Während Elon Musks Neuralink bereits Menschen mit Gehirn-Implantaten versorgt, arbeitet Valve-CEO Gabe Newell seit Jahren an einer eigenen Vision: Hirn-Computer-Schnittstellen speziell für Gaming. Jetzt wird sein Startup Starfish Neuroscience konkreter.
Hirnchips gegen Krebs?
Im Detail: Starfish Neuroscience, Newells 2019 gegründetes Startup, hat seinen ersten eigenen Gehirn-Chip angekündigt. Er soll noch Ende 2025 fertig werden und eine weniger invasive Alternative zu bestehenden Implantaten bieten.
Wir erwarten unsere ersten Chips Ende 2025 und suchen Kooperationspartner, für die ein solcher Chip neue und aufregende Möglichkeiten eröffnen würde.
- Starfish-Neuroingenieur Nate Cermak im offiziellen Blogpost.
Die Idee ist nicht neu. Bereits 2011 begann Valve mit Psychologen die biologischen Reaktion von Menschen auf Gaming zu beobachten.
Wofür soll das gut sein? Starfish Neuroscience konzentriert sich zunächst auf medizinische Anwendungen:
- Präzisions-Hyperthermie-Gerät zur gezielten Tumor-Zerstörung
- Robotergesteuerte Magnetstimulation für Depressionen und bipolare Störungen
Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass neurologische Störungen wie Parkinson mit Fehlfunktionen zwischen verschiedenen Hirnregionen zusammenhängen.
- Starfish-Neuroingenieur Nate Cermak
Technische Specs: Klein, aber leistungsstark
Der Starfish-Chip setzt auf modernste TSMC-55-nm-Fertigung. In ihrer Ankündigung geben die Entwickler von Starfisch Neurascience auch ein paar technische Informationen:
- 32 Elektroden-Stellen mit 16 simultanen Aufnahmekanälen
- Aufnahme und Stimulation von Gehirnaktivität möglich
- Digitale Datenverarbeitung direkt auf dem Chip
- Drahtlose Datenübertragung mit geringer Bandbreite
Der Chip soll etwas kleiner und effizienter sein als die Konkurrenz von Elon Musks Neuralink. Die Unterschiede in den Specs seht ihr hier:
- Deutlich kleiner: Nur 2 x 4 Millimeter statt 23 Millimeter Durchmesser
- Weniger Strom: 1,1 Milliwatt statt 6 Milliwatt
- Kein Akku nötig: Funktioniert komplett über Wireless-Power
- Mehrere Hirnregionen: 32 Elektroden für verschiedene Bereiche gleichzeitig
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Neuralink bereits bei drei Patienten implantiert
Zum Vergleich: Elon Musks Neuralink hat bereits drei Menschen mit dem N1-Chip versorgt, wie The Verge berichtet. Trotz einiger technischer Probleme – bei Patient Nummer eins lösten sich Elektroden-Fäden – funktioniert das System und ermöglicht Computersteuerung per Gedanken.
Newells Ansatz setzt angeblich auf eine weniger invasive Alternative, die ohne Akku auskommt und mehrere Hirnregionen gleichzeitig anzapfen kann.
Wann kommt Gaming per Gedankensteuerung?
Ob und wann Starfish-Technologie tatsächlich ins Gaming kommt, bleibt offen. Newell hatte bereits 2019 erklärt, dass Brain-Computer-Interfaces das Gaming-Erlebnis grundlegend verändern könnten – etwa durch direkte Emotionsübertragung oder gedankengesteuerte Charaktere.
Zunächst aber steht die medizinische Anwendung im Vordergrund. Der erste Chip soll Ende 2025 verfügbar sein, allerdings nur als Komponente für Forschungspartner – nicht als fertiges Implantat.
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