Alle Arten von Local Dimming erklärt: Warum es so wichtig für die Bildqualität eures TVs ist

Edge-LED, Mini-LED, Backlit: Wir erklären auch alle Formen von Hintergrundbeleuchtung am Fernseher.

Achtung, es wird hell: Hintergrundbeleuchtung spielt bei LEDs und QLEDs eine wichtige Rolle! (Bild: Samsung) Achtung, es wird hell: Hintergrundbeleuchtung spielt bei LEDs und QLEDs eine wichtige Rolle! (Bild: Samsung)

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Beim Kauf eines Fernsehers mit Hintergrundbeleuchtung ist die Anzahl der Dimming-Zonen entscheidend.
  • Günstige Fernseher haben wenige Dimming-Zonen oder nur Edge-LED, was zu schlechteren Kontrasten führt.
  • Teurere Modelle haben Full Array Dimming mit vielen Zonen für feinere Detailabstimmung.
  • Mini-LED-Beleuchtung bietet eine noch bessere Detailabstimmung, ist aber noch relativ teuer.
  • OLED-Fernseher haben keine Hintergrundbeleuchtung und keine Probleme.

Wenn ihr euch einen neuen Fernseher kauft, dann stehen viele Fragen im Raum: Wie groß? Welches Panel? Welche Marke? Welche Features?

Solltet ihr euch für einen TV mit Hintergrundbeleuchtung interessieren, dann achtet vor allem darauf, welche Hintergrundbeleuchtung er hat, denn nicht alle LED-LCDs und QLEDs sind gleich ausgerüstet.

Als kleine Auffrischung: Einer der wichtigsten Werte beim Kauf eines TVs ist dessen Spitzenhelligkeit. Je höher der Wert, desto stärkere Kontraste kann dieser produzieren. Ich habe das in diesem Artikel erklärt:

Doch es ist genauso wichtig, über wie viele Leuchtquellen der Fernseher diese einsetzt.

Was ist Local Dimming?

Hinter dem Panel eines LED-Fernsehers (das gilt auch für QLED, ULED usw.) sitzen Leuchtdioden, die es braucht, um ein Bild auf das Display zu übertragen. Je nachdem, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, werden die Dioden gedimmt oder ausgeschaltet.

Als Faustregel gilt: Je mehr Dioden, desto besser.

Das sorgt für zweierlei Dinge:

  • Knackigere Farben: Mehr Leuchtdioden bedeuten mehr Licht und erzeugen ein sattes Farbbild.
  • Tieferes Schwarz: Je mehr LEDs ein TV besitzt, desto diffiziler kann er diese dimmen und abschalten.

Das im Zusammenspiel erzeugt bessere Kontraste, da helle Bildanteile heller und dunkle dunkler sind.

Spitzenhelligkeit und die Art der Hintergrundbeleuchtung können sich auch im Weg stehen. Je weniger Dioden (und Leuchtzonen) es gibt und je stärker diese leuchten, desto stärker strahlt Licht in andere Bereiche ab. Man spricht hier von Ausbluten.

Bitte unbedingt beachten: Besonders, wenn ihr mit einem großen Fernseher liebäugelt, checkt unbedingt die Art der Hintergrundbeleuchtung. Es gibt keine zu großen TVs, aber es gibt zu schlechte Hintergrundbeleuchtung.

Welche Local Dimming-Arten gibt es und welche Art ist die beste?

Zum Glück ist es relativ einfach zu erkennen, ob ein Fernseher über eine gute Hintergrundbeleuchtung verfügt. 

Das ist die Faustregel: Günstige TVs setzen auf Edge-LED oder Edge-Lit und wenige Dimming Zonen, teure TVs besitzen Full-Array-Dimming und viele Dimming-Zonen.

Nachstehend erkläre ich euch, welche Dimming-Arten es gibt und wie sie funktionieren, von der schlechtesten zur besten.

Edge-LED oder Edge-Lit

Bei Edge-LED oder Edge-Lit sitzen die Leuchtdioden am Gehäuserand. (Bild: ronstik - adobe.stock.com) Bei Edge-LED oder Edge-Lit sitzen die Leuchtdioden am Gehäuserand. (Bild: ronstik - adobe.stock.com)

Diese Art von Beleuchtung besitzen vor allem günstige Modelle weit unter der 1.000-Euro-Marke. Die Leuchtdioden sitzen hier an den Rändern und nicht in der Mitte. 

✔️ Vorteile:

  • Auch LED-LCD-Fernseher bleiben so schön schlank
  • Es braucht insgesamt weniger Leuchtdioden

Die LEDs müssen dadurch aber besonders hell scheinen, um die Bildschirmmitte zu erreichen. Das bringt einige Nachteile mit sich.

❌ Nachteile:

  • Farb- und Formverfälschungen am Bild
  • Ausblutendes Licht garantiert und damit schlechte Schwarzwerte
  • Erhöhte Chance auf Bildfehler wie Blooming oder Halos

Ja, diese Variante ist günstig, aber sorgt definitiv für schlechtere Kontraste, das Letzte, was man sich von einem neuen Fernseher wünscht.

Local Dimming mit wenigen Zonen

Local Dimming mit wenigen Zonen kommt oftmals nur auf zwölf Parzellen. (Bild: ronstik - adobe.stock.com) Local Dimming mit wenigen Zonen kommt oftmals nur auf zwölf Parzellen. (Bild: ronstik - adobe.stock.com)

Hier spielt der Name weniger eine Rolle, denn es zählt die Anzahl der Dimming-Zonen: Je mehr, desto besser. Tatsächlich schweigen sich die Hersteller gerne aus, wie viele Dimming-Zonen mit wie vielen Leuchtdioden ein TV verbaut hat. Hier gilt: Je günstiger, desto weniger Parzellen. 

