Ist das eine gute Idee? Nutzer will 11 Jahre alte gegen 10 Jahre alte CPU für 50 Dollar ersetzen

Ein Nutzer überlegt, einen Intel Core i7 2600 gegen einen Core i7 3770K zu tauschen. Es gibt zwar wenige, aber durchaus Gründe, warum sich das lohnen kann.

Von so einem Upgrade haben wir schon lange nicht mehr gehört. Von so einem Upgrade haben wir schon lange nicht mehr gehört.

Von Zeit zu Zeit müssen Computer aufgerüstet werden, um einigermaßen fit für aktuelle Programme und Browser zu sein. Von Spielen wollen wir hier noch gar nicht einmal reden, denn dort ist das regelmäßige Aufrüsten praktisch inhärenter Bestandteil der Sache an sich.

In einem Reddit-Thread sind wir nun auf ein äußerst ungewöhnliches, potenzielles Upgrade gestoßen: Nutzer HD7000 möchte aus Kostengründen nämlich seinen elf Jahre alten gegen einen zehn Jahren alten Prozessor tauschen. Ja genau, ihr habt richtig gelesen! Ein Angebot eines ortsansässigen Händlers habe ihn auf diese Idee gebracht. Doch macht das überhaupt Sinn?

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Um welche Prozessoren handelt es sich?

Wie HD7000 schreibt, ist er stolzer Besitzer eines Intel Core i7 2600 auf einem Asus H61M-K (Mainboard). Die legendäre Sandy-Bridge-CPU mit vier Kernen samt acht Threads und einer Taktrate von maximal 3,8 GHz erblickte im ersten Quartal 2011, also vor über elf Jahren, das Licht der Welt. Abgelöst werden soll sie durch einen Intel Core i7 3770K, der ebenfalls auf dem H61M-K betrieben werden kann. Die Ivy-Bridge-CPU erschien im zweiten Quartal 2012 mit ebenfalls vier Kernen und acht Threads plus einer Taktrate von bis zu 3,9 GHz. Der Händler ruft dafür 50 US-Dollar auf.

ModellEinführungKerne/ThreadsTaktrateTDP
Core i7 3770Q2 20124/83,5/3,9 GHz77 Watt
Core i7 2600Q1 20114/83,4/3,8 GHz95 Watt

Allein die Eckdaten verraten bereits, dass es sich nicht um einen Quantensprung von Upgrade handelt, sondern bestenfalls um eine moderate Leistungssteigerung. Laut der Datenbank UserBenchmark ist der i7 3770K in der Praxis rund sieben Prozent schneller als der i7 2600. In unserem CPU-Vergleich mit über 40 Prozessoren finden sich beide Chip daher in der Leistungsklasse 9 wieder.

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Lohnt sich das Angebot oder lohnt es sich nicht?

Zum Spielen kommt der Rechner HD7000 zufolge ohnehin nicht zum Einsatz. Vielmehr sei er für Office-Anwendungen und gelegentliche Bild- und Videobearbeitung gedacht. Hier kann das Upgrade unter Umständen tatsächlich Sinn machen, wenngleich auch nur graduell.

Fraglich ist allerdings, ob es nicht besser wäre, für das Geld ein besonders günstiges Bundle aus Prozessor, Mainboard und Arbeitsspeicher zu ergattern. Wir haben uns daher einmal umgesehen und geschaut, was es für um die 50 Euro überhaupt so auf dem Markt gibt.

Neue Geräte zu dem Preis konnten wir auf Anhieb nicht finden, weshalb wir direkt Ebay einen Besuch abstatteten. Und was sollen wir sagen? Für 50 Euro gibt es bestenfalls Bundles mit Specs, die in etwa mit dem System von Nutzer HD7000 vergleichbar sind. Wirklich interessant wird es aber erst ab einem Preis von 150 Euro und aufwärts. Hier wurden wir dann sogar bei einem Händler fündig. Ein Bundle bestehend aus einem A320-Mainboard plus AMD Ryzen 3 3200G und 2 x 4,0 GB DDR4-2666 kostet dort rund 220 Euro.

Unser erstaunliches Urteil lautet daher: Ja, das Upgrade von einem i7 2600 auf einen i7 3770K kann tatsächlich Sinn ergeben, aber wenn das Geld schon so knapp sitzt, dass 50 Doller die Schmerzgrenze sind, wäre es wohl besser, auf ein halbwegs vernünftiges Bundle zu sparen. Zumal die Mehrleistung des 3770K überschaubar ausfällt und in der Praxis wohl kaum spürbar, allenfalls messbar ausfallen dürfte.

Was haltet ihr von dem durchaus fragwürdigen Upgrade? Macht das in euren Augen Sinn, oder ist es absoluter Schwachsinn? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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