das deutlich besser, aber auch hier muss man sich fragen: Warum bringt Samsung ein HDR-Produkt auf den Markt, bei dem HDR nicht funktioniert?

Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?

Die Updates sind ebenfalls eine Sache für sich. Denn Samsung hat sich dem Glücksspielmotto ganz offenkundig mit Leib und Seele verschrieben. Die Updates werden über die Samsung-Seite heruntergeladen, aber natürlich funktionieren die Dateien der deutschen oder englischen Seite nicht immer, nein, dann gehen nur jene von der südkoreanischen Domain. Das Downloadfenster lässt sich freundlicherweise nicht übersetzen, zum Glück gibt hierfür es auf Reddit eine Anleitung, welche Tasten man quasi blind drücken muss, um die richtige Datei auch als Koreanisch-Laie herunterladen zu können. Kein Scherz!

Frontansicht Ihr braucht eine Menge Platz auf eurem Schreibtisch! Es gibt natürlich auch die Option für Wand- oder freie Tischhalterungen, aber die gehen bei gut und gerne 200 Euro los.

Curvend Die Kurve des G9 ist eine Wucht! (Cat for scale).

Weiter geht es mit der Installation: USB-Stick mit der Update-Datei rein, über die Monitorsteuerung auf Update navigieren, ausführen, fertig. So wäre das zumindest in einer Welt, in der alle Spiele bugfrei veröffentlicht werden, Grafikkarten weit unter der UVP erhältlich sind und Game of Thrones die letzten beiden Staffeln neu gedreht hätte.

In der Realität mag der Neo G9 nämlich nur etwa jeden vierten USB-Stick, ganz egal, ob er korrekterweise in FAT32 formatiert oder von welchem Hersteller er ist. Manche Updates haben alte Probleme mit Flackern, HDR oder die horizontalen Scan-Lines behoben, aber bei einem Monitor im Highend-Segment sollte man eigentlich erwarten, dass das Ding schon bei Lieferung funktioniert. All das sind Kritikpunkte, die jeden potenziellen Käufer abschrecken sollten. Ist der Neo G9 also nur ein teurer Reinfall? Mitnichten!

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