Spider-Man Remastered sieht auf dem PC super aus, aber das Maximum kostet euch viel

In unserem Technik-Check fühlen wir dem Superhelden auf den Zahn. Was bringen Raytracing, DLSS und Co. auf dem heimischen Rechner?

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Aus großer Kraft folgt große Verantwortung. Das weiß auch das Entwicklerstudio Insomniac Games. Denn Spider-Man Remastered hat die Kraft, euch zahlreiche Stunden vor den Bildschirm zu fesseln und schlaflose Nächte zu bereiten.

Wie schaut es also mit der Verantwortung aus, einen möglichst sauberen PC-Port abzuliefern? Für diese Aufgabe hat sich das Studio mit dem Portierungs-Spezialisten Nixxes Software zusammengetan, der auch schon Spiele wie Deus Ex: Human Revolution oder Shadow of the Tomb Raider auf den heimischen Rechner gebracht hat.

Und so viel vorweg: Peter Parker turnt in optisch mehr als überzeugender Manier durch New York, und das sogar auf schwächeren PCs. Aber lasst uns gerne ins Detail gehen, weshalb wir nun unsere Web-Shooter anlegen und mit euch gemeinsam durch die Häuserschluchten schwingen. Solange es nicht regnet und wir kopfüber hängen…

Wie verlief unser Test-Prozess?
Der Technik-Check von Spider-Man Remastered war ein Auf und Ab. Die frühen Testversionen liefen in Sachen Performance und Grafikqualität zwar ebenfalls schon rund, dennoch traten regelmäßig Probleme auf: Nicht reproduzierbare Abstürze, vertauschte Audiospuren und auch das Raytracing war zumindest auf der mittleren Detailstufe mehr Pixelbrei als Augenschmaus. Wir standen mit Sony in Kontakt, die uns weitere Updates in Aussicht gestellt haben.

Dann erschien wenige Tage vor Release ein rund 40 GByte großer Patch, der die beschriebenen Probleme auf unseren Testsystemen behob und auch Features wie Raytracing oder Nvidias DLSS sichtbar verbesserte. Deshalb haben wir von einer Abwertung abgesehen. Dennoch können wir nicht vollends garantieren, dass auch auf eurer Hardware-Konfiguration keines der obigen Probleme weiterhin auftritt. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, solltet ihr vor dem Kauf noch die ersten Patches abwarten.

Wenn ihr euch hingegen weniger für die Technik als mehr für das Spiel an sich interessiert, dann solltet ihr einfach mal bei Vali vorbeischauen. Der hat sich nämlich ebenfalls ins Abenteuer gestürzt und die PC-Version von Spider-Man: Remastered getestet:

Was die PC-Version von Spider-Man Remastered gut macht

Beim Spielen der PC-Version wird direkt klar, dass wir es hier mit einem weiteren guten PlayStation-Port zu tun haben, der in vielen Punkten überzeugen kann:

