Seite 2: SSD gegen HDD: Was ist der Unterschied und wie wichtig ist eine SSD für Spieler?

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Wie wichtig ist eine SSD für Spieler?

Ein Spiele-PC profitiert in doppelter Hinsicht von einer schnellen SSD. Das Betriebssystem und Programme starten deutlich schneller als mit einer HDD, außerdem reduzieren sich die Ladezeiten in Spielen teils deutlich. Ein Spiele-PC profitiert in doppelter Hinsicht von einer schnellen SSD. Das Betriebssystem und Programme starten deutlich schneller als mit einer HDD, außerdem reduzieren sich die Ladezeiten in Spielen teils deutlich.

Der Wechsel zu einer SSD lohnt sich aufgrund der beschriebenen Vorzüge sehr, auch für Spieler. Der schnellere Dateizugriff macht sich bereits unter Windows derart stark bemerkbar, dass keine andere technische Neuheit der letzten Jahrzehnte im PC-Alltag so deutlich spürbar ist.

Programme starten nicht selten mehr als doppelt so schnell, bei mancher Anwendung taucht das Programmfenster ohne spürbare Verzögerung auf, während bei einer HDD sekundenlang gewartet werden muss. Die Bedienung des Systems wird schlicht viel flüssiger und angenehmer - zu einer Festplatte will dann keiner mehr zurück.

Ladezeiten können mit SSDs halbiert werden

Zu den Anwendungen, die durch SSDs beschleunigt werden, gehören auch Spiele. Zwar erreichen diese dadurch nicht mehr Bilder pro Sekunde (FPS), weil dafür weiterhin vor allem Grafikkarte und CPU entscheidend sind, doch der schnellere Dateizugriff sorgt für spürbar kürzere Ladezeiten.

Je nach Titel schwankt der Vorteil, doch nicht selten werden die Ladezeiten bereits mit einer vergleichsweise langsamen SATA-SSD gegenüber einer HDD halbiert. Noch etwas schneller geht es mit einer NVMe-SSD, allerdings liegt der Vorsprung zur SATA-SSD meist im einstelligen Prozentbereich, wie unter anderem unser folgender Test zeigt:

Mittelfristig werden NVMe-SSDs aber die SATA-SSDs ersetzen und sind in der Einstiegsklasse trotz Mehrleistung kaum noch teurer und daher vorzuziehen, auch mit Blick auf DirectStorage (mehr dazu gleich).

Was ist der größte Vorteil von HDDs?

Der Preis pro Speicherplatz bleibt der große Nachteil einer SSD gegenüber einer HDD: Zum Beispiel kostet eine SSD mit 1 TByte aktuell knapp 70 bis 80 Euro. Für diesen Preis erhält man teilweise schon HDDs mit vier mal so viel Speicherplatz.

Pro Terabyte sind SSDs also weiterhin klar teuer als Festplatten. Wenn es nicht auf die Leistung ankommt, etwa zur dauerhaften Ablage von Bildern oder Videos, sind HDDs damit weiterhin ein guter Archivspeicher, der sich grundsätzlich auch für Spiele eignet. Ihr müsst euch aber im Klaren darüber sein, dass ihr dann auch mit viel längeren Ladezeiten leben müsst. Zumindest Titel, die ihr oft spielt, sollten deshalb besser auf einer SSD untergebracht sein.

Die Software bremst SSDs noch aus

Dass SSDs trotz mindestens zehnmal so schnellen Zugriffszeiten und wesentlich höheren Transferraten im praktischen Einsatz nicht um diesen Faktor schneller als HDDs sind, liegt daran, dass sie an anderer Stelle im System ausgebremst werden.

Dort wo nicht die CPU-Leistung limitiert, ist oft die Software der Flaschenhals, die auch in diesen Tagen noch vorwiegend auf die ältere HDD-Technik abgestimmt ist. Das eigentliche Potenzial der SSDs wird somit lange nicht in allen Fällen ausgenutzt.

Aktuelle SSDs

Werden schnelle SSDs mit DirectStorage und Windows 11 wichtiger?

Um sich DirectStorage und darauf aufbauende Techniken wie Nvidias RTX IO zu Nutze machen zu können, muss eine SSD sehr schnell sein. Die weit verbreiteten Modelle mit SATA3-Schnittstelle und maxmial etwa 550 MByte sind dafür nicht flott genug, stattdessen muss es eine SSD mit PCI-Express-Schnittstelle sein. Um sich DirectStorage und darauf aufbauende Techniken wie Nvidias RTX IO zu Nutze machen zu können, muss eine SSD sehr schnell sein. Die weit verbreiteten Modelle mit SATA3-Schnittstelle und maxmial etwa 550 MByte sind dafür nicht flott genug, stattdessen muss es eine SSD mit PCI-Express-Schnittstelle sein.

Es gibt Ansätze, die das eben beschriebene Problem ändern wollen. Dazu zählt im Spielebereich DirectStorage, das sich wie im Bild oben zu sehen auch Nvidia anhand von RTX IO zu Nutze machen will. Bei DirectStorage handelt es sich um eine neue Programmierschnittstelle für die Daten-Ein- und Ausgabe (I/O), die Microsoft bei der Xbox Series X eingeführt hat, die aber auch in Spiele-PCs Einzug halten soll.

Mit DirectStorage erhalten Spieleentwickler ein Werkzeug, um den anfallenden Datenstrom der Leistungsfähigkeit von schnellen NVMe-SSDs anzupassen. So werden Spieldateien in viele kleine Datenblöcke zerlegt und nur noch die gerade benötigten geladen. Dadurch steigt die Zahl der I/O-Requests. Zudem soll der anfallende Dateioverhead verringert werden und die Komprimierung von Daten effizienter erfolgen. Ziel ist es, den Weg der Daten vom Massenspeicher zur Grafikkarte zu beschleunigen und die CPU zu entlasten.

Spiele sollen so von weiter reduzierten Ladezeiten wie auch einem höheren Detailgrad auch bei schnellen Bewegungen durch die Spielwelt profitieren, da durch die effizientere Speicherverwaltung mehr Details effektiv nutzbar werden. Noch fehlen aber nicht nur entsprechende (Windows-)Titel, sondern auch ein offizieller Release von DirectStorage.

Zuletzt wurde im Juli 2021 die Veröffentlichung einer Developer Preview angekündigt. Dabei hieß es auch, dass DirectStorage mit dem neuen Windows 11 die größten Vorteile bieten soll. Es kommt aber ebenfalls für Windows 10 und wie groß die Unterschiede zwischen Windows 10 und 11 sein werden, bleibt abzuwarten. Mehr zur Wichtigkeit von DirectStorage und Windows 11 erfahrt ihr auch in unserer Experteneinschätzung:

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass schnelle SSDs zwar in der Tat durch DirectStorage wichtiger werden. Bis das auf dem PC in der Praxis in einer größeren Zahl an Titeln wirklich relevant ist, dürften aber noch einige Jahre vergehen. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, empfiehlt sich beim Neukauf aber durchaus der Griff zu einer schnellen PCI-Express-SSD, da sich der Aufpreis gegenüber SATA3-SSDs mittlerweile in recht überschaubaren Grenzen hält.

Welche Datenträger nutzt ihr in euren PCs und wann rechnet ihr damit, dass DirectStorage auf dem PC eine wichtige Rolle spielt? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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