Ich habe meinen QLED-Fernseher gegen OLED getauscht und den Fehler gemacht, vor dem ich euch gewarnt habe

Zugegeben: Der Fehler hat nichts mit OLED zu tun.

Macht mich mein OLED-Fernseher glücklich? Macht mich mein OLED-Fernseher glücklich?

Vor knapp sechs Wochen war Prime Day. Obwohl ich solche Schnäppchenjägeraktionen sonst links liegen lasse, habe ich mir diesmal meinen ersten OLED-Fernseher fürs Wohnzimmer gegönnt, an dem ich nicht vorbeigehen konnte.

Doch wie ist es eigentlich, wenn man von einem LCD umrüstet? Haben sich meine Sehgewohnheiten verändert? Was ist gut und was ist schlecht?

Zumindest habe ich gleich mal den Fehler begangen, vor dem ich euch gewarnt habe. Warum mir das diesmal besonders in den Hinter beißt, lest ihr später.

Alt vs. neu

Bevor ich von den Vorteilen und Nachteilen des neuen Fernsehers spreche, muss erst mal der Status Quo hergestellt sein. 

Samsung GR65Q85R (Bild: Samsung) Samsung GR65Q85R (Bild: Samsung)

Mein vorheriger TV war ein Samsung GQ65Q85R. Das Datenblatt liest sich wie folgt:

  • Bildschirm: 65 Zoll QLED-LCD mit 60 Hertz
  • Auflösung: 3.840 x 2.160 Pixel
  • HDR: HDR 10+
  • Anschlüsse: 4 HDMI 2.0, 3 USB
  • Betriebssystem: Tizen
  • Besonderheiten: One-Connect-Box, Smart Remote

Philips 65OLED807 (Bild: Philips) Philips 65OLED807 (Bild: Philips)

Mein neuer Fernseher ist nun ein Philips 65OLED807 mit folgenden Daten:

  • Bildschirm: 65 Zoll OLED mit 120 Hertz
  • Auflösung: 3.840 x 2.160 Pixel
  • HDR: HDR 10+, Dolby Vision
  • Anschlüsse: 4 HDMI 2.1 mit VRR, 3 USB
  • Betriebssystem: Android
  • Besonderheiten: Ambilight, beleuchtete Fernbedienung

Im Übrigen habe ich neulich meinen LCD-Monitor am PC durch einen OLED von LG ersetzt. Wie es ist, damit zu arbeiten und zu zocken, lest ihr in meinem Erfahrungsbericht.

Bild: OLED schlägt LCD um Längen

Im Artikel darüber, wieso ich beim Angebot von Amazon zugeschlagen habe, sprach ich von einem Erlebnis, das ich beim Zocken von Final Fantasy 16 hatte. Da dachte ich nämlich, am wolkenverhangenen Himmel würde es gewittern - doch es war in Wirklichkeit die Hintergrundbeleuchtung!

Die fällt bei einem OLED-Fernseher natürlich zum Glück weg. Jeder Pixel leuchtet von selbst.

Hinzu kommen die Vorteile, die viele bereits kennen dürften:

  • Höherer Kontrast durch perfektes Schwarz
  • Besser Blickwinkelstabilität
  • Geringere Bewegungsunschärfe

Natürlich habe ich bereits viele OLED-TVs getestet, doch es ist noch mal etwas anderes, wenn man für Wochen in den selben Fernseher schaut. Obwohl das vorherige Modell ein Top-Gerät aus 2019 war, merkt man den Qualitätsunterschied deutlich. Selbst Gästen fiel das auf.

Das brauche ich euch nicht zu sagen, aber: Mit einer PS5 auf einem 120-Hertz-Panel zu zocken, ist ein Genuss (auch, wenn sich die Konsole gerne mal selbstständig macht). Gerade als Nicht-PC-Spieler ohne die Ambition, die letzten paar FPS aus der Technik zu quetschen, bemerke ich jetzt, was ich eigentlich verpasst habe.

Beim Spielen geht jetzt schlichtweg alles besser von der Hand, sieht flüssiger aus und macht am Ende des Tages mehr Spaß.

Gegner verkloppen macht mit 120 Hertz mehr Laune. Gegner verkloppen macht mit 120 Hertz mehr Laune.

Ambilight: Die Offenbarung (?)

Einen Philips-Fernseher legt man sich vor allem aufgrund eines Features zu: Ambilight. Mittels LED-Lichter am Chassis um den Fernseher herum wird farblich an die Wand dahinter geworfen, was auf dem Bildschirm zu sehen ist.

Man hört von vielen Besitzerinnen und Besitzern eines solchen TVs, dass sie nicht mehr ohne wollen. Ich kann das nur unterschreiben.

Besonders als regelmäßiger Anime-Genießer knallt Ambilight noch mal zusätzlich, da die Farben bei animierten und gezeichneten Inhalten kräftiger sind.