  • Die Frametimes sind konstant. Das klingt zunächst wie eine Randnotiz, ist bei solch einem Open-World-Spiel mit konstantem Nachladen von Daten im Hintergrund aber durchaus wichtig. Das Bild bleibt auch in den schnellsten Schwung-Passagen konstant flüssig, weder große Bildeinbrüche noch eine unsaubere Verteilung der einzelnen Frames konnten wir feststellen.
  • Die Ladezeiten fallen erfreulich kurz aus. Mit den ultra-schnellen Sequenzen auf der PlayStation 5 kann der PC zwar nicht ganz mithalten, dennoch dauert es im Schnitt nur rund 10 Sekunden, um vom Hauptmenü ins eigentliche Spiel zu gelangen.
  • Es gibt viele zusätzliche Grafik-Features. Im Vergleich zur Konsolen-Fassung kommen wir auf dem PC in den Genuss von Nvidias KI-Technologien DLSS und DLAA, die beide für mehr FPS bei hoher Bildqualität sorgen sollen. Mit an Bord ist außerdem hochwertiges Raytracing für realistische Reflexionen, etwa bei Wasserpfützen oder den allgegenwärtigen Wolkenkratzern Manhattans. Besitzer von Ultrawide-Monitoren können das Spiel zudem im 21:9-Seitenverhältnis erleben.
  • Das Spiel sieht auch auf schwächeren Systemen erstaunlich gut aus. Wenn euer PC nicht mehr taufrisch ist, könnt ihr Spider-Man: Remastered dennoch in einer schicken Optik genießen. Selbst mit reduzierten Grafikeinstellungen sieht das Spiel noch mehr als passabel aus. Dafür sorgen vor allem eine hohe Weitsicht sowie die schicke Beleuchtung. Hilfreiche Tuning-Tipps findet ihr weiter unten.
  • Die Charaktermodelle sind brillant. Eine der größten optischen Stärken von Spider-Man Remastered sind die Hauptfiguren, die vor Details nur so strotzen (siehe die Bilder unten). Auch ihre Mimik ist komplex und überträgt Emotionen glaubwürdig. Bei den NPCs kann man bereits einen optischen Unterschied erkennen, aber denen schaut man auch nicht so genau ins Gesicht.

Spider-Man Die Charaktermodelle in Spider-Man Remastered sind hochdetailliert und besitzen eine ausgefeilte Mimik.

Wilson Fisk Das gilt nicht nur die Guten, sondern auch für die Schurken.

Dr. Otto Octavius Falten, Schweiß, kleine Unreinheiten - die Gesichter wirken äußerst echt.

NPC Andere Figuren können ebenfalls noch mit Detailverliebtheit glänzen.

Womit Spider-Man Remastered noch zu kämpfen hat

Trotz des technisch inzwischen guten Zustands gibt es noch ein paar kleine Stolpersteinchen, die dem verwöhnten Spielerauge gelegentlich auffallen könnten:

  • Ruckler und Standbilder beim Start von Zwischensequenzen: Ab und zu kam es zu Bildstottern oder kurzen Standbildern, sobald eine Cutscene startete. Das war aber meist nur eine Sache von Sekunden und führte nicht zu Abstürzen oder anderen Problemen, weshalb es das Spielerlebnis nicht negativ beeinträchtigt.
  • Nachladende Gebäudetexturen: In unserer Testversion kam es vor allem bei schnellen Kameraschwenks gelegentlich zu unschönem Texturmatsch an Gebäuden. Nach rund ein bis zwei Sekunden erscheinen dann zwar die hochauflösenden Pixeltapeten, dennoch kann es ab und zu stören, wenn sich ein Wolkenkratzer erst vor euren Augen mit der korrekten Textur bekleidet. Selbst in der originalen PS4-Version konnten wir dieses Phänomen nicht beobachten. Wir behalten die Situation zum Release im Auge und prüfen, ob ein erster Patch hier noch Abhilfe schafft.

Ungeachtet der Textur-Detailstufe kann es bei schnellen Kameraschwenks zu unschönen Nachladeeffekten an Gebäuden kommen. Ungeachtet der Textur-Detailstufe kann es bei schnellen Kameraschwenks zu unschönen Nachladeeffekten an Gebäuden kommen.

Die Systemanforderungen im Detail

Ein Blick auf die offiziellen Systemanforderungen lässt vermuten, dass wir für die maximale Grafikqualität in 4K und mit 60 FPS einen waschechten High-End-PC unter dem Schreibtisch stehen haben müssen. So viel vorweg: Wer alles auf Anschlag drehen möchte, kann sich in der Tat an der untenstehenden Tabelle orientieren, sprich: Eine Geforce RTX 3080 sollte es für ungetrübten Raytracing-Genuss schon sein.

