»Mein Leben ist im Eimer« - Asmongold zieht drastische Konsequenzen nach Twitch-Sperre

Der Streamer hatte sich abwertend über die dramatische humanitäre Lage im Gaza-Streifen geäußert. Nun wurde sein Zweitkanal gesperrt, auch auf dem Haupt-Account darf er nicht streamen.

Der US-amerikanische Streamer wurde temporär gesperrt. Der US-amerikanische Streamer wurde temporär gesperrt.

Update vom 17. Oktober: Der bekannte Streamer Asmongold wurde nach einer Tirade, in der er Palästinenser als schreckliche Menschen und ihre Kultur als minderwertig bezeichnete, vorübergehend von Twitch gesperrt.

Jetzt hat er ein zwanzigminütiges Entschuldigungsvideo hochgeladen:

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Unter anderem bestätigte der Streamer, dass er von seinen Führungspositionen bei der Streaming-Organisation OTK und dem Komplett-PC-Anbieter Starforge zurücktritt.

Ich muss mich zusammenreißen. Ich muss meinen Kopf unter Kontrolle bringen. Ich muss mein verdammtes Leben in Ordnung bringen. Es ist verrückt. Ich denke darüber nach – es ist einfach alles im Eimer. Alles in meinem Leben ist im Grunde beschissen.

Ich werde meine Führungsposition bei OTK und Starforge aufgeben und alles andere auch. Sie haben kein Problem damit – sie respektieren das, und ich will das tun. Ich will das nicht nur für sie tun, sondern vor allem für mich selbst, damit ich eine bessere Version meiner selbst sein kann.

Zudem kündigte er an, dass er auch an seinen Streaming-Inhalten arbeiten möchte:

Mein Plan ist, dass ich, wenn ich nicht mehr gesperrt bin, weiterhin regelmäßig streamen werde, und ich möchte mich mehr darauf konzentrieren, Dinge zu tun, die Spaß machen, und mehr mit den Leuten zu lachen als über die Leute. Es geht um den Fokus, und es geht um den Ton.

Ich habe mir meinen Tonfall in diesem Clip angehört und ich klang einfach wie ein Stück Scheiße. Ich möchte nicht mehr diese Person sein.

Ursprüngliche Meldung vom 16. Oktober:

Zack Hoyt, der unter dem Namen »Asmongold« streamt, wurde von Twitch gesperrt. Der Bann, der seinen Zweit-Account »zackrawrr« betrifft, wurde ausgesprochen, nachdem der Streamer sich in menschenverachtender Weise gegenüber den palästinensischen Opfern des Gaza-Konflikts geäußert hatte. 

Sein anderer Account ist nicht direkt betroffen, allerdings besagen die Richtlinien von Twitch, dass man einem Bann nicht durch Streamen auf einem alternativen Account entgehen darf. Effektiv gilt damit vorerst ein Streaming-Verbot.

Was der Streamer vor dem Bann gesagt hat

Asmongold sprach über die zahlreichen Opfer des Konflikts zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas, der im Gaza-Streifen ausgetragen wird. Laut der Vereinten Nationen (UN) wurden nach dem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 über 40.000 Palästinenser in der Gegenoffensive getötet, die meisten davon Frauen und Kinder.

Der Streamer äußerte sich mit folgenden, klar menschenverachtenden Worten über die Opfer auf der palästinensischen Seite. Er erklärte unter anderem, dass er kein Mitleid für den Massenmord an Menschen hätte, welche die Scharia in ihren Gesetzen hätten. Weiterhin sagte er:

Das [Anm. d. Redaktion: Er bezieht sich hier auf das Thema Genozid und die in Gaza lebenden Menschen] ist mir scheißegal. Das sind schreckliche Menschen. Das ist nicht einmal eine Debatte. Es ist verrückt, dass die Leute das nicht so sehen. Die würden das Gleiche tun.

Diese Leute sind nicht eure Verbündeten. Sie sind nicht wie wir. Sie stammen aus einer minderwertigen Kultur, die furchtbar ist. Sie tötet Menschen wegen ihrer Identität und steht in direktem Gegensatz zu allem, wofür westliche Werte stehen, und sie ist in jeder Hinsicht eine minderwertige Kultur. So einfach ist das. Nein, ich habe kein Bedauern für sie übrig, ich habe kein Mitleid mit ihnen, es ist mir egal.

Laut den Twitch-Richtlinien sind rassistische, menschenverachtende, vorurteilsbehaftete und hasserfüllte Kommentare verboten.

Nach massiver öffentlicher Kritik an seinen Aussagen, unter anderem von zahlreichen bekannten Streamern und Influencern wie hbomberguy, M1das und Hasanabi, veröffentlichte Asmongold einen Post auf X (früher Twitter):

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Im Nachhinein betrachtet, war ich in der Palästina-Sache ein viel zu großes Arschloch. Mein Fehler. Natürlich verdient es niemand, dass sein Leben zerstört wird, auch wenn er Dinge tut oder Ansichten vertritt, die ich regressiv finde. Ihr habt mehr verdient, als dass ich so dummes Zeug sage. Ich werde mich bessern.

In den Kommentaren kritisieren viele, dass es sich um keine Entschuldigung handelt und dass der Post nach kalkulierter Schadensbegrenzung statt aufrichtiger Reue klinge.

Laut Kotaku gilt der Twitch-Bann für 14 Tage.

Asmongold wurde bereits 2017 wegen seiner Kommentare über Hurrikan Katrina vorübergehend gesperrt. Er verweigerte ausdrücklich eine Entschuldigung. Dass er sich jetzt entschuldige, begründete Hoyt damit, dass er kein Problem mit einer Entschuldigung habe, wenn er wirklich falsch läge.

Mit über 5 Millionen Followern allein bei Twitch ist er einer der größten Streamer weltweit.

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