Obacht! Ihr büßt vor allem bei großen Fernsehern dadurch viel Bildqualität ein.

✔️ Vorteile:

  • Einzelbereiche werden gezielt erhellt
  • Nuanciertere Kontraststeuerung

❌ Nachteile:

  • Wenige Einzelbereiche erzeugen schlechte Kontraste
  • Ausblutendes Licht
  • Wenig feinmotorische Dimming-Steuerung, sodass Details verschluckt werden

Bevor ich meinen QLED gegen einen OLED getauscht habe, hatte ich beim Zocken eine irritierende Begegnung: Ich dachte, am Himmel herrscht Gewitter, dabei war es die Hintergrundbeleuchtung! Und mein alter Samsung-Fernseher war ein Oberklasse-Modell in 65 Zoll mit 96 Dimming-Zonen. Ihr könnt euch vorstellen, wie das bei einem Gerät mit zwölf Zonen aussieht.

Full Array Dimming

Beim Full Array Dimming sitzen Leuchtzonen hinter dem gesamten Panel. (Bild: ronstik - adobe.stock.com) Beim Full Array Dimming sitzen Leuchtzonen hinter dem gesamten Panel. (Bild: ronstik - adobe.stock.com)

Beim Full Array Dimming kommen viele kleine Dimming-Zonen zum Einsatz, die verteilt über die ganze Breite und Höhe des Displays eingesetzt sind. Mehr Zonen bedeuten eine feinere Detailabstimmung.

Wo bei wenigen Zonen Details verschluckt werden, etwa Sterne an einem Nachthimmel, arbeitet die Full Array Dimming auch diese heraus.

✔️ Vorteile:

  • Mehr Zonen bedeuten mehr Details
  • Besseres Schwarz in dunklen Bildteilen
  • Insgesamt höhere Spitzenhelligkeit

❌ Nachteile:

  • Fernseher ist dadurch dicker
  • Full-Array-Dimming kommt nur in teureren Modellen zum Einsatz

Mini-LED

Kleine Dioden bedeuten auch mehr Dioden, was den Bilddetails zugute kommt. (Bild: ronstik - adobe.stock.com) Kleine Dioden bedeuten auch mehr Dioden, was den Bilddetails zugute kommt. (Bild: ronstik - adobe.stock.com)

Im Grunde sind TVs mit Mini-LED-Beleuchtung dasselbe wie die mit herkömmlicher LED-Beleuchtung, nur dass kleinere Dioden zum Einsatz kommen. Das hat vor allem einen großen Vorteil: Mehr Lichtquellen pro Dimming-Zone und dadurch feineres Regulieren.

✔️ Vorteile:

  • Sehr feine Detailabstimmung
  • Hohe Spitzenhelligkeit
  • Sehr diffizile Ansteuerung und bessere Details

❌ Nachteile:

  • (noch) relativ teuer
  • Vergleichbar wenige Modelle verfügbar
  • Schwarz ist immer noch nicht so Schwarz wie bei OLED

Wer Dimming umgehen will, greift zu OLED

Fernseher mit selbstleuchtenden Pixeln besitzen gar keine Hintergrundbeleuchtung. Das heißt: Es gibt keine Dimming-Zonen und auch keine Probleme wie Blooming/Halos, ausblutendes Licht oder schlechtes Schwarz.

Viele kleine selbstleuchtenden Dioden sind ihre eigenen »Zonen«. (Bild: ronstik - adobe.stock.com) Viele kleine selbstleuchtenden Dioden sind ihre eigenen »Zonen«. (Bild: ronstik - adobe.stock.com)

OLED-TVs sind allerdings in der Regel teurer und nur die High-End-Modelle kommen an die Spitzenhelligkeit von LED-LCD-Fernsehern heran. In Sachen Dimming seid ihr allerdings fein raus und müsst euch keine Gedanken machen.

In einer von mir handverlesenen Auswahl von Fernsehern aller Art findet ihr hier:

Fazit

Maxe Schwind

Wenn ihr eure Augen auf einen LED oder QLED (oder einen anderen TV mit Hintergrundbeleuchtung) geworfen habt, dann achtet nicht nur auf die Spitzenhelligkeit, sondern auch auf die Form des Dimmings und die Anzahl der Zonen.

Günstige Fernseher besitzen wenige Dimming-Zonen oder sogar nur Edge-LED und bieten damit ein kontrastärmeres Bild.

Je mehr Dimming-Zonen der TV hat, desto besser, weil das Bild so feiner ausgeleuchtet wird.

Mini-LED ist hier im Moment König, weil kleinere Leuchtdioden auch bessere Detailausleuchtung bedeutet. Doch Micro-LED ist auf dem Vormarsch, was LED in Zukunft ablösen könnte.

Wollt ihr euch gar nicht erst mit Dimming-Zonen herumschlagen, greift zu einem OLED, da diese ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen.

Ich habe OLED und QLED gegeneinander antreten lassen, doch welche Technik ist besser? Ihr habt den neuen TV schon im Einkaufswagen? Dann achtet beim Einrichten auf diese Einstellungen, um mehr aus dem Bild herauszuholen.

Die Welt der Hintergrundbeleuchtung kann verwirrend sein, vor allem, da TV-Hersteller gerne mit Fachbegriffen um sich werfen. Ich hoffe, ich konnte mit diesem Artikel Klarheit schaffen. Auf was achtet ihr generell vor dem Kauf eines Fernsehers? Sind euch Dimming-Zonen wichtig? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare.

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