Die richtige TV-Größe: Euer Fernseher sollte größer sein als ihr glaubt

Haben wir irgendwann ganze TV-Wände zuhause? (Bild: LG)

Es wird Herbst, die Temperaturen treiben uns ins Haus und auf die Couch. Zeit, den Fernseher auszumotten - oder vielleicht einen neuen zu kaufen, weil der aktuelle doch ein paar Jährchen auf dem Buckel hat.

Nächste Woche Montag und Dienstag finden wieder Amazon Prime Days statt, optimal also, um nach einem neuen Fernseher Ausschau zu halten. Doch wie groß sollte der neue TV denn nun sein?

Meine Antwort ist simpel: Kauft euch einen so großen Fernseher, wie ihr es auch leisten wollt und könnt. Damit macht ihr nichts falsch.

Zu groß gibt es (dank der Technik) nämlich nicht.

Die ausführliche Antwort zu dieser Aussage lest ihr im folgenden Artikel.

Größe und Sitzabstand

Die Standardgröße von Fernsehern liegt mittlerweile zwischen 55 und 65 Zoll. Das habt ihr uns in einer Umfrage bestätigt. Früher rechnete man die Bildschirmdiagonale mal drei für den perfekten Sitzabstand, doch die Faustformel ist veraltet.

THX, die ihr von Bild und Ton aus dem Kino kennt, sind der Meinung, dass ihr die Bildschirmdiagonale eures TVs um 0,835 multiplizieren solltet. 

Die amerikanische Society of Motion Picture and Television Engineers empfiehlt den Multiplikator 0,625.

Doch den optimalen Sitzabstand gibt es nicht. Die einen wollen alles im Blick haben, die anderen möglichst nah vorm Schirm sitzen.

Falls ihr eine Richtschnur möchtet, habe ich in diesem Artikel ein paar Zahlen geschubst:

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Größe und Auflösung

Nahezu jeder Fernseher, den ihr euch kaufen werdet, wird eine 4K-Auflösung haben. Auch die Anzahl der 8K-Fernseher steigt mit jedem Jahr. 

Um alle Details in einem Bild mit 4K- oder 8K-Auflösung zu sehen, müsst ihr entweder sehr nah dran sitzen oder einen sehr großen Fernseher haben. 

Oder anders gesagt: Der größte Fernseher bringt euch nichts, wenn ihr zu weit weg sitzt. Da hilft auch kein 8K.

Doch wie weit müsst ihr weg sitzen, um einzelne Pixel nicht mehr zu erkennen? Sony hat da eine praktische Tabelle.

Große Fernseher haben allerdings einen Nachteil. Content in geringerer Qualität zeigt mehr Fehler auf. Artefakte und Rauschen werden sichtbarer, je größer die Diskrepanz zwischen Bildschirmdiagonale und Content-Qualität ist. Wägt also auch ab, was ihr schaut: 4K über Streaming oder Zuspieler, oder lineares Fernsehen?

Größe und Dominanz im Wohnzimmer

Die Technik spricht für einen großen Fernseher, doch es gibt einen Faktor, den viele unterschätzen: Raumdoninanz.

Wie groß muss ein Fernseher sein, bis euch die schwarze Wand im Wohnzimmer stört? Das ist unterschiedlich und Hersteller bieten dafür unterschiedliche Lösungen an. 

Das könnt ihr ausprobieren: Wenn ihr euch unsicher seid, wie groß zu groß fürs Wohnzimmer ist, schneidet euch ein Stück Pappe in der Größe zurecht, in der ihr mit einem TV liebäugelt. 

Natürlich wird der Fernseher besser aussehen als Pappe und Einrichtung und die Meinung anderer spielt ebenfalls eine Rolle, doch es gibt zumindest ein erstes Gefühl für die Ausmaße.

Begeht aber nicht den Fehler und schafft euch eine Fernseher-Nische. Damit limitiert ihr euch für künftige Größen und der Klang leidet auch. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Artikel:

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Bieten größere TVs ein besseres Seherlebnis?

Besitzer großer Fernseher (oder Projektoren) würden das sicher bejahen. Und klar: Wenn es um einen bombastischen Actionfilm mit hoher Auflösung geht, stimmt das auch.

Doch was sagt die Wissenschaft?

Große Bildschirmgrößen sind besser für die Augen. Durch die annähernd gleichmäßige Helligkeit des Displays wird ein größerer Teil des Sichtfelds eingenommen, so CNET. Kurzum: Die Pupillen werden kleiner und sind auf die richtige Lichtmenge eingestellt. Auch Philips’ Ambilight spielt diesen Vorteil aus.

Kleinere Fernseher machen die Augen schneller müde. Die Pupillen sind weiter geöffnet, um in der Dunkelheit besser zu sehen, und ein lästiger, heller Bildpunkt (der TV) scheint euch in die Augen, weil ihr direkt reinschaut. 

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UHD-TV in den Größen 43", 50", 55" und 65" mit HDR10, HLG, Dolby Vision IQ, HDR10+ Adaptive/Gaming und Amazon Alexa.

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Viele Menschen klagen über Kopfschmerzen, wenn sie in einem dunklen Raum fernsehen. Eine mögliche Ursache dafür sind die Hunderte von Nits eines Fernsehers mit HDR, die nur einen winzigen Teil des Sichtfelds einnehmen und sich die Augen so mehr anstrengen müssen.

Je mehr Licht sich auf eine größere Fläche verteilt, desto besser. Ego ist ein größerer Fernseher (und geringerer Sitzabstand) besser für die Augen.

Fazit

Maxe Schwind

Letztendlich entscheidet ihr, welcher Fernseher in welcher Größe in euer Wohnzimmer passt. Ziel des Artikels ist es aufzuzeigen, was möglich und von Vorteil ist. 

Ich persönlich empfehle immer einen TV, der zu groß sein könnte, denn bisher hat sich noch niemand beschwert, dass Filme zu gut oder immersiv sind.

Behaltet im Auge, welche Faktoren wichtig sind:

• Sitzabstand
• Auflösung
• Raumdominanz
• Seherlebnis

Wichtig ist auch, welchen Content ihr schaut. Wenn der nächste John Wick euch in 4K und HDR umhauen soll, dann schaut ihn verlustfrei auf einem entsprechenden Zuspieler. Fernsehprogramm in 480p wird schlechter, je größer das Display ist.

Wenn ihr ein gigantisches Bild wollt, könnte auch ein Projektor die richtige Wahl sein, wenn ihr Kontrolle über das Umgebungslicht eures Wohnzimmers habt.

Welche Bildschirmtechnologie für euch die richtige ist? Ich habe OLED gegen QLED antreten lassen und das Ergebnis war überraschend. Wenn ihr einen Fernseher zum Zocken sucht, gibt es einige Eckpunkte, die ihr abklopfen solltet. Eine handverlesene Auswahl an Fernseher aller Budgetklassen findet ihr in unserer TV-Kaufberatung.

Zu große Fernseher gibt es nicht. Durch die verfügbaren Bildschirmdiagonalen und die Auflösung sind TVs jenseits der 100 Zoll problemlos möglich - wenn es der Platz hergibt. Wie groß ist der Fernseher, den ihr zuhause habt? Oder seid ihr glücklicher Besitzer eines Beamers? Findet ihr auch, dass größer immer besser ist? Schreibt’s gerne in die Kommentare