Natürlich ist das eine subjektive Einschätzung, aber auch objektiv lohnt sich Ambilight.

  • Verbesserte visuelle Wahrnehmung: Durch das Licht wirkt das Bild automatisch größer.
  • Augenschonend: Dank die Beleuchtung läuft das Bild an den Seiten aus und vermindert die Kontraste zu einem dunklen Raum. Das macht die Augen weniger müde.
  • Raumbeleuchtung: Mithilfe diverser Modi kann Ambilight auch in Verbindung mit Musik und ausgeschaltetem Bildschirm als passive Lichtquelle genutzt werden.
  • Immersion und Atmosphäre: Dank der Beleuchtung wirkt das Erlebnis immersiver.

Letzteres wird bei meinem Setup ein wenig torpediert. Der aufmerksamen Leserin oder dem aufmerksamen Leser wird’s auf den Bildern aufgefallen sein: Mein Fernseher steht in einer Nische - obwohl ich dringend davon abgeraten habe.

Ich verspreche, dass das beim nächsten Wohnzimmer nicht mehr passieren wird!

Dadurch leuchtet der Lichtring um das Gehäuse nicht richtig aus und trifft relativ bald auf Möbel. Das stört nicht, aber freistehend würde Ambilight noch mal besser aussehen.

Ambilight hebt allerdings noch zwei weitere Probleme hervor. Man sieht die Kabel hinter dem Fernseher laufen, was natürlich noch deutlicher wird, wenn Licht darauf scheint. Da vermisse ich wirklich die One-Connect-Box von Samsung.

Außerdem spiegelt der Standfuß. Das mag ein völlig irrationales Problem sein, aber gerade wenn man oft Inhalte mit Untertiteln schaut, hat man die Spiegelung dauernd im Blick.

Betriebssystem: Endlich weg von Tizen

Samsung macht tolle Fernseher, keine Frage, einer der größten Pferdefüße war für mich bisher immer das hauseigene Betriebssystem.

Tizen ist nicht nur wahnsinnig beschnitten in Sachen Apps, es war teilweise ermüdend langsam. Das Problem hat sich mit Android TV in Luft aufgelöst.

Vorher haben wir Apps und Streams stets über Peripherie genutzt, jetzt schauen wir alles nativ über den Fernseher, was sehr komfortabel ist. Android TV ist einfach wesentlich nutzerfreundlicher und schlanker.

Zum Abschluss mache ich meinem alten Samsung noch ein Zugeständnis: Die handliche Smart Remote war einfach ein Handschmeichler. Auch wenn das Pendant von Philips beleuchtet ist: Der Drücker ist ein echter Klopper.

Philips Fernbedienung (rechts) ist ein echter Oschi. Philips' Fernbedienung (rechts) ist ein echter Oschi.
Samsungs Smart Remote ist schön handlich. Samsungs Smart Remote ist schön handlich.

Fazit

Maxe Schwind

Die Ansprüche an den eigenen Fernseher sind bei jedem von uns anders. Der eine möchte es besonders groß, die andere legt Wert auf ein Display mit hoher Hertzzahl und wieder andere kaufen nur dann einen TV, wenn’s ein echter Schnapper ist.

Die Hauptgründe, wieso ich beim Philips OLED807 zugeschlagen habe: OLED hat bessere Bildqualität, 120 Hertz und HDMI 2.1 heben mein Gaming-Erlebnis auf ein neues Level und Ambilight ist einfach ein tolles Feature.

Das habe ich alles bekommen, wenn auch mit Nachteilen. Der größte ist sicher, dass mein Fernseher wider in einer besseren Raumaufteilung in einer Nische steht. So kann Ambilight nicht vollends mit den Muskeln spielen.

Zu den kleinen Ärgernissen gehören auch der spiegelnde Standfuß und das deutlich schlechtere Kabelmanagement. Wobei das Problem nicht exklusiv ist, denn eine ausgelagerte Box mit der Fernsehtechnik drin hat bisher nur Samsung (auch, wenn LG wohl bald nachzieht).

Am Ende des Tages hat sich der Philips OLED807 definitiv gelohnt. Das könnte für euch wieder anders aussehen, daher gilt immer: Vor dem Fernseherkauf das Gerät an den eigenen Ansprüchen bemessen, dann wird man auch glücklich.

Ihr sucht Hilfe beim Kauf eines neuen Fernsehers? Dann schaut doch mal in diese Artikel:

Ich bin von einem QLED-Fernseher von Samsung auf einen OLED-TV von Philips umgestiegen. Der Artikel spiegelt meine Erfahrung nach sechs Wochen wider. Mit welchem technischen Gerät habt ihr schon mal ein Upgrade hingelegt? Gab es mal ein Schnäppchen, an dem ihr nicht vorbeigehen konntet? Was haltet ihr von OLED? Tippt’s in die Kommentare!

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