Nach dem Teufel Zola und dem Cage One wagt sich der Berliner Hersteller mit dem neuen Cage Pro nun erstmals an ein kabelloses Gaming-Headset heran.
Der Preis ist mit rund 200 Euro ambitioniert und spielt in einer Liga mit Klassikern wie dem Razer Blackshark V2 Pro (2023).
Wir haben getestet, ob das Teufel Cage Pro dem hohen Preis gerecht wird – kommen aber zu einem durchwachsenen Ergebnis.
Transparenzhinweis: Teufel hat mir das Cage Pro für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Hersteller hatte keinen Einfluss auf den Artikelinhalt und bekam keine Einsicht vor Erscheinen des Tests. Es bestand keine Verpflichtung zu einem Testbericht.
Erstklassige Verarbeitung auf Kunststoffbasis
Das Cage Pro besteht überwiegend aus hochwertigem, sauber verarbeitetem Kunststoff. An den äußeren Ohrmuscheln wurde jeweils ein RGB-Leuchtstreifen integriert, der sich mit der Software verändern oder abschalten lässt.
Alles am Gerät wirkt wie aus einem Guss. Nichts steht über oder knarzt unschön. Die Verarbeitung ist sauber.
Test, Test ... Hörst du mich?
Spannend wird es beim abnehmbaren Mikrofon: Es wird über ein glattes, magnetisches Metallstück in den Kopfhörer gesetzt und nicht, wie meist üblich, über einen Stecker eingestöpselt.
Spontan einen Schluck aus meiner Kaffeetasse zu nehmen, gestaltete sich als etwas hakelig, weil sich das Mikrofon nicht toll vom Mund wegbiegen lässt.
Das alleine wäre natürlich nicht so schlimm gewesen, aber auch die Sprachübertragung ist nicht so gut, wie sie es für ein 200-Euro-Headset sein müsste.
Ich wurde in Gesprächen zwar verstanden, klang aber dumpf und blechern. Ein Freund fragte mich beispielsweise einmal, ob ich erkältet sei, als ich mit ihm über Discord sprach. Das war nicht der Fall.
Stundenlanges, komfortables Spielen mit Raumklang
In Spielen gefiel mir der räumliche Klang gut, wenngleich er einen Tick detaillierter hätte sein können. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Ich war insgesamt zufrieden.
Explosionen und Schussgeräusche haben mit dem Cage Pro ordentlich Wumms, wie es sich für ein Gaming-Headset gehört. Allerdings kommen derartige Töne manchmal ein wenig zu wuchtig ans Ohr, sodass Facetten verloren gehen.
In Sachen Ortung kann man dem Cage Pro nichts vorwerfen. Meistens war deutlich heraus hörbar, woher die Töne kommen. Gegner ließen sich problemlos ausfindig machen.
Sei es beim Spielen oder beim Arbeiten: Ich habe das Headset gerne auch über längere Zeit getragen, denn es sitzt bequem und erzeugt keinerlei Druck. Das Ohrmuschelmaterial lässt die Haut darunter ein wenig atmen, wodurch dieses Headset super für den Sommer geeignet ist.
Die Reichweite ist zwar nicht so stark wie bei einem Razer Blackshark V2 Pro (2023) oder einem Audeze Maxwell, ich konnte mich aber dennoch von meinem Büro in der ersten Etage aus durchs gesamte Haus und auch noch ein Stückchen nach draußen bewegen.
Beim Preis stellt sich Teufel selbst ein Bein
Ihr merkt: Bei vielen Aussagen zu dem Headset muss ich relativieren. Das liegt am Prei des Gerätes. Das Headset soll 200 Euro kosten. Zwar ist das Cage Pro bis auf das schwache Mikrofon eine solide Wahl, bei diesem Endpreis darf und muss man aber etwas kritischer sein.
Für ungefähr 170 Euro bekommt man beispielsweise das Razer Blackshark V2 Pro (2023), das ein besseres, abnehmbares Mikrofon und ein detaillierteres Klangbild liefert. Allerdings ist der Bass beim Teufel Cage Pro gegenüber dem Modell von Razer überlegen, wenn auch etwas überrepräsentiert.
Die Akkulaufzeit ist mit knapp 68 Stunden im Jahre 2024 nichts Besonderes mehr. Zudem fällt sie unter realen Testbedingungen deutlich geringer aus (Funk-Betrieb, wechselnde Lautstärken, eingeschaltete Beleuchtung).
Beleuchtete Gaming-Headsets gibt es einige und satten Sound bekommt man ebenfalls auch anderswo. Für 200 Euro erwarte ich zudem ein ordentliches Ladekabel und ein Top-Mikrofon.
In Anbetracht des Preises liefert das Cage Pro eher Durchschnittskost, die man auch für weniger Geld bekommen kann.
Spezifikationen
- Verbindung: Kabellos über 2,4 GHz-Funk-Dongle oder Bluetooth, 3,5-Millimeter-Klinke
- Bauweise: Geschlossen
- Akkulaufzeit: 68 Stunden auf mittlerer Lautstärke (Herstellerangabe)
- Treiber: 40 Millimeter
- Frequenzgang: 20 - 20000 Hz
- Kompatibilität: PC, Konsolen, iOS, Android, Mac
- Mikrofon: Abnehmbares magnetisches HD-Kondensator
- Mikrofonfrequenz: Hertz
- Beleuchtung: Ja, RGB
- Gewicht: 345 g
- Variationen: Teufel Cage One (kabelgebundener Vorgänger von 2022)
- Lieferumfang: Kopfhörer, Mikrofon, Ladekabel, USB-Funk-Dongle, 3,5-Millimeter-Klinkenkabel
Preis und Verfügbarkeit
- Release: 17. September 2024
- Preis: 200 Euro (UVP)
So habe ich getestet
Ich hatte das Teufel Cage Pro ungefähr drei Wochen lang im Einsatz. Während der Zeit trug ich es bei der Büroarbeit, hörte Musik, schaute nebenher Serien und andere Videos und nahm täglich an Team-Meetings sowie anderen Voice-Chats teil. Nach Feierabend und an den Wochenenden spielte ich damit. Darunter waren viele kleinere Indie-Titel, das Action-Adventure Banishers, ein paar Runden in Counter-Strike 2 und der Rhythmus-Shooter Metal: Hellsinger.
Solltet ihr euch das Teufel Cage Pro kaufen?
Das Teufel Cage Pro lohnt sich für euch, wenn ihr …
- ein bequemes, kabelloses Gaming-Headset sucht.
- viel Wert auf guten räumlichen Klang legt und das Mikrofon nur gelegentlich braucht.
- ein beleuchtetes Headset wollt.
Alternativen zum Teufel Cage Pro
- JBL Quantum 910P oder Razer Kraken V4, wenn ihr eine auffälligere RGB-Beleuchtung bevorzugt
- Corsair HS80 Max, wenn ihr einen preisgünstigeren, superbequemen Allrounder sucht
- Razer Blackshark V2 Pro (2023), wenn ihr ein besseres Mikrofon und einen klaren Klang wollt
Das Teufel Cage Pro ist ein ordentliches, bequemes Gaming-Headset, das seine Stärken vor allem am PC ausspielt. Der räumliche Klang und die Ortung sind durchaus gelungen. Via Software kann an Ton und Beleuchtung noch nachgebessert werden. Jedoch ist die Akkulaufzeit mit 68 Stunden für 2024 eher mittelprächtig und das Mikrofon lässt zu wünschen übrig. Für 200 Euro bekommt man Besseres.
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