Die gute Nachricht ist aber: Das Spiel ist erfreulich genügsam und lässt sich noch dazu dank zahlreicher Regler in den Grafik-Optionen optimal auf euer System einstellen. Außerdem ist Spider-Man Remastered eines dieser Spiele, die selbst auf niedrigen Einstellungen noch äußerst ansprechend aussehen. Um das zu beweisen, haben wir ein paar Vergleichsbilder für euch angefertigt und natürlich auch die Performance gemessen.

Auch ältere PCs können das Spiel stemmen. Spielt ihr in 1080p, genügt bereits eine Grafikkarte vom Schlag einer Geforce GTX 1060 oder Radeon RX 580. Dann könnt ihr das Spielgeschehen in mittleren bis hohen Einstellungen bei konstanten 60 FPS genießen.

Wir haben auf unserem Testsystem fleißig an den Reglern gedreht und versucht, den optimalen Kompromiss aus Leistung und Bildqualität zu finden. Im Falle unseres Core i7-11800H und der Geforce RTX 3070 Mobile (140 Watt TGP) samt 16 GB DDR4-3200 MHz RAM lag dieses Optimum bei Full HD, hohen Details und mittleren Raytracing-Effekten - DLSS haben wir deaktiviert gelassen.

Damit bewegte sich die Bildrate konstant zwischen 53 bis 64 FPS, sehr kurze Abstecher in hohe 30er-Regionen wurden meist beim rasanten Schwingen durch die Häuserschluchten verzeichnet. Allgemein fällt auf, dass die höchsten Grafik-Einstellungen viel Leistung kosten, ohne einen großen Zugewinn an Bildqualität zu bringen. Deshalb bereiten wir bereits einen separaten Tuning-Guide für euch vor, der zeitnah erscheinen wird.

Wie gut ist die Unterstützung für 21:9-Monitore? Dank unserer Monitor-Gurus in der Redaktion haben wir auch den Support für Ultrawide-Auflösungen, in unserem Fall 3440 x 1440 Pixel, testen können. Das Ergebnis ist vor allem beim Blick über ganz New York beeindruckend. Hierfür benötigt ihr aber aufgrund des erweiterten Bildinhalts auch ein potentes System. Unterhalb einer RTX 3080 solltet ihr nicht mit hohen Details liebäugeln.

Unterm Strich stellen die offiziellen Systemanforderungen unserer Einschätzung nach einen verlässlichen Gradmesser dar, wenn ihr wissen möchtet, ob euer PC imstande ist, Spider-Man Remastered zu stemmen. Generell gilt: Deaktiviert ihr Raytracing, müsst ihr zwar auf realistische Reflexionen verzichten, verschafft euch damit aber auch einen großen Leistungspuffer, den ihr in die anderen Einstellungen investieren könnt.

Hier die Performance-Messungen von unserem Testsystem:

Spider-Man Remastered
1920 x 1080 Pixel, Core i7-11800H, RTX 3070 Mobile, 32 GB DDR4-3200 MHz, Windows 11

  • Max. FPS
  • Avg. FPS
  • Min. FPS
Detailstufe "Sehr niedrig"
108
92
81
Detailstufe "Niedrig"
97
88
76
Detailstufe "Mittel"
86
71
58
Detailstufe "Hoch"
78
64
46
Detailstufe "Sehr hoch"
69
55
41
  • 0
  • 22
  • 44
  • 66
  • 88
  • 110

Wie sehen die einzelnen Detailstufen aus? Wie bereits erwähnt kann es durchaus sinnvoll sein, bei der ein oder anderen Option nur mit hohen oder gar mittleren Details zu spielen, statt alle Regler auf Anschlag zu drehen. Die Performance bedankt sich, der grafische Unterschied ist gering und selbst auf Standbildern nur schwer auszumachen, aber versucht gerne euer Glück.

Tipp: Ihr könnt die Bilder auch in Originalgröße anschauen. Klickt dazu zunächst auf das Bild und dann unten links auf In Originalgröße anzeigen.

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